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es war einmal...

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Oxana [SGP] schrieb am 19-04-2007 20:30:41 : `Ghostbar´ - Auf der Suche nach Stationspersonal
Sie hatten den Bereich der billigen Neon-Reklamen hinter sich gelassen und drangen immer weiter in dunkle Gassen ein. Hier und da zischte Wasserdampf aus schlecht gewarteten Leitungen, zumindest ging jeder davon aus, dass es lediglich Wasserdampf war. Vermutlich hielt dennoch ein jeder den Atem an, der durch eine solche Wolke hindurch trat; halb um einer möglichen Vergiftung zu entgehen, halb wegen der Ungewissheit, was einen auf der anderen Seite erwarten würde. Im fahlen Licht der wenigen Reklamen, die mehr flackerten als leuchteten, war ohnehin kaum etwas zu erkennen, mit dem Wasserdampf war die Sicht praktisch Null.

“Bist du sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind? Ich kann mir wahrlich nicht vorstellen, dass wir grade hier bei der Suche nach einem Manager für deine Station fündig werden. Ich bin immer noch der Meinung, wir sollten…“, Blake kam nicht dazu, seinen Satz zu vollenden – genauso wenig wie seinen geplanten Schritt - denn er verfing sich in achtlos weggeworfenen Lumpen.

“…lieber bei der seriösen Firma ‚Langweil und Spieß’ nachfragen. Ja, ja, ich weiß.“ Die Piratin achtete überhaupt nicht auf das Straucheln ihres Freundes. “Vertrau mir, wenigstens dieses eine Mal! Du wirst schon sehen warum ich hierher wollte…und es wird dir gefallen.“ Mit einem unverständlichen Murmeln bemühte sich Blake wieder zu Oxana aufzuschließen, die mit traumwandlerischer Sicherheit durch die schmalen Schluchten schritt – sie schien nicht das erste Mal hier zu sein.

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Ich freu mich schon auf deinen Gesichtsausdruck, wenn du siehst, was mir an Personal vorschwebt…

Oxana maß Blake mit einem leicht belustigten Seitenblick, die zwei leichten Blaster die er bei sich trug waren von Außen überhaupt nicht sichtbar, und auch ein nicht all zu gründliches Abtasten würde sie nicht aufdecken. Sie selbst hatte ihre Bewaffnung sehr geschickt gewählt - keinerlei elektronische Strahlungen, keine Metalle, dafür aber reichlich Chemie und geschliffene Diamantklingen. Alles gut versteckt oder als Schmuck und Accessoires getarnt. Nichts, was den versteckt arbeitenden Metall- und Elektronikdetektoren auffallen würde. Und über deren Existenz hatte Oxana keine Zweifel, schließlich hatte sie schon mehrfach erlebt, wie nicht ganz legale Gäste eine Szene machten, wenn sie ihre ‚ach so kostbaren Stücke’ abgeben mussten. Selbstverständlich alles nur ‚zu ihrer eigenen Sicherheit’ wie das Personal der `Ghostbar´ nicht müde wurde zu versichern.

Aus anderen engen Gassen kamen jetzt immer mehr zwielichtige Gestalten zusammen, alle marschierten letztlich in die gleich Richtung, hatten ein gemeinsames Ziel, auch wenn sie sich nicht kannten, sich nie vorher gesehen hatten und vermutlich nach dem Abend auch nicht wiedersehen würden. Mit nur sehr wenigen Ausnahmen trugen alle dunkle Oberbekleidung, so als wollten sie mit der Umgebung verschmelzen, nicht gesehen werden. Durchaus verständlich bei einigen. Es würde mich mal interessieren, wie viele von denen hier schon einen Mord oder mehr begangen haben. Auf dem Kerbholz haben sie sicher alle irgendwas…so wie Blake, und ich.

