RPG

Achtung, diese Nachricht ist privat!

Das Kommando packt sie Kaspar in die nervös trippelnden Finger und verabschiedet sich mit den Worten „Wellness! Und wehe, irgendwer stört.“ in Richtung höchst eigenen Spabereich. Den hatte sie sich nach ihrer letzten Inselflucht einbauen lassen. Einmal wöchentlich wird eine junge, hübsche Masseurin an Board geladen und für zwei Stunden in ihren privaten Dienst gestellt. Allerdings immer nur beruflich, sehr zum Ärger der Kommandantin der M.I.S.S. Kia Kaha.

Gerade schlappt sie herrlich entspannt in Flip Flops und Bademantel aus dem Saunabereich kommend in ihr Schlafzimmer, um sich für das allabendliche Sit-In auf der Clanstation anzuziehen, als vier mächtige Rüttler die Assassine aufstöhnen lassen und es sie selbst in den nächsten Sessel befördert.

„Kaspar, was war das, und was soll das?“ bellt sie, sich gerade aufrappelnd, in das Intercom.
„Entschuldigung, Sie sagten doch, ich solle Sie gottbewahre nicht stören. Und...ähm...naja, da sind nur SSK im Sektor aufgetaucht und ich dachte...“
„Was denn, lieber Kaspar?“ Sie atmet tief durch, zwingt sich ein Lächeln aufs Gesicht, auch wenn er das nicht sehen kann, und sich selbst in ihre Lieblingsjeans. Moment...zwängen...Jeans...? Trockner... … ?!
„ALIENOR!“
„Bitte, Entschuldigung?“ Selbst ohne Sichtverbindung kann sie seinen verdatterten Gesichtsausdruck förmlich vor sich sehen. Da muss sie tatsächlich lächeln.
„Nein, entschuldige du. Zurück, SSK, Angriffe...“ ermuntert sie ihn zum weitersprechen.
„Ja, also, der letzte Trupp macht sich gerade wieder zurück zu ihrem Schiff. Ein bißchen Geld haben sie gefunden, aber alles in allem ziemlich harmlos.“
„Na siehst du, gar nicht so schlimm, oder?“

Sie beendet die Verbindung, schlüpft in ihre Lieblingsboots und macht sich auf den Weg zum Shuttle, welches sie zur Clanstation bringen soll.

Auf dem Weg zur Shuttlerampe stolpert ihr ein pickliger, ungewaschener junger Mann in SSK-Uniform über den Weg, blickt sie erschrocken an und flüchtet dann um die nächste Ecke. Aber was hat er da in der rechten Hand? Sind das nicht etwa...

„Ey, ey du da...warte mal...“ Sie setzt sich in Bewegung und spurtet ihm hinterher, kann ihn aber nicht mehr erreichen. Sie sieht nur noch seine fettigen Haarsträhnen hinter einer sich schließenden Schleuse verschwinden.

„Kaspar, sofort Verbindung zu dem Kommandanten des letzten Entertrupps herstellen.“
„Verbindung steht.“
„Ey, was wollt ihr mit meinen Löwenpantoffeln? Rückt die wieder raus. Die sind...ein Familienerbstück. Ohne die....egal. Ich will sie zurück.“

Sie wartet...und wartet...und dann stellt Kaspar ihr eine höhnische Antwort direkt auf ihr Com durch:

„Pfft...wieso denkst du kommen wir den ganzen weiten weg? Wegen deiner paar Kröten??
Unsinn, wir sind in einem Auftrag unterwegs und deine Pantoffeln haben damit zu tun, Ok?

Also reg dich nicht auf und lass uns lieber unsere Arbeit machen...“

Eine Frau lacht am anderen Ende und beendet dann die Verbindung.

„Kaspar, Verbindung zu dieser...dieser Person aufbauen.“
„Rachel von SSK meinen Sie?“
„Von mir aus auch die. Also, Verbindung steht? Gut.“

„Was haben meine Schlappen bitte mit einem Auftrag zu tun? Die sind doch nichts wert. Nur noch Sentimentalitäten hängen dran. Und zwar meine Sentimentalitäten. Und überhaupt, wer soll etwas von denen wollen? Los, raus damit.“

„Woher soll ich denn das wissen??? Irgend so ein anonymer Typ sagte die Pantoffeln wären sowas wie "Kriegswichtig" oder so und wir bekommen total viel Geld wenn wir sie beschaffen...und wir halten unsere Verträge ein, basta! Pech gehabt!“

„KRIEGSWICHTIG?“ blökt Philippa ins Com, erreicht aber nur ein Ohrenklingeln bei Kaspar.
„Verbindung beendet, Miss Conaghy. Und jeder weitere Kontaktversuch wird abgeblockt.“

„Hmm...“ hörbar unzufrieden beendet nun auch Philippa die Sprechverbindung zu Kaspar und lässt sich im Shuttle auf vorprogrammierter Route zur Clanstation bringen. Ein ordentlicher Rotwein sollte jetzt helfen. Und vor allem würde er auch Ideen bringen, wie diese verdammten Puschen wieder zurückzuerobern wären.

Lief da nicht mal was mit einem Sextape beim Observer?