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Kassandra Engels [RIOT] schrieb am 06-02-2010 17:11:20 : Wäschen und Wurzeln
"Sollen wir das wirklich tun? Das ist doch allenfalls ein Headhunter in Ausbildung. Ein paar Tage im nächsten Knast und gut ist."
Kassandra klang nicht sonderlich begeistert, als Siegfried den Befehl zur Durchführung eines, euphemistisch Rekonditionierung, im Slang aber meist nur Gehirnwäsche genannten, Vorgangs gab.

"Egal, ob Ausbildung oder nicht. Irgendwann ist auch der groß. Außerdem ist jeder, der eine Entermannschaft führen kann, jemand, der unsere Einnahmen schmälert. Entweder, indem er uns als Headhunter das sauer verdiente Geld aus der Tasche zieht, oder indem er unsere Opfer vor uns ausraubt. Daher: Gib ihm die Drogen und setz die Sonde an. Bevor ich mich umentscheide und wir das Schiff samt Inhalt gleich ganz zerstören."

Kassandra schien sich mit Logik nicht so ganz anfreunden zu wollen.
"Du bist Dir aber darüber im Klaren, daß wir damit, moralisch gesehen, den nächsten Schritt in Richtung Abschaum tun, oder?"

"Kassie, ehrlich gesagt, das ist mir sowas von scheißegal. Wir haben wahrlich andere Sorgen, als uns noch über unsere Moral und Ethik Gedanken zu machen. Und wenn ich bei dem ständigen Druck und der Angst vor einen Angriff, den wir zu spät erkennen, mal auf Schwächere treten und die Anspannung rauslassen kann, dann ist mir jedes Mittel Recht, genau das zu tun. Also dreh den Frischling durch die Mangel und damit hat sich die Sache."

"Also, wenn Du das so sagst, kann ich dem Ganzen durchaus ein paar positive Seiten abgewinnen und ein bißchen Zerstreuung könnte ich durchaus gebrauchen."
Kassandra schien ihre gute Laune schlagartig zurück gewonnen zu haben und gab dem Bordmediziner die entsprechenden Anweisungen.

„Wir sind wirklich tief gesunken …“ flüsterte sie mehr zu sich selbst, als sie über die Kamera in der Andockschleuse beobachtete, wie der „behandelte“ Pilot auf sein Schiff zurückgeschleppt und dort einfach in der Schleuse liegen gelassen wurde. Dann überkam sie jedoch jähe Wut und sie hieb mit der Faust auf das Pult vor sich. Warum sollte sie mit dem armen Kerl überhaupt Mitgefühl haben? Sicher, sie waren in diesem Falle die Täter, aber dort draußen ging es immer hoch her und Siegfried hatte in einem Recht. Die ständige Anspannung in diesem kriegsähnlichen Zustand trieb sie zu irrationalen Handlungen. Sie waren halt auch nur Menschen und von Zeit zu Zeit brauchte man ein Ventil, um den Stress abzulassen. Und wenn sich dann mal ein Ziel bot, das ohne wirkliche Gegenwehr zu überwältigen war, warum nicht?

Einige Minuten später hatte sie eine Nachricht an das Schiff abgesetzt. Ein Psychologe hätte aus dem folgenden Nachrichtenwechsel sicherlich einige interessante Eigenschaften – und vor allem eine Portion nicht zu unterschätzender Schuldgefühle – herausgelesen. Sicher, die Überheblichkeit, die sie bei dem Wortwechsel an den Tag legte, würde bei den meisten Piloten ihre Wirkung entfalten. Doch dieser Gutmensch, wie sie ihn betitelte, ließ sich nicht so leicht aufs Glatteis führen und so wirkte die Überheblichkeit eher aufgesetzt, als sie ihm empfahl, seine Pilotenlizenz besser gleich zu zerreißen und sich wieder auf die Erde zurückzuziehen.

Eine neue Kursvorgabe kam über das TakCom und sie gab den Befehl mit dem Guide in Formationsflug zu gehen, ehe sie sich wieder ihren Gedanken hingab. Vielleicht, aber auch nur ganz vielleicht, sprach aus ihrem derart überheblich geäußerten Rat zur Aufgabe des Pilotendaseins an diesen Jungpiloten ja wirklich eine Spur Mitgefühl, indem sie ihm den Rat gab, sich aus den Gefahren zurückzuziehen, bevor ihn das Fieber der Jagd und die Adrenalinausschüttungen mitten im Kampf genauso packte wie sie selbst.

Seufzend schüttelte sie den Kopf. Ja, ganz eindeutig, sie waren gerade selbst auf dem besten Wege zu einer Geißel der bekannten Systeme zu werden und dieser Weg übte zugleich eine berauschende und abstoßende Wirkung auf sie aus und sie mußte zugeben, daß sie sich nicht sicher war, was Überhand nehmen würde. Verdammt, die Worte, dieses Gutmenschen hatten sie tiefer getroffen, als sie jemals zuzugeben bereit wäre.

Kurz entschlossen zog sie eine der Konsolen zu sich heran und begann wild darauf herumzutippen. Dann erstarrte sie und schaute verwirrt das häßliche Bild eines fahlweißen, länglichen Wurzelgewächses aus der Gattung der Kreuzblütengewächse an, das vor ihr auf dem Bildschirm erschienen war. Und plötzlich wirkte die Beleidigung, die sie vorher mit ein paar schnoddrigen Worten beiseite gewischt hatte. Der kleine Scheißkerl wollte eine ungenießbare Sorte DAVON nach ihr benennen? Das nächste Mal würde sie sämtliche Prozeduren der Gehirnwäsche gleichzeitig an diesem Wicht durchführen lassen! Jegliches Mitgefühl war auf einmal wie weggeblasen, das also war ein Rettich …
Kontakt: http:// ICQ : 0
  • Ja bitte? - Helgor(*) - 06.02.2010 14:13:08
    • Wäschen und Wurzeln - Kassandra Engels [RIOT] - 06.02.2010 17:11:20
    • Links rein - rechts raus - Helgor(*) - 07.02.2010 0:44:03
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