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es war einmal...

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Hyuza Zatora (*) schrieb am 01-08-2007 16:16:44 : Das Ende eines Schurkens
Langsam und gleichmäßig atmete Hyuza aus was kleine Wölkchen in der kalten Luft um ihn herum hinterließ. Der Regen hatte mittlerweile nachgelassen und auch die Windböen waren schwächer geworden. Dennoch war immer noch kalt und äußerst ungemütlich. Erneut blickte er vorsichtig um die Ecke. Der Wachwechsel vor dem Gebäude das er nunmehr seit einer Stunde beobachtete, war bereits vollzogen worden. Zwei neue Männer hatten den Posten am Anfang der Auffahrt übernommen und suchten die Umgebung unkonzentriert nach sich bewegenden Schatten und Lichtreflexen ab.

Hyuza griff in die Innentasche seiner Jacke und warf einen Blick auf den Zettel. Isuzu-Platz 1, zwei Wachen am Vordereingang, vier auf dem hinteren Grundstück. Alarmsystem der Firma SecuLock. Hyuza hatte keine Ahnung, was es mit dieser Adresse auf sich hatte, doch Kish hätte sie ihm nicht zukommen lassen, wenn nicht etwas wirklich Wichtiges dahinter stecken würde. War es der Wohnsitz eines Agenturmitgliedes? Oder irgendein Archiv? Die Bewachung des Gebäudes machte in jedem Fall schon einmal deutlich, das sich dort etwas befand, was einen gewissen Wert hatte. Wer immer hier das Sagen hatte, die Umstände bewiesen, dass er ziemlich paranoid sein musste.

Mit einer Bewegung deaktivierte er die Minikamera die an der Wand befestigt war. Für den Anfang hatte er genug gesehen. Er würde sich noch die Aufzeichnungen genauer anschauen und sich dann einen Plan zurechtlegen, wie er in das Innere des Gebäudes gelang. Dann wurde der Platz vor ihm plötzlich in helles Licht getaucht. Aus der Entfernung war eine Stimme zu hören, die etwas rief. Weitere Lichter flammten auf.

Direkt über dem Gebäude leuchteten dann zwei kleine Scheinwerfer auf. Ein Gleiter hatte sich fast lautlos genähert. Hyuza drückte sich eng an die Wand während der Gleiter sich weiter dem Boden näherte und letzten Endes aufsetzte. Aus der Deckung heraus erkannte Hyuza wie drei Personen den Gleiter verließen. Zwei davon waren ihm völlig unbekannt, doch die Nummer Drei erkannte er sowohl an der Statur als auch am Gang. Es war Ethan.

Zielstrebig näherten sich alle drei dem Eingang des Gebäudes wo sie bereits erwartet wurden. Bereits nach kurzer Zeit war das Schauspiel vorbei und auf dem Platz erloschen die Lichter. Hyuza fluchte leise, Am liebsten hätte er sich weiter dem Gebäude genähert um herauszufinden was dort passierte, doch das war bei einer so geringen Vorbereitungszeit nahezu unmöglich. Es half nichts, er musste sich auf den Rückweg zum Hotel machen und sich dort etwas überlegen.

Schlecht gelaunt wandte er sich ab und spürte plötzlich, wie etwas in seiner Tasche zu vibrieren begann. Schnell zog er den Kommunikator hervor und aktivierte das kleine Gerät. +f=#9ACD32.«Verdammt Genzo, ich habe dir doch schon…»

«Halten Sie den Mund und hören Sie zu! Sie wissen noch wer ich bin?»

Für einen Moment hielt Hyuza die Luft an. Er hatte schon seit Wochen nichts mehr von der Unbekannten gehört. +f=#9ACD32.«Ja.» antwortete er dann kurz und präzise.

«Hören Sie mir gut zu. Die beiden Unbekannten Männer die Sie eben gesehen haben sind Dr. Johann Svensson und Mark Tording. Ich denke, die dritte Person dürfte Ihnen wohl bekannt sein. Ersterer ist der neue Leiter der Versuchsabteilung der Agentur, zweitgenannter der Stellvertretende Agenturchef! Sie sehen also, hochrangige Persönlichkeiten! Über den Zweck des Treffens kann ich Ihnen keine weiteren Informationen geben da Sie ohnehin bereits viel zu viel wissen. Jedoch sollten Sie sich an diese beiden Männer halten, wenn Sie herausfinden wollen, warum man Sie tot sehen will! Von Mc Dowl sollten Sie sich jedoch fernhalten. In seiner Nähe befindet sich stets ein Einsatzteam, da er anscheint damit rechnet, dass Sie ihn früher oder später kontaktieren werden.»