An einer schweren Metalltür bildete sich kurz eine Menschentraube, tiefe Kapuzen, hochgestellte Kragen und dunkle Sonnenbrillen ganz matt erleuchtet von der einzigen Reklame in der schmalen Seitenstraße. Trotz ihrer Reduziertheit wirkte sie seltsam deplaziert zwischen Feuerleitern, Ziegelsteinen, überquellenden Mülltonnen und Fenstern die wie tot schienen. Tod, nun, das war vielleicht die einzige Verbindung, die man zur Reklame ziehen konnte; war auf ihr doch die Silhouette eines Geistes dargestellt.
[02]

Die Metalltür öffnete sich und schien die wartenden Menschen zu verschlingen, hinein zu saugen in eine noch tiefere Dunkelheit als draußen auf der Straße. Doch diese Dunkelheit versprach auch eine gewisse Sicherheit; und so war es nicht ungewöhnlich, dass die Personen, die es nicht hinein schafften, leicht aufseufzten – ihnen schien allen klar zu sein, dass sie jetzt mindestens 20 Minuten auf den nächsten Öffnungszyklus warten mussten. So war es eben bei der `Ghostbar´, die Gäste wussten das – die Gäste akzeptierten das. Es gab Spielregeln und man spielte nach diesen Regeln…aber manche Regel war auch da, um gebrochen zu werden.

Immer darauf bedacht, niemanden anzurempeln und damit ungewollte Reaktionen zu provozieren, manövrierte sich Oxana nach vorn, direkt vor die Tür. Blake, der sich ob der finster dreinblickenden Wartenden in seiner Haut nicht ganz wohl zu fühlen schien, hatte sie an die Hand genommen und mit sich gezogen, als Rückendeckung im wahrsten Sinne des Wortes.

“Bist du irre?“, zischte er. “Ich glaub nicht, dass es so klug ist, sich hier so einfach vorzudrängeln.“ Doch die Piratin schritt unbeirrbar voran, als wollte sie dem grad einsetzenden Regen entgehen, und hämmerte ihre Faust dann an eine bestimmte Stelle der Tür. Ihre schwarzen Handschuhe, die ihr bis über die Ellenbogen reichten, waren an der Unterseite mit Spezialfasern verstärkt, die wie eine Metallschiene wirkten und ihrem `Anklopfen´ eine etwas gröbere Note gaben. Direkt vor ihr öffnete sich eine kleine, knapp kopfgroße Luke in der Panzerplatte der Tür. Und als wäre dies ein Zeichen höherer Mächte brach das aufgekommene Murren über das Vordrängeln schlagartig ab. Ähnlich überrascht wie die wartende Meute schien aber auch die Person hinter der Tür, denn es folgte keinerlei Reaktion. Dass dort auf der anderen Seite des dicken, schweren und kalten Metalls überhaupt jemand war ließ sich nur an leichten Schemen und einem leisen Surren festmachen. Ein Surren, das nur hörbar war, weil in der Gasse jeder den Atem angehalten zu haben schien.
Oxana blickte in die kleine Öffnung und wartete auf eine Reaktion. Als sich die Luke mit einem dumpfen Ton wieder schloss, schüttelte sie nur kurz den Kopf, als wollte sie einen ungeliebten Gedanken verjagen, dann hob sie erneut die Faust und schlug wieder gegen die Tür. Das Murren und Flüstern, dass nach dem Schließen der Luke sofort wieder eingesetzt hatte, erstarb erneut – diesmal bevor sich die Luke öffnete. Noch bevor sie gänzlich offen war schoss Oxanas linke Hand hinein und zog den Kopf des Türstehers an der Nase hinaus.
“Neu hier?“ Mit diesen Worten schnappte sie sich die kleine Überwachungskamera, die der Mann wie eine Brille trug, und entließ seine leicht lädierte Nase. Sofort zog er sich zurück und knallte die kleine Luke zu. “Zum Glück hab ich heute Handschuhe an, ansonsten würde ich euch gleich eine Maniküre in Rechnung stellen.“ Sie hielt die Kamera mit ausgestrecktem Arm in der rechten Hand, spürte, wie die kleine Motorik den Focus der Kamera neu justierte und war sich sicher, dass jedes ihrer Worte von der richtigen Person gehört wurde. Mit einer leichten Bewegung des Handgelenks drehte sie die Kamera um 90 Grad, sodass die Optik dem jetzt stärker werdenden Regen ausgesetzt wurde. “Der Regen ruiniert neben meiner Frisur auch noch meine gute Laune. Also mach besser die verdammte Tür auf, sonst bleibt für dich heute auch so einiges geschlossen.“ Während sie sprach bewegte sie die Kamera wieder zurück und auf ihre Dekolleté zu, zog aber dann mit der linken Hand den Aufschlag ihre Mantels zu und bedeckte die Linse mit ihrem Daumen.

