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es war einmal...

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Hyuza Zatora (*) schrieb am 28-08-2007 16:17:12 : Nagaréboshi
Nur langsam erwachte Hyuza aus seinem traumlosen Schlaf. Sofort spürte er heftige Kopfschmerzen die sich von seinem Hinterkopf aus über den ganzen Schädel ausbreiteten. Ein dumpfes Pochen, fast so wie jenes, das er bei extremen Wetterveränderungen spürte. Seine Hände waren auf den Rücken gefesselt und um ihn herum gab es nur Dunkelheit doch er spürte deutlich, dass neben ihm noch jemand lag. +f=#9ACD32.«Genzo?»

Als Antwort bekam er nur ein Stöhnen, doch es gehörte deutlich zu Genzo. Fieberhaft begann er in seinen Erinnerungen zu kramen, wie sie hierher gekommen waren. Doch die letzten Bilder waren jene, in denen er seinen Blaster hob und abdrückte um ein weiteres menschliches Leben auszulöschen. Dann wurde alles dunkel. War die ganze Aktion nur ein Hinterhalt gewesen?

Noch bevor er einen weiteren klaren Gedanken fassen konnte, öffnete sich eine Tür vor ihnen. Grelles Licht durchschnitt gleißend die Dunkelheit und sorgte dafür, dass sich die Schmerzen in seinem Schädel verdoppelten.

«Sag Ihr, dass sie wach sind.»

Die Stimme kam Hyuza gänzlich unbekannt vor, doch was wichtiger war, die Tür wurde wieder geschlossen. Wieder Dunkelheit. Aller Wahrscheinlichkeit nach befanden sie sich irgendwo tief unter der Erde in einem der Arrestzellen der Agentur. Die Chance, hier wieder lebend raus zu kommen, war gleich null.

+f=#DDA0DD.«Boah Alter, mir brummt der Schädel! Wo sind wir hier?»

Genzos Stimme klang erschöpft, wahrscheinlich war sein Zustand auch nicht wesentlich besser. +f=#9ACD32.«Ich vermute, dass Sie uns irgendwie in einen Hinterhalt gelockt haben, aber ich kann mich an kaum etwas erinnern. Auf jeden Fall haben Sie uns erwischt und ich denke nicht, dass wir uns noch lange Gedanken über die Situation machen müssen.»

Minutenlang herrschte Stille, dann war plötzlich das klackern von hohen Absätzen zu hören. Dumpf klangen Stimmen in das Innere ihres Gefängnisses, von denen eine garantiert weiblich war. Wieder verging einige Zeit. Dann jedoch öffnete sich die Tür erneut. Wieder wurde der Raum von hellem Licht überflutet, doch diesmal wurde die Tür gleich wieder geschlossen.

«Keine Sorge, ich werde euch die Umgebung etwas angenehmer gestalten. Computer, Lichtquelle aktivieren, 15%.»

Langsam wurde es heller im Raum. Hyuza hob den Kopf. Direkt vor ihm stand eine junge Frau. Ihre langen, gleichmäßig gebräunten Beine steckten in hohen ledernen Stiefeln. Sie trug einen kurzen Rock und dazu eine Bluse. Die langen Haare waren zu einem strengen Zopf nach hinten gebunden. +f=#9ACD32.«Ishisu!»

«Du hast ein gutes Gedächtnis. Es tut mir Leid bezüglich der Umstände, jedoch war das eine Notwendigkeit. Immerhin musste die ganze Sache Echt aussehen.»

Hyuza hatte keine Ahnung wovon sie sprach. +f=#9ACD32.«Was zum Teufel meinst du damit?»

Ishisu hockte sich hin und strich mit der flachen Hand über Hyuzas Gesicht. «Ganz einfach, du warst mir in gewisser Art und Weise nützlich. Und anders als mein Vater, oder Tording, bin ich nicht so Skrupellos die Menschen fallen zu lassen, die mir geholfen haben.»

Hyuza hielt einen Augenblick inne. Sie hatte ihn nur benutzt? Ihr Vater? Er brauchte einige Sekunden, bis er die Zusammenhänge vor seinem inneren Auge ordnen konnte. Tording, ihr Vater…

«Mir scheint, ich muss dir wohl etwas Nachhilfe geben. Dabei hatte ich schon befürchtet, du hättest mich bereits in der Operationszentrale erkannt. Ich heiße nicht Ishisu, mein Name ist Jun, Jun Takage!»

Hyuza lief es kalt den Rücken herunter. Takage war lange Zeit das offizielle Oberhaupt der Agentur gewesen. Er war es, der ihn angeworben hatte. Irgendwann verschwand er dann und jemand anderer übernahm die Führung. Jemand der es bevorzugte, im Hintergrund zu bleiben. +f=#9ACD32.«Aber…»

Jun lächelte. «Das ist das erste mal, dass ich dich sprachlos erlebe. Mein Vater hatte sich nie wirklich zurückgezogen. Tording hatte ihn ermorden lassen! Nur konnte ich es ihm nicht nachweisen. Offiziell blieb er nur der stellvertretende Agenturchef, doch hinter den Kulissen hatte er bereits die Kontrolle übernommen. Ich musste ihn also aus dem Weg räumen und was eignete sich da besser, als ein Abtrünniger Ehemaliger? Vom ersten Attentat an war alles nur inszeniert. Deswegen musste auch deine Gefangennahme so echt wie nur möglich aussehen. Aber keine Angst, ich werde dafür sorgen, dass du unbehelligt verschwinden kannst sobald ich alle von deinem Tod überzeugt habe.»

