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es war einmal...

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Philippa Conaghy[TM´K] (*) schrieb am 29-09-2007 22:48:14 : Widerspenstige Erinnerung
Philippa,
vielen Dank für Alles.
Mach's gut.
B.


Ach Mensch.

Wütend knüllt sie die kurze Nachricht, geschrieben mit ihrem eigenen Kajal auf einem Stück Toilettenpapier, zusammen und versucht, sie in den Müllvernichter zu befördern. Das Knäuel ist jedoch zu leicht, entfaltet sich im Flug und landet nahezu unversehrt und gut leserlich direkt vor Ihren Füßen. Immer noch enttäuscht und wütend tritt sie mit ihren schweren Arbeitsstiefeln auf das Papier und zerreißt es mit dem Absatz.

Wieder hat es nicht geklappt, jemanden länger zu halten. Wieder war dem Mädchen die Leidenschaft, mit der Philippa für gewöhnlich alle Dinge ihres Lebens anpackt, zu beengend. Wieder – und diesmal besonders gemein – wurde Philippa verlassen. All ihre Verflossenen waren, wir ihr nun klar wird, lediglich auf der Suche nach einer Abwechslung. Sie war lediglich eine willkommene Abwechslung im ansonsten langweiligen und tristen Leben dieser Neureichen. Keine von ihnen hat auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass Philippa nicht auf der Suche nach amourösem Neuland sein könnte.

Phil schnappt sich ihre Waffe vom Tisch, zieht den Reißverschluss ihrer Jacke bis zum Anschlag und verlässt ihr Quartier in Richtung Brücke.

Die letzten Wochen sind nicht so gelaufen, wie geplant. Erst versetzt sie der Anwärter auf den Posten als Erster Offizier und dann auch noch ihre neueste Eroberung.

Jedoch drängt eine längst vergessene Erinnerung in letzter Zeit immer häufiger an die Oberfläche. Oder zumindest versucht sie es.

Irgendetwas hat es mit einem Ausflug zu tun, den sie gemeinsam mit ihrer Ziehschwester Suomi unternommen hat. Sie und ihre Schwester verbringen seit Kindheitstagen viel Zeit miteinander. Doch seit jede ihrer eigenen Wege geht ist die Zeit begrenzt. Also haben sie sich auf einen festen Termin im Monat geeinigt, wo sie sich treffen um zu reden, zu essen, Spaß zu haben, einfach mal die alltäglichen Sorgen vergessen zu können.

Bei ihrem letzten Ausflug sind sie, soweit sich Phil noch erinnern kann, in einer merkwürdigen Kaschemme gelandet, die, laut der sonst so zurückhaltenden Suomi und ihres Must-be-Reiseführers, eine der absoluten In-Bars sein soll. Allerdings kann sich Phil an nicht mehr viel nach dem ersten Drink erinnern. Nur, dass Suomi sie irgendwann an der Bar alleine gelassen hat mit den Worten, sie wolle nur kurz einem Bekannten Hallo sagen. Noch dazu hatten die beiden Frauen sämtliche Waffen abgeben müssen und Philippa hat sich gezwungen gesehen, ihre innig geliebten Jeans und Boots gegen FlipFlops und dünne Sommerklamotten eintauschen zu müssen. In solchen "Fetzen" hätte sie sich unter normalen Umständen höchst unwohl gefühlt, in diesem Falle jedoch tat der Alkohol sein übriges und Philippa vergaß beinah, dass sie für ihre Verhältnisse halb nackt in der Öffentlichkeit zu Gegen war.

Am Strand im Bikini und Shorts ist das was anderes!

Ihre Gedanken schweifen ab in Richtung jede Menge Wellen und breiten Sandstrand. Nur mit Mühe kriegt sie sie zurückgeholt zu diesem denkwürdigen Abend. Denn immerhin brannte der komplette Club noch in der selben Nacht ab.

Als das Feuer ausbrach lag sie sturzbetrunken in einem der gut platzierten Strandkörbe und wurde nur durch lautstarkes Brüllen und schwere Schläge auf den Oberarm seitens Suomi wach. Diese hatte, wie sie ihr im Nachhinein erzählte, Philippa mehrere Minuten verzweifelt und laut ihren Namen rufend gesucht, bevor sie sie, durch den Tip einer Unbekannten, schlafend in dem Strandkorb fand. Mit Hilfe eines Servicemitarbeiters trugen sie beide Philippa raus.

