Sarah Bachstein[PAX] (*) schrieb am 22-03-2010 23:50:10 :
Projekt Bachstein
Achtung, diese Nachricht ist privat!
An die Kommandanten der PAX-Einsatzkräfte
Internes Memo
Projekt Bachstein
Ich bedaure sehr, dass uns die Zustimmung zur Fortführung des Projekts verweigert wurde.
Wie es der Zufall will, kam es inzwischen zu Ereignissen, die Gideon Bachstein in unser Gewahrsam brachten. Die sofortige Fortsetzung des Programms war notwendig und nur logische Konsequenz.
Am heutigen Tage wurde die Einrichtung, in der Gideon Bachstein untergebracht war, von schweren Explosionen erschüttert. Unser Schwesterschiff, das zufällig im Luna-Orbit patrouillierte, mit den Explosionen aber selbstverständlich nichts zu tun hatte, wurde um Hilfe angefunkt, musste aber aufgrund anderer Aufgaben abdrehen.
Glücklicherweise setzte ein [GBS]-Schiff der Orca-Klasse umgehend mehrere Shuttles aus, um die Patienten und das medizinische Personal zu evakuieren. Die uns gänzlich unbekannte Pilotin dieses zivilen Schiffes isolierte Gideon unmittelbar nach dessen Eintreffen, weil Verdacht auf Kopfhautparasiten bestand.
Welch ein Glück, denn nur kurz darauf wurden sämtliche anderen Passagiere ins All hinausgeblasen. Ein sehr ungewöhnliches simultanes Versagen der Luftschleusenhydraulik sowie der drei elektronischen Sicherungssysteme.
Nachdem sich herausstellte, dass man auf der Orca zwar mit so ziemlich jedem medizinischen Problem klar kommt, nicht aber mit einfachen Kopfläusen, wurde Gideon Bachstein in ein vollautomatischen MedEvac-Shuttle verbracht, wo er hermetisch abgeschlossen verbleiben sollte, bis man ihn an eine medizinische Einrichtung übergeben konnte.
Unglaublich, aber wahr: Der Bordingenieur des Schiffes hatte offenbar versäumt, einen vorprogrammierten Kurs des Shuttles zu deaktivieren. Zur vorbestimmten Zeit löste sich das Shuttle mit Gideon unbemerkt und nahm einen Kurs Richtung Jupiter auf, wo es - Sie ahnen es - auf unser Schwesterschiff, die Vis maior traf.
Quelle coincidence, n´est-ce pas?
Natürlich ließ Kommandantin Rahel Bachstein das Shuttle sofort an Bord nehmen. Und natürlich erkannte sie Gideon auf den ersten Blick, obwohl sein Zustand erbärmlich war.
Es war unbedingt erforderlich, ihn sofort zu stabilisieren, indem er einer ersten Rekonditionierung unterzogen wurde. Ein Tag voller Zufälle - wir hatten ausgerechnet heute zu Übungszwecken bereits alles vorbereitet.
Vermutlich wollen Sie das Subjekt demnächst begutachten. Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass sich Gideon bereits wieder in einem Shuttle befindet und wir seinen genauen Aufenthaltsort nich kennen.
Ein ganz unglaubliches Missgeschick, in der Tat. Aber Sie verstehen, die Trauer um Leah. Es geht uns ja alles so nahe. Da macht man schon einmal Fehler.
Selbstverständlich halten wir Sie auf dem Laufenden.
Gruß
Sarah Bachstein