Langsam kehrte wieder Klarheit in Hyuzas Verstand ein. Hatte er das richtig verstanden? Alles war nur ein Inszenierung gewesen. Es war fast so, als hätte man ihn ein zweites mal bewusstlos geschlagen. Irgendwo in seinem Magen staute sich eine riesige Wut an, doch nachdem er einige male tief durchgeatmet hatte, beruhigte er sich wieder. +f=#9ACD32.«Lena?»

Jun schüttelte den Kopf. «Deine Schwester hatte einen Nervenzusammenbruch. Man brachte Sie in ein Sanatorium, doch von dort gelang ihr die Flucht. Sie kehrte in eure alte Heimat zurück und lebte dort noch ein paar Wochen, dann wurde sie von ein paar Jugendlichen gefunden. Es war Selbstmord!»

+f=#9ACD32.«Und du glaubst, ich würde mich so einfach still verhalten und zusehen wie du die Agentur übernimmst? Als strahlende Heldin, die den Verräter zu Fall gebracht hat?» Hyuzas Augen funkelten.

«Nun was willst du machen? Für den Rest ein Gejagter bleiben? Auf der Flucht sein? Da wäre das doch sicherlich die bessere Methode oder?»

Juns Begründung klang auf den ersten Blick logisch. Doch nachdem Hyuza nun langsam wieder im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte war, erkannte er die kleinen Fehler in ihrem Plan. +f=#9ACD32.«Ich weiß, du vermutest nun, man würde mir nicht glauben, aber bist du dir da auch ganz sicher?»

Jun sah ihn mit fragendem Blick an. In ihren Augen waren deutlich die Zweifel zu erkennen, die Hyuza bei ihr geweckt hatte. «Was willst du?»

Hyuza lächelte nun ebenfalls. Etwas gequält, denn noch immer zogen sich Schmerzimpulse durch seinen gesamten Körper. +f=#9ACD32.«Ganz einfach, überlasse mir die Kontrolle über „Nagaréboshi”! Dann verschwinde ich und wir werden uns nie wieder sehen. Ich weiß genau, dass das Projekt stillgelegt wurde, also ist es sicherlich entbehrlich. Dazu kommt noch, dass bis auf uns beide alle die davon wussten, nicht mehr am Leben sind.»

In Juns Gesicht machte sich Verwirrung breit. Sie schien nicht erwartet zu haben, dass er von dem Projekt wusste. Ein weiterer Grund dafür, dass man jemanden wie Hyuza niemals unterschätzen durfte. «Also gut. Solltest du es aber wagen, jemals wieder hier aufzutauchen, werde ich alles daran setzen, dass es das Letzte mal war.!» Einen Augenblick lang starrte Sie ihm direkt in die Augen, dann erhob sie sich und verließ den Raum.




Wie lange Sie in der Arrestzelle eingesperrt waren, konnte Hyuza nur erahnen. Es war jedoch ein gutes Gefühl gewesen, wieder frische Lust zu atmen, auch wenn diese nur durch den Luftaufbereiter hergestellt wurde. Die ganze Zeit über hatte er darüber nachgedacht, ob er wirklich dazu im Stande gewesen war, mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Ob er das alles so einfach vergessen und hinter sich lassen konnte. Doch irgendjemand hatte mal zu ihm gesagt, das es immer auf einen Versuch ankam.

+f=#DDA0DD.«Sage mal, meinst du eigentlich, es war eine gute Idee, nur dieses poplige kleine Ding von ihr zu verlangen? Ich meine, wir hätten da doch sicherlich mehr aus der Sache herausholen können!» Genzo hatte schon mehrmals auf dem Weg durch das Belladonna-System seinen Unmut über das Geschäft zum Ausdruck gebracht. Abwertend spielte er mit der kleinen Datenkarte herum, die Jun ihnen ausgehändigt hatte.

Hyuza schwieg. Er wusste, dass Genzo eine Nervensäge war, die den Hals nie voll genug kriegen konnte, doch sie hatten ihr Ziel nahezu erreicht. Der Planet Datura war bereits in Sicht und mit ihm das Projekt „Nagaréboshi“. +f=#DDA0DD.«Lies die Karte in den Speicher ein und übermittele das Signal.»

Genzo zuckte mit den Schultern. Er schob die kleinen Datenkarten in das Lesegerät. Dann gab er einige Befehle ein und sah staunend aus dem Cockpitfenster. In dem Moment, in dem Das Signal ausgestrahlt wurde, öffneten sich plötzlich die Hangartore der gigantischen Raumstation im Orbit des Planeten. +f=#DDA0DD.«Du willst mir nicht erzählen, dass das…»

Hyuza nickte nur, dann nahm er Kurs auf den Hangar. Die Zeit war reif für einen Neuanfang…
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