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Genzo sah auf die Uhr. Mittlerweile waren fast viereinhalb Minuten vergangen seitdem Hyuza das Haus betreten hatte und noch immer hatte er nichts von ihm gehört. Gemächlich zog er seinen Blaster aus dem Holster und überprüfte die Energieladung. Dann war plötzlich ein Geräusch zu hören. Genzo sah auf und erkannte plötzlich, wie Hyuza aus dem Gebäude stürmte und wild gestikulierte. Sofort richtete er seine Waffe nach oben. Darauf vorbereitet, das Feuer auf eventuelle Verfolger zu eröffnen und seinem Partner so die unbeschadete Rückkehr zu ermöglichen. Doch die Verfolger blieben aus.

Stattdessen war plötzlich ein riesiger, gleißend heller Feuerball zu erkennen. Genzo drehte sich zur Seite und hielt sich den Unterarm vor die Augen, dann wurde er von der Druckwelle erfasst und nach hinten geschleudert. Ein dumpfer Schmerz breitete sich in seinem Rücken aus, während kleine Trümmerteile und Steine auf ihn niederprasselten. Langsam öffnete er wieder die Augen. Die ganze Straße war in einen dunklen Rauch getaucht während dort wo einmal das Haus stand, nur noch ein Berg voller Trümmer vor sich hin glomm. Genzo wischte sich den Staub aus den Augen und sah sich um. Hyuza war nirgends zu erkennen, doch plötzlich bewegte sich unter einem Haufen Trümmer etwas.

Blitzschnell erhob er sich und stürmte trotz der Schmerzen zu dem kleinen Trümmerhaufen und räumte diesen beiseite. Tatsächlich lag Hyuza darunter und stöhnte. +f=#DDA0DD.«Alles klar Kumpel? Brauchste irgendwie nen Arzt oder sowas?»

Hyuza blickte ihn an. +f=#9ACD32.«Klar, warum nicht, der wird sich bestimmt nicht wundern, dass wir hier bis an die Zähne bewaffnet vor einem Haus stehen, das voller Leichen ist und zudem gerade noch in die Luft geflogen ist!»

Genzo machte einen etwas beleidigten Gesichtsausdruck. Er hasste diese sarkastischen Bemerkungen seines Partners, doch wie übliche hatte er recht. Es war vermutlich besser, sich erstmal aus dem Staub zu machen. Mit einem Ruck hievte er Hyuza hoch und stützte ihm beim gehen. Gemeinsam entfernten sich beide schnell vom Ort des Geschehens, auch wenn Genzo noch keine Ahnung hatte, wo er Hyuza nun hinbringen sollte. Denn eines war sicher, er würde einen Arzt brauchen!



Nervös starrte er durch die Sichtscheibe. Der Mann im weißen Kittel der vor Hyuzas Bett stand legte seine Stirn in Falten und notierte etwas auf dem kleinen Datapad das er in den Händen hielt. Dann drehte er sich um und verließ das Zimmer. +f=#DDA0DD.«Doktor? Was is denn nu mit ihm?»

Der Arzt drehte sich um und blickte Genzo an. «Nun, Ihr Freund kann sich glücklich schätzen. Die Verbrennungen sind nur oberflächlich, so dass er sich wohl schnell wieder erholen wird. Ich denke ein paar Tage Ruhe sollten reichen. Die Schwester hat ihm ein Beruhigungsmittel gegeben, er wird bis morgen schlafen. Gehen Sie ruhig nach Hause und kommen Sie morgen wieder.»

Genzo nickte, während sich der Arzt langsam entfernte und in eines der Schwesterzimmer abbog aus dem bereits kurze Zeit später lautes Gackern zu hören war. Sollte er wirklich erstmal schlafen gehen? Eigentlich konnte niemand wissen, dass er und Hyuza hier waren. Die Bombe galt also sicherlich nur der Vernichtung der Spuren. Was sollte also schon groß passieren? Vielleicht sollte er mal nach den Schiffen sehen.



Wütend warf Genzo den Bipolaren Energiemesser zur Seite so das dieser scheppernd über den Boden rutschte. Das Gerät war hart in Nehmen, beinahe so wie jedes Werkzeug, dass es in der Nähe des cholerischen Cowboys, wie Hyuza ihn mal genannt hatte, aushielt ohne kaputt zu gehen. Während die Schiffe hier in dieser angeblich sicheren Landebucht gestanden hatten, hatte sich irgendwer an den Emittern für die Steuertriebwerke zu schaffen gemacht. Anscheint mit dem Versuch diese auszubauen. Auf dem Schwarzmarkt würden die Dinger sicherlich einen hübschen Preis bringen.

«Genzo Isuke?»

Genzo zuckte zusammen. Er hatte nicht damit gerechnet, das so spät noch jemand hier auftauchen würde. Langsam drehte er sich herum wobei ihm einfiel, dass sein Gürtel samt Waffe außerhalb seiner Reichweite lag. +f=#DDA0DD.«Das kommt ganz drauf an?»

Direkt hinter ihm stand eine junge Frau. Sie trug einen schwarzen Rock, dessen Länge bis zu ihren Knien reichte. Darüber eine weiße Bluse und eine schwarze Anzugjacke. Die Gesichtszüge der jungen Frau schienen fast makellos zu sein und schienen asiatischer Herkunft zu sein.

«Ich bin hier, um mich nach Hyuzas Wohl zu erkunden. Leider habe ich es nicht geschafft, selbst im Krankenhaus nach ihm zu sehen. Er wird doch wohl nicht ernsthaft verletzt sein?»

Im ersten Moment kam Genzo die klare Ausdrucksweise der jungen Frau komisch vor. Er hatte nur selten mit Menschen zu tun, die so eine Eigenart an sich hatten. Das Gefühl war das gleiche, wie an dem Tag, als er Hyuza kennen lernte. Aber wer weiß, vielleicht waren die beiden auch nur Freunde? Alte Bekannte? +f=#DDA0DD.«Nun, es geht ihm soweit ganz gut. Nichts, was sich nicht durch ein paar Tage Ruhe erledigen lässt. Kann ich sonst noch etwas für sie tun?»

Die junge Frau lächelte. «Nein, danke. Aber ich freue mich, dass es ihn nicht schlimmer erwischt hat. Wissen Sie, seine Tätigkeiten sind ja meistens nicht unbedingt harmlos. Leider werde ich heute schon wieder abreisen, aber geben Sie ihm diese Visitenkarte, er wird dann schon wissen, worum es geht.»

Langsam zog sie eine kleine Karte hervor auf der sich nur ein seltsam anmutig aussehendes Logo befand. Kein einziger Buchstabe zierte das Kärtchen. Genzo nickte. Dann verabschiedete sich die junge Frau und verließ die Halle. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er es gar nicht mitbekommen hatte, wie die Frau die Halle betreten hatte und das, obwohl die Absätze ihrer hochhackigen Schuhe alles andere als leise Geräusche von sich gaben. Genzo schüttelte den Kopf. Vielleicht sollte er wirklich etwas schlafen, wenn ihm seine Sinne bereits Streiche spielten.