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Der Mann vom Sicherheitsdienst, der Oxana angeboten hatte sie zum `Beach´ zu führen, schaute an ihr hinab und wieder hinauf, und lächelte süffisant.

“Was?“ Die Piratin musterte sich nun ebenfalls von Kopf bis Fuß. “Stimmt irgendwas nicht?“ Sie konnte nichts Besonderes feststellen. Ein eigentlich schwarzer, knielanger, sehr Figur betonender Rock, der bei bestimmten Lichtverhältnissen samtig rot wirkte. Ihr Oberteil aus dem gleichen Material sah ebenso elegant wie sexy aus. Lediglich die noch immer geöffneten oberen zwei Verschlüsse, die ihr Dekollete und den BH gut zur Geltung kommen ließen, gaben eventuell Anlass für besondere Blicke.

+f=#E29CC2.“Sie sehen umwerfend aus, aber…“
Oxana blieb wie angewurzelt stehen und hielt den Mann am Oberarm fest.
“Was ‚Aber’?“
Der Mann hatte offensichtlich Spaß an der Situation, er konnte sich nur mit Mühe ein Lachen verkneifen. +f=#E29CC2.“Nun, ein wirklich tolles Outfit, aber für den `Beach´ vielleicht nicht so ganz das Richtige.“ Damit dreht er sich um und zeigte nur einige Meter weiter vorn auf die Palmen, den Sand und Gäste in Bikinis, Badeshorts und anderen Strandoutfits.

[01]

Oxana schaute noch Mal auf ihr Outfit, dann auf die Gäste im `Beach´, und wieder an sich hinab. Zu blöd, dass ich keinen meiner Micro Bikinis anhab. Aber damit wäre meine Seriosität dahin gewesen. Jetzt heißt es improvisieren…
An den Sicherheitsmann gewandt suchte sie nach einem letzten Ausweg.

“Gibt es hier um die Ecke noch irgendwo einen Beach Wear Store?“

+f=#E29CC2.“Nein, nicht in unmittelbarer Nähe. Dazu müssten wir schon einen gewissen Umweg machen.“ Er machte bereits Anstalten, eine andere Richtung einzuschlagen. Da Oxana aber keinen weiteren Zeitverlust in Kauf nehmen wollte winkte sie ab, ging die restlichen Meter bis zum feinen Sand, zog die hochhackigen Stiefel aus und ging barfüßig weiter. Da der `Beach´ ja direkt mit anderen Bereichen der `Ghostbar´ verbunden war, war Oxana nicht der einzige Gast, der mit dem falschen Outfit rum lief. Aber dennoch fühlte sie sich unwohl zwischen all den anderen Gästen, die hier ganz zwanglos so viel Haut zeigten.

Vermutlich ist irgendwo in der Beleuchtung auch noch eine Höhensonne integriert, so dass ich auch noch etwas Farbe bekommen könnte.

Sie spürte die Wärme und bevor sie zu sehr ins Schwitzen kam, begann sie ihr Oberteil weiter zu öffnen. Obwohl genügend andere Haut und knappe Bikinis zu sehen waren, so erregte ihr kleiner Strip doch einiges Aufsehen. Ganz als wäre es das Natürlichste auf der Welt sich in mitten eine Gruppe fremder Menschen auszuziehen, schob Oxana ihr Oberteil von den Schulter, ließ ihre Arme aus den Ärmeln gleiten und zupfte dann ihren BH zurecht. Dabei lächelte sie dem nächst besten `Zuschauer´ zu und tat so, als würde sie auch noch den Rock abstreifen.

Aber ganz so exhibitionistisch war die Piratin dann doch nicht; nur schien ihr der Rock noch immer etwas zu bieder für den Strand. Also schnappte sie sich noch mal den Sicherheitsmann und fragte nach einer scharfen Klinge. Sie fasste ihn sanft am Kinn und flüsterte ihm zu: “Ich hoffe, Sie machen bei der kleinen Show mit und schneiden mir vorn und hinten jeweils zwei Schlitze in den Rock, direkt über den Oberschenkeln am besten.“ Sein Blick war kurz ein wenig verwirrt, aber dann nickte er und mit einem schelmischen Grinsen ließ er die Klinge seines Messers im Licht der Strandbar aufblitzen. Im Handumdrehen hatte der knielange Rock vier Schlitze, die vom unteren Saum bis hinauf fast zum Bund reichten.

“Vielen Dank, so sollte ich mich am Strand sehen lassen können.“ Sie ließ den Securityguard stehen und suchte nach der hübschen Frau, deren Gesicht, eingerahmt von ihren blonden Locken, sie sich früher am Abend eingeprägt hatte.

