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es war einmal...

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Kara van Clerk schrieb am 01-07-2007 16:22:41 : Observierung
upic
Langsam riss die Wolkendecke, die den Himmel bisher fest im Griff gehabt hatte, auf und gab allmählich die Sicht auf den Mond frei, der die Umgebung in ein fahles, kaltes Licht tauchte. Die große, dreigeschossige Villa inmitten des ausgedehnten Parks, wirkte beinahe gespenstisch. Vereinzelt trat durch nicht abgedunkelte Fenster ein matter Lichtschein nach draußen. Das Wäldchen auf der südwestlichen Seite und die Kette von Anhöhen auf der östlichen taten ihr übriges, diese Szenerie zu vervollkommnen.
Der Mann, der auf einer der Anhöhen, etwa 200-250 m entfernt, lag, zog missmutig die Stirn in Falten und ließ das Fernglas sinken.
Aufklarendes Wetter war so ziemlich das letzte, was er jetzt gebrauchen konnte. Plötzlich fröstelte ihn. Die Kälte krabbelte langsam in seinen Thermoanzug.
Er atmete ein paar Mal tief ein und bekam sich wieder unter Kontrolle. Das Frösteln hörte so plötzlich auf wie es gekommen war.
Er nestelte ein wenig an seinem Fernglas und nahm es wieder an die Augen. Langsam schwenkte er über das Anwesen unter ihm. Meter für Meter tasteten seine Augen das Gelände ab. Nichts. Es lag genau so da, wie in den vergangenen Stunden. Nur etwas hatte sich verändert – der Geruch der Luft. Er hätte nicht genau sagen können, nach was sie nun genau roch. Aber sie roch anders. Irgendwie mochte er den Geruch. Er hatte etwas vertrautes. Was genau, hätte er jedoch nicht sagen können. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, fesselte etwas anderes seine Gedanken und sofort war er wieder ganz bei der Sache.
Unten fiel ein heller Lichtschein auf den Hof. Eine Tür war geöffnet worden und das Licht aus dem Inneren drang nach draußen. In den Lichtkegel trat eine Gestalt, oder besser gesagt, ihr Schatten, denn die Gestalt blieb im Türrahmen stehen.
Der Beobachter auf der Anhöhe justierte erneut sein Glas, um es im nächsten Augenblick mit einem leisen Fluch ruckartig sinken zu lassen und sich die Augen zu halten.
Rings um das Anwesen herum waren Scheinwerfer aufgeblendet worden und hatten das ganze Areal in ein gleißendes Licht getaucht, was dem Mann oben mit seinem Nachtsichtgerät nicht sonderlich gut tat.
Er brauchte einen Moment, um sich zu erholen. Dann hob er erneut sein Glas, deaktivierte den Nachtsichtmodus und setzte es wieder an die Augen.
Inzwischen war ein halbes Dutzend Personen nach draußen getreten, die sich in Zweiergruppen auf dem Grundstück verteilten und ihren Rundgang begannen. Jedes Pärchen hatte einen Hund dabei.
Er murmelte nickend vor sich hin und ließ das Fernglas erneut sinken, kramte ein Datenpad aus einer der Taschen hervor und tippte etwas ein. Dann verstaute er es wieder und setzte seine Beobachtung fort.
Der ganze Spuk dauerte ungefähr 30 Minuten. Nach und nach kehrten die Patrouillen zurück und verschwanden wieder durch die Tür ins Haus. Die Scheinwerfer erloschen und das Anwesen lag wieder ruhig und verlassen da.
Wieder nahm er das Datenpad und notierte seine Beobachtungen.
Während der folgenden Stunden wiederholte sich das Schauspiel in unregelmäßigen Abständen, so dass er bei Morgengrauen auf acht Patrouillengänge kam.

Zwei Stunden später stand er ausgiebig gähnend im Vorraum eines Büros und wartete, herein gerufen zu werden.
Während er so wartete, überlegte er, warum sie wohl den Auftrag bekommen hatten, das Anwesen zu beobachten und sämtliche Ereignisse haargenau zu dokumentieren. Er konnte sich viele Gründe vorstellen, aber fragen wollte er natürlich nicht. Das stand ihm nicht zu. Er war schließlich nur ein Befehlsempfänger, der tat, was man ihm auftrug. Und er war gut in seinem Job. Wenn der Boss der Meinung wäre, er müsse mehr wissen, dann würde er es ihm mitteilen.
Erneut gähnte er herzhaft und hätte sich fast verschluckt, als die Tür zum Büro aufging und der Boss ihn herein rief.

+f=#FFFF99.„Irgendwelche Schwierigkeiten?“
Er schüttelte den Kopf. „Nein, keine“. Er reichte der Frau hinter dem Schreibtisch das Datenpad.
+f=#FFFF99.„Gut. Ich erwarte dann ihren nächsten Bericht“.
Er nickte und verließ das Büro.
Kontakt: http://www.webtales.de ICQ : 0
  • Observierung - Kara van Clerk - 01.07.2007 16:22:41
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