RPG

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Zwei Tage in der Zelle bei den Nobles At Play und einige weitere in einer Privatzelle auf dem Boeel; sie hätten zermürbender nicht sein können.

Nicht die Zeit bei NP, die wird er im Nachhinein als recht unterhaltsam und höchst aufschlussreich bezeichnen. Die rastlose Zeit auf dem Boeel hingegen hatte an seinen Nerven gezerrt. Lange Zeit nach der Umquartierung und dem überraschend abrupten Ende des Verhörs durch den Piraten hatte er nicht geschlafen. Er stand in seiner Zelle, die mehr Zimmer als Arrestquartier war, und starrte aus dem Fenster auf die ständigen Blitze, die über der Stadtkuppel zuckten und in die Leiterantennen einschlugen. Die elektrischen Entladungen des Sturmes, der draußen nahezu die gesamte Zeit seines Aufenthaltes tobte, spiegelten seine innere Unruhe wieder. Die Ruhelosigkeit und die beständigen Gedankenblitze, die hier und da auftauchten und neue Fragen und mögliche Antworten aufwarfen. Aufgewühlt war er. Und wütend, wie immer. Auf sich, auf Rahel und den vermeintlichen Spion auf seinem Schiff.

Die erste Frage, ob er stationiert wurde oder im Nachhinein rekrutiert, die konnte er sich schnell beantworten. Natürlich musste er angeworben worden sein, denn sein Personal hatte er sich stets selbst ausgesucht und ihr Leben gründlich ausgeleuchtet, bevor er sie an Board holte.
Warum er angeworben worden war, und wann, das waren Fragen, auf deren Antwort er länger warten musste. Irgendwann hatte er es jedoch aufgegeben, darauf eine zufriedenstellende Antwort finden zu können. Der Pirat der NP hatte behauptet, dass er bereits seit des ersten Kontakts zu den Damen Bachstein unter Beobachtung stand. Zu diesem Zeitpunkt jedoch gab es weder die Vereinigung NP, noch konnte er einen kriegsähnlichen Zustand erinnern, der ein derartiges Verhalten gerechtfertigt haben könnte. Er entschied sich, die Beantwortung dieser Frage auf später zu verschieben und wandte sich gedanklich dem nächsten Fragenpool zu.

Wer war Gideon Bachstein? Was für eine genetische Besonderheit sollte er, Takeo, aufzuweisen haben, an dem die Bachsteins interessiert sein könnten? Die damit einhergehende Frage nach Rahel ignorierte er und sortierte sie unter „...ferner liefen...“ ein. Auch hierauf konnte er ad hoc und ohne Möglichkeiten zur Recherche nichts antworten. Nein, auch dies musste warten.

Wieviele Stunden er schlussendlich ohne Schlaf dagestanden und in die Blitze gesehen hatte, konnte er nicht sagen. Aber als er sich endlich in das für ihn vorbereitete Bett legte, hatte er einen Verdacht und einen Plan, um daraus Gewissheit werden zu lassen. Doch um diesen Plan in die Tat umzusetzen, musste er erstmal hier raus.