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es war einmal...

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Hyuza Zatora (*) schrieb am 29-03-2007 16:21:24 : Sektion 15
Die Absätze seiner Halbschuhe hinterließen auf dem spiegelglatten Boden des Flurs dasselbe tockende Geräusch wie die hochhackigen Schuhe einer Frau. Ungewöhnlich für einen Mann, doch in diesem Moment waren seine Gedanken ganz woanders. Zwei Tage war es nun her, dass er sich bei Mc Dowl gemeldet hatte. Offiziell mit seiner Versetzung zu Sektion 15 begründet, inoffiziell, um seinen alten Lehrmeister und Freund zu bespitzeln und am Ende auszuliefern. Den ganzen Weg zum Reebourn Major hatte er sich gefragt, ob er wirklich der Richtige für diese Operation sein würde. Die Ereignisse der vergangenen Woche hatten dazu geführt, dass seine Gedanken sich immer wieder um andere Dinge drehten, als seinen Job. Dinge, die die Vergangenheit betrafen, Dinge, die vielleicht lieber im Verborgenen hätten bleiben sollen.

«Hyuza?»

Hyuza drehte sich um und sah in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. Ethan hatte ebenfalls den Konferenzraum verlassen. Er war ein stämmiger Bursche, nicht zu vergleichen mit den meisten anderen Führungskräften der Agentur. Sein Körper schien noch immer gut durchtrainiert und zu Höchstleistungen bereit zu sein. +f=#9ACD32.«Ethan?»

Mit großen Schritten näherte er sich ihm und lächelte dabei dezent. «Ich begleite dich ein Stück, ich muss noch ins Magazin und dort etwas überprüfen.»

Wortlos setzte Hyuza seinen Weg fort. Er wusste nicht so recht, was er nun sagen sollte.

«Was bist du heute so schweigsam? Stimmt etwas nicht?»

Ethans Frage war fast wie ein Schlag ins Gesicht zur richtigen Zeit. Am liebsten hätte Hyuza alles erklärt, der Grund für seine Anwesenheit hier, was er in der vergangenen Woche erlebt hatte. Irgendwie hatte er das Bedürfnis, mit jemandem Reden zu müssen, doch dafür war Ethan definitiv der falsche Mann. +f=#9ACD32.«Nein, nein, alles in Ordnung. Ich bin nur noch etwas müde. Ich habe nicht besonders gut geschlafen in den letzten Tagen.»

«Dann solltest du vielleicht mal unseren Arzt aufsuchen. Er ist ein sehr fähiger Mann, hat auf Western Earth Uni studiert und ist kaum älter als du. Denk dran, für die nächste Operation brauche ich deine ungeteilte Aufmerksamkeit! Du gehörst jetzt zu Sektion 15 und wir sind nicht umsonst die einzige Sektion mit hundertprozentiger Erfolgsquote, verstanden?»

Hyuza war klar, dass dieser Kommentar nicht so ernst gemeint war, wie es vielleicht den Anschein hatte. Ethan wusste genau, dass er, solange er sich keine schwerwiegende Verletzung zugezogen haben würde, niemals einen Arzt aufsuchen würde. +f=#9ACD32.«Es geht schon. Mach dir keine Sorgen, ich bin Fit genug um meine Leistungen im notwendigen Moment abzurufen.»

Ethan nickte. Den Rest des Weges zum Turbolift sprachen beide kein Wort mehr miteinander.



Einen Augenblick lang ließ Hyuza das kalte Wasser über seine Hände laufen. Dann krümmte er diese zusammen, sammelte in der Innenfläche der zusammengepressten Hände etwas Wasser und schüttete es sich ins Gesicht. Augenblick verschwanden Müdigkeit und Gedankenlosigkeit aus seinem Verstand. Als er sich wieder aufrichtete, sah er in den Spiegel. Kleine Wassertropfen liefen über seine Stirn und Wangen, vorbei an den stechend blauen Augen, den markanten Gesichtszügen und dem 3-Tage-Bart. Er wusste nicht, wie viele Minuten vergingen, während er sich so im Spiegel betrachtete, doch nach einer Weile griff er nach einem Handtuch und trocknete sein Gesicht mit dem weichen Stoff.

Sein Quartier war für die Verhältnisse der Agentur sehr luxuriös eingerichtet. Im Hauptraum zierte ein großer Flachbildschirm die Stirnwand, davor ein gläserner Tisch und eine Sitzgruppe aus weißem Leder. Die Wände waren mit Gemälden von ihm unbekannten Künstlern behangen und auf der rechten Seite befand sich ein Bücherregal mit einer Auswahl verschiedener Klassiker. Alles in allem ein Raum, in dem er sich unter normalen Umständen sehr wohl fühlen würde. Wäre da nicht der Hintergrund seiner Anwesenheit hier.

Hyuza ging langsam zu der Wand an der das Bücherregal stand. Direkt daneben berührte er die glatte Oberfläche der lackierten Wand bis er die winzige, kaum spürbare Mulde gefunden hatte. Ein Druck genügte um die Mechanik zu aktivieren, die hinter der Wand verborgen war und dafür sorgte, dass sich die beiden Stahlplatten öffneten und das Geheimfach freigaben. Einen Moment lang versuchte er, sich einen Überblick über das Waffenarsenal zu verschaffen, das sich ihm darbot. Dann nahm er die beiden kleinen Blaster aus ihren Halterungen und verstaute Sie in seinem Schulterhalfter. Bereits wenige Sekunden danach schloss sich das Fach wieder automatisch, wurde Eins mit dem Rest der Wand.

Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es bald Zeit für die Einsatzbesprechung war. Zu gut konnte Hyuza sich noch daran erinnern, dass Mc Dowl Unpünktlichkeit gar nicht schätzte. Ein letztes Mal war er einen Blick in den Spiegel, dann verließ er sein Quartier und betrat den Flur. Vielleicht war dieser Einsatz eine willkommene Abwechselung um auf andere Gedanken zu kommen. Zu vergessen, was passiert war.



«Okay Jungs, hört zu. Primärziel der nächsten Operation ist ein Kerl namens Garry Hartfeld. Er ist ein bekannter Waffenschmuggler und steht im Verdacht, in den Drogenhandel auf dem Reebourn Major verwickelt zu sein. Wir können also damit rechnen, dass er von den örtlichen Sicherheitskräften observiert wird, vielleicht sogar von einem Spezialkommando der Space-Police. Unsere Quellen konnten diesbezüglich kaum Informationen erhalten. Das Beste wird wohl sein, wenn wir aus der Ferne operieren werden. Zwei Team observieren unseren Freund, Team A, das werden Jackson und Tyrell, Team B, Zatora und Candle. Team C wird sich auf dem Dach der Zentralverwaltung positionieren. Auf mein Kommando geht’s los.»

Die einzelnen Teammitglieder nickten. Hyuza war froh, dass er nicht zu Team C gehörte. So hatte er die Möglichkeit, sich mit dem Candle zu unterhalten, ebenfalls einer von Ethan´s Schützlingen, der sich jedoch noch in der Ausbildung zum Feld-Agenten befand. Vielleicht konnte er so an Informationen herankommen, die ihm bei der Erfüllung seines Auftrages von Nutzen waren.

Der Transfer ins Zielgebiet erfolgte per Gleiter. Drei unauffällige Modell waren dafür vorgesehen worden. Ein Vierter, der über ein beachtliches Waffenarsenal verfügte und in den Farben der Space-Police getarnt war, würde die Luftüberwachung übernehmen. Dem Erfolg der Mission sollte also nichts entgegen stehen.
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