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es war einmal...

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Hyuza Zatora (*) schrieb am 11-04-2007 12:02:30 : Ein Neues Leben
In der Vergangenheit hatte Hyuza immer das Gefühl gehabt, er wäre ein Pechvogel gewesen. Dieses eine Mal jedoch, schien das Glück auf seiner Seite gewesen zu sein. Als er die Brücke der Dirty Lady erreichte, hatte sich bereits eine kleine Flotte von Kopfgeldjägern genähert. Sofort nahmen sie die Piraten unter Feuer, welche augenscheinlich versuchten zu entkommen. Unterdessen hatte Cena recht behalten. Die Triebwerke der Lady schienen wieder zu funktionieren, und auch wenn er selbst nicht all zu viel Erfahrung hatte im Umgang mit Schiffen dieser Größenordnung, wurde es Zeit, die Lady in Bewegung zu setzen und das nächste Raumdock anzusteuern. Wer konnte sagen, wie lange die Triebwerke wirklich durchhalten würden. Wie es der Zufall wollte, war es nicht mehr weit bis Cera Miseri und wenn er schon da war, konnte er auch gleich die Lieferung abgeben. Der Erlös sollte wohl reichen, um die gröbsten Schäden am Schiff reparieren zu lassen.

Hyuza aktivierte den Autopiloten und lehnte sich zurück. Es war Schade, dass Cena´s Leben auf diese Weise endete. Sicher, er konnte kaum einen korrekten Satz aussprechen und war sicherlich auch nicht gerade das Paradebeispiel für einen Geschäftsmann, doch er war ein netter Kerl gewesen. Hyuza kam jedoch ein weiterer Gedanke. Er musste vor seinem Eintreffen auf Cera Miseri unbedingt noch dafür sorgen, dass die Leichen verschwanden.

Langsam glitten seine Finger über die Konsole und riefen den Inhalt des Computerspeichers auf den Schirm. Laut den Aufzeichnungen müsste er am Raumhafen Kontakt zu einem Großhändler namens Blair aufnehmen. Dieser würde die Abholung der Ware veranlassen. Sicherlich keine große Sache. Vielleicht war es sogar ganz gut, vorerst in die Haut Cena´s zu schlüpfen. Für eine Weile würde sicherlich niemand den Unterschied merken, und wenn doch, würde ihm schon etwas Passendes einfallen.

Noch bevor Hyuza das Display deaktivierte, fiel ihm eine Nachricht auf. Der Absender bestand aus einer Reihe aus Zahlen, typisch für staatliche Stellen, oder für… der Computer brauchte einen Augenblick, um die Nachricht zu öffnen. Ein Zeichen dafür, dass sie verschlüsselt war. Dann erschien der Inhalt auf dem Display. Es zeigte ein Foto von ihm, verbunden mit einer Frage, ob es sich bei dem Gast an Bord des Schiffes um ihn handele. Aus dem Anhang war zusätzlich ersichtlich, dass es Cena war, der den Kontakt aufgenommen hatte. Vielleicht war der Kerl doch nicht so nett, wie Hyuza dachte. Schnell tippte er eine Verneinung der Frage ein und entschuldigte sich noch, für die Fehlinformation. Das würde dafür sorgen, dass die Agentur vorerst seine Spur verlieren würde.

Der Rest der Reise nach Cera Miseri verlief problemlos. Die Leichen hatte Hyuza in der bordeigenen Recycling-Anlage des Schiffes entsorgt. Sicherlich keine ehrenvolle Art und Weise, selbst für jemanden, der ihn umbringen wollte, doch es war die einzige Möglichkeit gewesen, unnötige und vor allem unangenehme Fragen zu vermeiden. Durch das Ausladen der Frachtcontainer und die notwendigen Reparaturen an der Lady hatte er ziemlich viel Zeit verloren, was für den Moment unwichtig war. Immerhin gab es hier im Raumhafen eine Menge guter Restaurants und Bars in denen man sich die Zeit vertreiben konnte.

Hyuza schob den vor sich stehenden Teller nach hinten. Lediglich die Überreste der gelben Sauce ließen noch erkennen, dass auf Diesem mal etwas Essbares gelegen hatte. Langsam hob er das Glas Weißwein und nahm einen kräftigen Schluck und stellte das fast leere Glas wieder ab. Für den Augenblick wäre es am Besten, wenn er vorerst untertauchen würde. Die Agentur würde sicherlich weiter versuchen, ihn aufzustöbern, immerhin verfügte er über Informationen, die einen beträchtlichen Schaden anrichten könnten. Wenn er sich klug anstellte, würde sich aus der Sache vielleicht noch irgendwie Kapital schlagen lassen.