Wie wir da nur heil rausgekommen sind, ist mir schleierhaft.

Die dort gekauften Klamotten hat sie am nächsten Morgen ausgezogen und einfach in die Schmutzecke ihres Schlafzimmers geworfen. Dort landet in der Regel alles, was eigentlich dringend in die Wäsche müsste. Mürrisch hat sie auf den kleinen bunten Fleck auf dem Berg geschaut.

Dieser Fummel hat's überlebt und meine Boots sind jetzt Asche. Das ist doch irgendwie nicht fair. Allerdings sollte ich langsam wirklich mal an die Einstellung einer Putzfrau denken. Sonst ersticke ich noch in meinen eigenen Klamotten.

Endlich kommt sie auf der Brücke an, begrüßt die Crew begrüßt und lässt die Kaikoura sich in Bewegung setzen.


Drei Tage nach dem gefassten Beschluss taucht wie aus heiterem Himmel am frühen Morgen eine ältere Dame mit streng nach hinten gekämmten und zu einem Zopf geflochtenen leicht angegrauten Haaren in der Kantine auf und stellt sich als Alienor Akwitan vor. Beruf: Haushälterin. Freudig springt Philippa auf und führt die Dame, die sich stirnrunzelnd umblickt, in ihre Gemächer und erklärt ihr, was zu tun ist. Alienor macht sich einige wenige Stichpunkte auf ihrem Notizblock und schickt Philippa dann mit den Worten: "Junge Frau, nun lassen Sie mich mal machen.", aus dem Raum.

Als Philippa an diesem Abend nach einem anstrengend Arbeitstag in ihre Zimmer tritt, fallen ihr die Augen fast aus dem Kopf: die Pflanzen lassen nicht mehr die Köpfe hängen, es riecht sauber und nicht mehr staubig, das Bett ist neu bezogen und ordentlich gefaltet, der Schmutzhaufen ist verschwunden. Lediglich...

Was sucht denn dieses Zeug noch hier?

Mit einem leicht angewiderten Blick durchquert sie schnellen Schrittes den Raum und greift nach dem Stofffetzen, den Alienor auf ihrem Bett platziert hat. Als sie es aufhebt und gerade in Richtung Müllverwerter spazieren will, raschelt ein Notizblockblatt auf den Boden. In Alienors sauberer Handschrift steht geschrieben: "Ich denke, dass Sie diese Nachricht lesen sollten, bevor ich das Kleidungsstück wasche. Falls Sie es bereits getan haben sollten entschuldigen Sie bitte diesen Zwischenfall und legen mir das "Shirt" einfach in die Wäschekammer. Alienor".

Was für eine verdammte Nachricht meint die Frau?

Gereizt fängt sie an, das Oberteil zu zerpflücken und auf links zu drehen. Da sieht sie es: eine Com-ID und eine kurze Nachricht, man wolle für den Schaden aufkommen.

In diesem Moment tropft langsam eine Erinnerung in ihr Bewusstsein.

"Suomi, kannst du dich noch an den Abend erinnern, als du mich...hm...aufwecken musstest? Da, als wir in diesem Schuppen waren, der abgebrannt ist? Hast du da eine Person in meiner Gegenwart gesehen, als ich geschlafen habe? Ich habe hier eine merkwürdige Nachricht..."

+f=#E5B2FF."'Tschuldige Phil, habe ich aber nicht. Ich war selber gerade beschäftigt, bis der Alarm los ging. Ich dachte ja auch, ich könnte dich mal alleine lassen. War wohl zu gutgläubig.", sie zwinkert ihr verschmitzt zu. In diesem Moment scheint ihr aber etwas einzufallen.

+f=#E5B2FF."Aber warte mal, mir hat ja eine Frau gesagt, wo du zu finden bist. Vielleicht hat sie...Phil? Philippa Conaghy, wo willst du hin?"

"Sorry Süße, ich muss was erledigen.", mit diesen Worten winkt sie ihrer Schwester knapp zu und schließt die Com-Verbindung, eine perplexe Suomi zurücklassend.

"Computer, bitte Com-Verbindung öffnen zu folgender Com-ID..."
Kontakt: ICQ :
  • Widerspenstige Erinnerung - Philippa Conaghy[TM´K](*) - 29.09.2007 22:48:14
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