Als einen kurzen Augenblick später ein leichtes Klicken aus der Metalltür zu hören war, zog sie Blake zu sich heran und schob ihn gegen das kalte Metall. “Komm, tu mal was für dein Geld und öffne einer Dame die Tür.“ Sie musste unwillkürlich Grinsen, als sie sein verdutztes Gesicht sah, auch wenn sie nicht genau zu beurteilen wusste, ob es wegen der Kameraszene oder wegen ihrer Faulheit war. Während er die Tür nahezu mühelos aufschob kehrte auch in sein Gesicht das freche Grinsen zurück. “Jetzt wo ich Madame die Tür geöffnet hab…öffnet sich da auch irgendwas für mich?“ Zusammen schritten sie aus der verregneten Gasse in den dunklen Gang hinter der Tür, vorbei an grimmig schauenden Security-Guards. “Darauf kannst du wetten, mein Großer. Zwar nicht bei mir, aber wenn du möchtest, dann sorg ich dafür, dass du an jedem Finger eine nette Dame haben wirst, die dir alles öffnet was du möchtest…“

Der Gang weitete sich auf und mündete in einer Art Sicherheitsschleuse wo die vorhin eingetretenen Gäste erfasst und kontrolliert wurden, auch hier machte Oxana keine Anstalten, sich anzustellen. Als aus einer verborgenen Tür eine schwarzhaarige Frau mit heller Haut und roten Lippen trat schlich sich ein zufriedenes Lächeln über Oxanas Gesicht.

[03]

+f=#E29CC2.“Willkommen in der `Ghostbar´ Miss Oxana. Bitte entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten an der Tür. Wenn ich Sie nun bitten darf.“, sie wies den beiden Piraten den Weg Richtung Kontrolle. +f=#E29CC2.“Sie werden sicher verstehen, dass wir ihrer charmanten Begleitung die beiden Blaster werden abnehmen müssen. Oder er wird hier draußen auf Ihre Rückkehr warten müssen.“ Oxana und die Sicherheitsbeamte des Clubs schauten zu Blake, dem es nicht so recht passte, dass er seine versteckten Waffen abgeben musste. Aber die ganze Nacht oder länger hier auf Oxana warten, die sich deshalb nicht weniger vergnügen würde, dass wollte er auf keinen Fall, daher gab er, wenn auch nur zögerlich, die beiden Blaster ab. “Passen Sie gut darauf auf, vielleicht brauch ich sie später noch. Und meine Hochachtung vor Ihren Detektoren, die die Waffen aufgespürt haben. Ich hab nicht mal die Detektoren an sich entdecken können.“

+f=#E29CC2.“Vielen Dank. Und nun folgen Sie mir bitte.“ Als sie vor den beiden Piraten in den nächsten Teil der `Ghostbar´ schritt, kam Blake nicht umhin, auf ihren wohlgeformten Körper zu schauen – und auch Oxana erging es nicht anders, auch wenn sie die Dame schon kannte und bereits mehr Haut von ihr gespürt hatte, als jetzt zu sehen war.

“Das, mein Lieber, ist nur ein bescheidener Anfang, ein Appetithappen. Ich hoffe, du hast eine gute Kondition mitgebracht, denn die Nacht wird lang. In der `Ghostbar´ dauert die Geisterstunde solang du willst, solang du kannst. Auch wenn wir eigentlich geschäftlich hier sind wäre es doch eine Schande, diese Gelegenheit auszulassen. Amüsier dich – denn ich werde es ganz sicher tun!“



Quellen:
[01] http://www.flickr.com/photos/poagao/4260472/, 09 April 2007
[02] http://www.socialwhirl.com/SWFGIAnn.htm, 09 April 2007
[03] http://www.wii-play.com/wallpaper_downloads.asp, 09 April 2007, überarbeitet
upic
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