Nachdem er die Rechnung bezahlt hatte, streifte er noch ein wenig durch die kleine Passage. Verschiedene Geschäfte hatten sich niedergelassen. Es wurde so ziemlich alles angeboten, was es gab, Lebensmittel, Kleidung, Ausrüstung und allerlei Krimskrams. Die Schaufenster beherbergten jedoch nichts, was ihn in irgendeiner Weise reizen würde. Ganz davon abgesehen, dass seine derzeitige finanzielle Situation keinen großen Spielraum zuließ. Ein Zustand, den er auch schnell korrigieren musste. Immerhin gab es nichts schlimmeres, als auf der Flucht zu sein und dabei nicht über das notwendige Kapital zu verfügen.

Hyuza blieb stehen und starrte in eines der Schaufenster. Eine junge Frau war gerade damit beschäftigt, einer Puppe ein Kleid anzuziehen. Nachdem sie Hyuza bemerkt hatte, lächelte sie ihn an und verschwand aus dem Fenster. Für einen Moment dachte er darüber nach, den Laden zu betreten, und sei es nur, um mit der jungen Frau zu flirten, doch in diesem Moment meldete sich wieder sein Kommunikator zu Wort. Langsam holte er das kleine Gerät hervor. Wieder keinerlei Informationen über den Absender. +f?#9ACD32.«Ja?»

«Meine Güte Hyuza, sie sind ja schwerer aufzustöbern, als der Agenturleiter.»

Sofort erkannte er die Stimme wieder und dachte darüber nach die Verbindung augenblicklich zu beenden. +f=#9ACD32.«Nun, da Sie mich dennoch gefunden haben, wovon ich jetzt einfach mal ausgehe, scheint es nicht so schwer gewesen zu sein. Also was wollen Sie diesmal?»

Einen Moment herrschte Stille.

«Nun, es ist mein Job, Menschen zu finden, es sollte Sie also nicht verwundern, dass Sie sich vor mir nicht verstecken können. Wie dem auch sei, Sie sollten sich beeilen und schnellstens von dort verschwinden. Die Agentur hat ein paar Leute auf sie angesetzt, und die verstehen ihr Handwerk genauso exzellent wie Sie!»

+f=#9ACD32.«Eine neue Falle, die Sie für mich vorbereitet haben? So wie Cena?» Hyuza übertrieb seine Aussage ganz bewusst, da er neugierig darauf war, wie die junge Frau reagieren würde.

«Seien Sie nicht albern, Cena war ein gieriger Schwachkopf! Wenn ich Ihnen hätte eine Falle stellen wollen, dann hätte ich sicherlich jemand Anderen ausgewählt als Cena. Verschwinden Sie für den Anfang, machen Sie Ferien oder was weiß ich. Ich werde mich wieder bei Ihnen melden, wenn die Zeit reif ist!»



Mit den Fingern strich Hyuza über die schwarze glattpolierte Oberfläche der Steuerkonsole. Seit fast einer Stunde wartete er nun schon auf die Startfreigabe. Die Dirty Lady war inzwischen komplett überholt worden, und was er nicht für möglich gehalten hatte, war die Tatsache, dass sogar noch etwas von seinem Honorar für den Transportauftrag übrig geblieben war. Er hatte nicht erwartet, dass das Logistik-Geschäft so profitabel sein konnte. Vielleicht sollte er in der nächsten Zeit noch ein paar Aufträge annehmen und sich so die Zeit vertreiben, bis sie reif sein würde.

Die Worte der Frau geisterten noch immer in seinem Kopf herum. Sie war definitiv ein Mitglied der Agentur, und auch wenn sie mehr Geheimnisse zu haben schien, als er selbst, machte es den Eindruck als würde man ihr trauen können. Wenn Sie gewollt hätte, hätten ihn die Schergen der Agentur immerhin schon lange plattmachen können. Doch wofür sollte die Zeit reif sein? Plante sie etwas, wofür seine Hilfe unabdingbar war? Kaum möglich, in der Agentur gab es eine Menge fähiger Mitarbeiter, die sofort an seiner Stelle weitermachen würden. Also was hatte Sie vor?

«Hey! Schlafen Sie?»

Erschrocken fiel Hyuza wieder in die Realität zurück und aktivierte das Komm-System. +f=#9ACD32.«Nein, nein. Hier ist…» Für einen Moment schwieg er.

«Na los, wird’s bald?»

+f=#9ACD32.«Hier Captain Zatora von der Lena, ich brauche ne Startfreigabe.» es war sicherlich nicht ratsam, den alten Namen des Schiffes beizubehalten, wenn er unentdeckt bleiben wollte. Früher oder später würde sich vielleicht irgendjemand an die Dirty Lady erinnern, und auch daran, dass er nicht deren rechtmäßiger Besitzer war!

«Okay, Startfreigabe erteilt. Nehmen Sie Vektor 717 und folgen Sie dem Leitstrahl. Bodenkontrolle Ende.»

Hyuza griff nach den Schubkontrollen der Lena und zog sie langsam zu sich heran. Brüllend erwachten die Repulsoren zum Leben und hoben das Schiff seicht in die Luft. Nun musste er die Pegasus nur noch auf den entsprechenden Kurs bringen, die Triebwerke zünden, und schon war mitten drinnen in seinem neuen Leben…
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