Unglücklicherweise hatte sie vorhin in Boas Privaträumen auf dem Datapad weniger auf den Hintergrund als viel mehr auf die Blondine geachtet. Da sie sich aber gegen eine Rothaarige gelehnt hatte, nahm Oxana automatisch an, dass sie sich irgendwo im ruhigeren Abschnitt des Strandes befinden würden. Fehlanzeige! Dass sich die hübsche Blonde inzwischen ziemlich betrunken hatte, konnte die Piratin natürlich nicht ahnen. Anstatt unauffällig mit der Rothaarigen weiter abseits eine gewisse Zweisamkeit zu genießen, bekämpfte sie ihre Einsamkeit scheinbar an der Bar. Als Oxana sie endlich entdeckte, da langte sie grad über die Theke nach einem der Barkeeper. Lauter als notwendig verlangte sie nach einem weiteren Drink.
Verflucht, Mädchen, wenn du das nicht gleich sein lässt, dann sehe ich dich vor morgen früh nicht wieder… Oxana musste mit ansehen, wie die Angetrunkene dem Barkeeper ihr leeres Glas nachschmiss und die weibliche Bedienung mit einem gelallten “Doofe Kuh“ beschimpfte. Dann machte sie Anstalten, sich vom Barhocker zu erheben, was ihr aber misslang. Genau konnte die Piratin die nächsten gelallten Worte nicht verstehen, aber in ihren Ohren klang es wie “Suomi? Suoooomiiiie, wo bischd duuu?“

Oxana ahnte mehr, als dass sie es wusste: Dieses Benehmen konnte nur den Sicherheitsdienst zur Folge haben. Weder der Barkeeper noch die leicht bekleidete Bedienung schien willens, ihr noch einen weiteren Drink zu geben; und sicherlich hatte einer der beiden bereits versteckt nach dem Sicherheitsdienst gerufen.

Schnell schaute sich Oxana um, suchte nach dem typischen Outfit des Personals. Beeil dich, lass dir was einfallen. Viel Zeit bleibt dir nicht mehr. Grad hatte sie die Gruppe von zwei Männern und einer Frau entdeckt, die die selbe `Zielperson´ im Auge hatten wie die Piratin. Doch mit gänzlich anderem Motiv!

Da ihr nichts Besseres einfiel, bestellte Oxana sich schnell einen Drink und trat dann direkt an die Angetrunkenen heran. Sie legte ihr den Arm um die Schulter, hielt ihr das Glas unter die Nase und zog sie dann vom Barhocker, der schon umzukippen drohte.
“Komm, ich gebe dir einen aus.“ Mit erstaunlicher Geschicklichkeit griff die blonde Frau nach dem Glas, doch Oxana lockerte ihren Griff nicht. So schaffte sie es immerhin, ihre `Zielperson´ ein wenig von der Bar wegzuziehen, die inzwischen sichtlich Probleme hatte, sich auf den eigenen Beinen zu halten. Schamlos nutze Oxana diese Gelegenheit und griff der anderen Frau an den Po, dann streckte sie sich ein wenig über ihre Schulter, zwinkerte den inzwischen angekommenen Sicherheitsleuten zu und fuhr mit der Hand über den Rücken der ihr noch immer fremden Frau.

“Das Verhalten meiner Freundin tut mir leid. Kommt nicht mehr vor. Ich pass jetzt auf sie auf.“ Schnell wollte sie dem Personal vermitteln, dass sie die Lage im Griff hatte. Davon war Oxana zwar selbst noch nicht so 100% überzeugt, denn die Blonde versuchte sich störrisch aus ihren Armen zu winden, aber beim Personal schien es zu wirken. Deren Gesichtszüge entspannten sich zusehends, einer der beiden Männer griff sich kurz ans Ohr, schien weiteren Anweisungen zu lauschen und nickte dann leicht. Aufatmend sah die Piratin ihnen hinterher. Das ist ja grad noch ein Mal gut gegangen.

Oxana löste die Quasi-Umarmung, wehrte sich ihr Gegenüber doch zu sehr. Sie sah wie die Frau vor ihr erneut von ihrem Drink trank. “Ich denke, du hast genug. Mehr als genug!“ Die Piratin erinnerte sich an die Strandkörbe, die sie vorhin auf ihrer Suche entdeckt hatte. Solch ein leichter zu kontrollierender Ruhepol schien ihr für die blonde Schönheit jetzt genau das Richtige. Also zog sie, den Drink noch ein, zwei Mal als Lockmittel nutzend, die inzwischen gut betrunkene Frau mit sich zu einem freien Strandkorb.