Hyuza war für einen Augenblick verwirrt. Hektisch sah er sich um, doch niemand war zu sehen. +f=#9ACD32.«Woher…»

«Woher ich all das weiß? Das ist nicht relevant. Wie ich bereits sagte, ich würde ihren Tod als einen großen Verlust ansehen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Halten Sie sich an die Beiden Männer und wir werden uns früher oder später über den Weg laufen.»



In Gedanken versunken starrte Hyuza an die Decke seines Hotelzimmers. Nach etlichen Wochen war es das erste mal, dass sich seine geheimnisvolle Freundin wieder zu Wort gemeldet hatte. Wie vermutet musste sie aus dem Inneren Kreis der Agentur kommen, woher sonst hätte sie all diese Informationen haben sollen? Normalerweise wussten nicht einmal die treusten Mitarbeiter, wer in der Agentur das Sagen hatte, geschweige denn, dass es überhaupt so etwas wie einen Agenturchef und einen Stellvertreter gab. Der Name Svensson war ihm jedoch bekannt. Er hatte schon viele kleine Helfer entwickelt, die sich im operativen Einsatz bewährt hatten. Jedoch hatte er den Mann noch nie aus der Nähe gesehen.

Die zentrale Frage die sich jedoch stellte, war, was all diese Leute miteinander zu schaffen hatten. Insbesondere Ethan´s Anwesenheit dort war verwunderlich. Konnte er inzwischen eine so hohe Position bekleiden? Oder war das ganze irgendein Komplott oder sowas?

Der kleine Computer vor ihm gab ein leises Signal von sich das die Beendigung der Suchroutine anzeigte die er vor wenigen Minuten im öffentlichen Archiv gestartet hatte. Überraschenderweise waren dabei tatsächlich einige Informationen herausgekommen.


Tording, Mark – Admiral a.D.

+ Diente bis 2365 in der Erd-Armee.

+ seit 2366 Leiter eines Unternehmens, das operativ im Bereich des Rohstoffabbaus und des Transportgewerbes tätig ist.

+ Vater von zwei Töchtern und einem Sohn, jedoch nicht mehr verheiratet. Seine Frau starb 2368 bei einem schweren Unfall.

+ galt während seiner Militärlaufbahn als hervorragender Taktiker.

+ laut GNN einer der reichsten und einflussreichsten Männer des Sol-Systems. Es gibt kaum ein Unternehmen im Sol-System, an dem er keine Anteile besitzt.

+ Keine weiteren Informationen verfügbar.

Hyuza stützte sich mit seinen Ellenbogen auf dem Tisch ab. Die Informationen waren eher spärlich gewesen und über Dr. Svensson gab es gar keine Informationen. Wie dem auch sei, die beste Alternative war es, sich an Tordings Fersen zu heften.

Langsam deaktivierte er das Gerät und griff nach seinem Kommunikator. +f=#9ACD32.«Genzo?»

Es vergingen einige Minuten, bis im Lautsprecher des Kommunikators ein leises Rauschen zu hören war. +f=#DDA0DD.«Was gibt’s Alter? Ich sitz hier noch immer und frier mir den Arsch ab!»

Hyuza musste lächeln. +f=#9ACD32.«Okay, ich komm gleich und lös dich ab. Ich konnte ein paar Infos über die Kerle zusammen suchen, aber nichts hilfreiches. Ich denke…» Während er sprach waren plötzlich laute Geräusche zu hören. +f=#9ACD32.«Was war das?»

+f=DDA0DD.«Keine Ahnung, aber es kam definitiv aus dem Haus, und wenn ich mich nicht irre, dann war das Blasterfeuer. Zumindest würde das die hellen Lichtblitze im Inneren des Gebäudes erklären!»

Wieder vergingen Sekunden. +f=#9ACD32.«Okay, ich mach mich auf den Weg, bin gleich bei dir. Du bleibst wo du bist, achte nur drauf, wer alles das Haus verlasst.»

Blitzschnell beendete er die Verbindung, schwang sich auf die Beine und ging mit schnellen Schritten zu dem Sideboard welches die Wand in seinem Quartier zierte. Mit einem gezielten Druck auf eine der Schubladen öffnete sich ein kleines Geheimfach und gab ein Arsenal an Waffen preis. Hyuza wählte zwei kleine, doppelläufige Blaster aus, verstaute sie in den beiden Schulterholstern, und schloss das Fach wieder. Eilig griff er nach seiner Lederjacke und verließ das Quartier.



Langsam und nahezu lautlos näherte sich Hyuza der Position, an der Genzo die Überwachung des Gebäudes übernommen hatte. Noch immer fielen vereinzelt kleine Tropfen Wasser vom Himmel die auf dem schweren Stoff seiner Lederjacke abperlten und langsam nach unten glitten. Die beiden Blaster steckten noch im Holster, waren jedoch bereits entsichert. Hyuza erkannte, wie sich etwas vor ihm bewegte. Ein Schatten, der sich langsam von der steinernen Wand an der er gekauert hatte entfernte.

