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Das Licht auf der Brücke der Hot Needle of Inquiry war heruntergedimmt, als Asfalgoth durch das Schott trat. Begrüßt wurde er mit dem Anblick eines in einen Arbeitsoverall gekleideten Hinterteils, das aus einer Wartungsluke unter der Feuerleitzentrale des Schiffes herausragte. "Irgendwas gefunden?", fragte Asfalgoth. Beantwortet wurde seine Frage durch das Geräusch eines dumpfen Schlages und einen nachfolgenden, sehr blumigen Fluch.

Der Techniker zog sich aus der Wartungsluke zurück, richtete sich auf und sah mit säuerlichem Blick in Richtung Asfalgoth. Dabei rieb er sich den Hinterkopf, der wohl in ungewollten Kontakt mit der Decke der Wartungsluke gekommen war. "Mussten sie mich so erschrecken? Demnächst trage ich einen Helm." Asfalgoth verdrehte die Augen, kaum seine Ungeduld im Zaum haltend. Seit JarodX die Untersuchung aller Nighthawk Mk II-Modelle angeordnet hatte, saßen er und seine Clankameraden hier in der SIDE-Clanstation fest. Die verordnete Untätigkeit nagte an ihm und er wünschte sich, endlich wieder mit der Hot Needle of Inquiry unterwegs zu sein. Aber die Ursache des mysteriösen Piepens musste gefunden werden, das stand außer Frage. Neben dem enervierenden Umstand, dass das Piepen alle halbe Minute ihn und seine Besatzung aus der Bordroutine riss, könnte es, was noch viel wichtiger war, auf ein Problem hinweisen, dass die Sicherheit des Schiffs gefährdete.

Mit fragendem Gesichtsausdruck erwiderte Asfalgoth den Blick des Technikers, darauf hoffend, dass seine Frage beantwortet wurde. Der Techniker seufzte und begann seinen Bericht. "So wie es für mich aussieht, ist die ursprüngliche Vermutung, dass es mit den Energiekopplern zusammenhängt, teilweise richtig. Ich muss zwar noch ein paar Tests durchführen, aber die Schnittstelle des Pharao-Moduls induziert wohl periodisch über die Energiekoppler ein magnetisches Feld, das sich auf die Schaltungen der Zielerfassungsbaugruppen auswirkt."

"Aber wir haben doch kein Pharao-Modul in der Hot Needle installiert!", konterte Asfalgoth. Er war zwar nicht so versiert wie der Techniker, aber die Funktion des Pharao-Moduls war ihm bekannt. Es war ein Sicherheitsmechanismus, der, im Falle der Gefangennahme des Kommandanten, seine Station durch ein kodiertes Notfallkommando gegen unbefugtes Eindringen abriegelte. Im Falle des Todes des Kommandanten löste es sogar die Selbstzerstörung der Station aus. Daher auch der Name des Moduls. Wie ein antiker ägyptischer Herrscher auf der Erde seine kostbarsten Habseligkeiten in seiner Pyramide mit sich ins Jenseits nahm, folgte eine Station ihrem Kommandanten auf die andere Seite.

"Ich habe ja auch nicht gesagt, dass es an dem Pharao-Modul selber liegt, sondern an der Schnittstelle, die in jedem Schiff standardmäßig vorbereitet ist.", erwiderte der Techniker, mittlerweile etwas genervt. "Für den Fall, dass kein Pharao-Modul benötigt wird, so wie in ihrem, weil sie keine Station besitzen, ist statt des Moduls ein Dummy verbaut. Aber egal, auch an dem Dummy liegt es nicht, sondern wie gesagt an der Schnittstelle. Ich werde sie ausbauen und im Labor einer Reihe von Tests unterziehen. Zum Vergleich lasse ich mir vom Hersteller ein Modell aus der Prä-Nighthawk Mk II-Serie kommen, das ich ebenso testen werde. Dann werden wir hoffentlich ein paar Antworten bekommen."

Asfalgoth stöhnte unmerklich auf. "Und wie lange wird das ganze Brimborium dauern?", fragte er. Mit den Schultern zuckend antwortete der Techniker. "Schwer zu sagen, zuerst muss ich die Tests vorbereiten, dann auf die Lieferung des Referenzmodells warten, ..." "Schon gut, schon gut", unterbrach ihn Asfalgoth. "Sehen sie einfach zu, dass es so schnell wie nur möglich durchgeführt wird. Ihre Ergebnisse schicken sie dann direkt an JarodX." Ohne auf eine Antwort zu warten drehte sich Asfalgoth auf seinem Absatz um und trat durch das Brückenschott. Nun hieß es weiter warten, dachte er, und dies wollte ihm so gar nicht schmecken.