Gar nicht so einfach, bei dem Sand unter den Füßen und diesem `Sandsack´ im Arm. Zugegeben, ein verdammt hübscher Sandsack. Leicht aufstöhnend entließ sie ihre Begleitung in die weichen Kissen des Strandkorbes, der äußerst bequem wirkte und sogar über einen kleinen Bestellterminal verfügte. Aber unter `Frauen abschleppen´ hab ich mir eigentlich etwas anderes vorgestellt.

Die Piratin streckte ihre Arme in die Luft, bog ihren schlanken Körper leicht durch und beobachtete, wie es sich die Frau im Korb mit den Kissen bequem machte. Sie trug ein sehr sommerlich wirkendes, helles Oberteil, das ihren kompletten Rücken frei ließ; gehalten nur von jeweils zwei Bändchen, die hinter ihrem Rücken und in ihrem Nacken durch Schleifen verbunden waren. In ihrer jetzigen Position hatte sich das Oberteil leicht verzogen und gewährte Oxana damit einen Blick auf den Bauchnabel. Automatisch schoss der Piratin dabei der Begriff Eiswürfel durch den Kopf.
Sie kniete sich vor dem Strandkorb auf eines der Kissen, denn die blonde Frau hatte ihre Beine angewinkelt und auf die Sitzbank des Korbes gezogen. Somit blieb dort für Oxana zu wenig Platz, wollte sie sich nicht grad ganz in die Ecke quetschen – und dazu hatte sie gar keine Lust, wollte sie doch viel lieber die Nähe ihrer Unbekannten spüren.
Ein zweifelhaftes Vergnügen, wenn du mir hier sofort einschläfst. Der Alkohol schien jetzt seinen Tribut zu fordern, reagierte sie doch weder auf ein Ansprechen noch auf sanfte Berührungen. Außer einem Nuscheln war ihr keine Reaktion zu entlocken. Aber Oxana brachte es einfach nicht übers Herz die so friedlich aussehende Frau vor ihr stärker zu rütteln, zu wecken. Sie genoss den Anblick mit der schlafenden Schönheit, bestellte sich über das Terminal einen Martini und ließ sich vom Augenblick gefangen nehmen.

[02]

Kein Wunder, dass du so versessen darauf bist, Boa und ihr Team auf die `Hidden Persuasion´ zu bringen. Könntest du Momente wie diese dann doch jederzeit genießen. Wie um ihre Gedanken zu bestätigen kam in dem Moment eine knapp bekleidete Bedienung mit ihrem Drink auf dem Tablett und einem sexy Wackeln in den Hüften auf sie zu.

Paradiesisch!

Doch noch bevor sie Oxana erreichte trat ein Mann von der Seite auf die Piratin zu. +f=#E29CC2.“Miss Oxana? Sie möchten sich bitte um ihren Freund Blake kümmern.“ Als der Sicherheitsmann merkte, dass Oxana danach überhaupt nicht der Sinn stand, fügte er schnell hinzu: +f=#E29CC2.“Miss Boa hat mir aufgetragen, Sie zu bitten.“

Hölle!

Resignierend schaute Oxana auf die inzwischen fest schlafende Frau im Strandkorb, dann langte sie nach ihrem Martini und leerte das Glas in einem Schluck. Sie erhob sich und war schon ein paar Schritte entfernt, als ihr einfiel, dass sie vielleicht eine kurze Nachricht hinterlassen sollte. Einen ähnlichen Gedanken schien der Mann vom Sicherheitspersonal gehabt zu haben, denn er stand noch immer dort, wo er Oxana die Nachricht übermittelt hatte. Nur schaute er jetzt nicht mehr zu ihr, sondern auf die Schlafende.
Als die Piratin ihm seinen Stift aus der Brusttasche nahm, schreckte er auf und setzte einen schuldbewussten Blick auf. “Sie erlauben?!“

Da sie weder Papier bei sich trug noch in unmittelbarer Nähe etwas in der Richtung finden konnte, entschied sie sich für eine etwas extremere Art. Sie beugte sich vor, schlug das Oberteil der Schlafenden vom Bauch zurück und schrieb ihre Com-Nummer auf die Innenseite des Stoffes. Darunter dann den Kommentar, dass sie für ein neues Oberteil aufkommen würde, denn mit der Aktion grad hatte sie den leichten Stoff sicherlich ruiniert.

Sie schlug das Oberteil zurück, so dass der Sicherheitsmann nicht mehr auf den nackten Bauch starren konnte, schob ihm seinen Stift zurück in die Brusttasche und ging dann kommentarlos in Richtung `Treasure Island´ Casino.



Quellen:
[01] www.sportscheck.de; www.wickedweasel.com; www.gustavgschossmann.net
[02] www.sportscheck.de; teemix.aufeminin.com; www.photocase.com; www.gartenmoebelcenter.de