+f=#DDA0DD.«Na endlich, hast du mir wenigstens eine heiße Suppe mitgebracht?»

Hyuza blickte sich noch einmal um, dann näherte er sich Genzo und kniete sich hin. +f=#9ACD32.«Deine Suppe kriegst du, wenn wir hier fertig sind. Hat irgendjemand das Gebäude verlassen?»

+f=#DDA0DD.«Nein. Seit dem ist da drinnen absolut gar nichts mehr passiert. Fast so, als wäre dort drinnen niemand mehr am Leben!»

Hyuza griff nach dem Infrarotsichtgerät, welches Genzo um den Hals trug. In der Tat gab es keinerlei Spuren dafür, dass da drinnen eine Gruppe von Männern irgendwelche heimlichen Absprachen traf und über dunkle Geheimnisse sprach. +f=#9ACD32.«Okay, ich gehe rein, du wartest hier. Wenn du in fünf Minuten nichts von mir gehört hast, dann sieh zu, dass du hier verschwindest!»

Wie es seine Art war, akzeptierte Hyuza keinerlei Widerrede und entfernte sich aus der sicheren Deckung. Zielstrebig steuerte er im Schutz der Dunkelheit das Haus an. Die Alarmsysteme auszutauschen war nahezu unmöglich. Das System erzeugte ein Überwachungsgitter rund um das Gebäude und den Garten welches kaum zu durchbrechen war. Doch wenn dort wirklich etwas passiert war, hatte vielleicht jemand das System deaktiviert.

Langsam setzte er einen Fuß vor den Anderen und betrat den Rasen. Kein Alarm war zu hören. Sollte sich seine Vermutung als wahr herausstellen, würde es ein leichtes werden. Erst jetzt fiel ihm auf, dass auch die Leibwächter verschwunden waren. Auf seinen Armen sträubten sich die Haare empor. Irgendwas stimmte hier ganz gewaltig nicht!

Es dauerte fast eine Ewigkeit, bis er den Vordereingang erreicht hatte. Direkt neben der Tür befand sich ein winziger Kasten in dem eine Diode untergebracht war die ein dunkelgrünes Licht ausstrahlte. Hyuza griff nach dem Türknauf und drehte ihn langsam. Lautlos öffnete sich die Tür. +f=#9ACD32.«Okay, ich geh jetzt da rein. Vorerst also Funkstille!»

Als Hyuza das Haus betrat, roch er sofort das Ozon in der Luft, gepaart mit dem Geruch von verbranntem Fleisch. Seine anfängliche Vermutung schien sich zu bewahrheiten, irgendwer hatte hier drinnen anscheint angefangen rumzuballern. Langsam tastete er sich vorwärts. In der Eingangshalle lagen die ersten beiden Leichen. Zwei der Leibwächter. An den Wänden waren überall Brandspuren zu erkennen. Irgendwer hatte den beiden mit einer hochenergetischen Energiewaffe direkt ins Gesicht geschossen. Alles was übrig war, war verbranntes Fleisch das in Fetzen von den Knochen hing.

Hyuza setzte seinen Weg fort und ging langsam weiter. Am Ende der Halle war das Flackern eines Kamins zu sehen. Das Tanzen der Flammen veranstaltete im Zusammenhang mit den vier Leichen die vor dem Kamin lagen, ein groteskes Schauspiel an der Wand des Salons. Auf den ersten Blick erkannte Hyuza das es sich bei zweien der Leichen ebenfalls um Leibwächter handelte. Langsam näherte er sich den Leichen. Der Geruch begann langsam einen Brechreiz zu verursachen. Für einen Moment starrte er wie gebannt die beiden anderen Leichen an. Dabei handelte es sich um Ethan, sowie eine junge Frau. Beiden wiesen mehrere Verbrennung an Brust und Armen auf. Man hatte darauf verzichtet, den beiden ins Gesicht zu schießen wie den übrigen Opfern.

Langsam entfernte er sich vom Kamin und ließ seinen Blick durch den Salon schweifen. Auf dem Tisch vor dem Kamin lagen einige Dokumente, die meisten davon angesengt. Sie enthielten Aufstellungen von Geldern und andere Informationen. Vielleicht waren sie noch brauchbar. Hyuza hob die Zettel auf, dann weiteten sich seine Augen. Direkt darunter befand sich ein kleiner schwarzer Kasten, dessen Digitalanzeige auf 00:17 stand und langsam herunter zählte.
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