RPG

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Gierig ließ Lee seinen Blick über die Auslagen vor ihm gleiten. Die Köche des Hotels hatten sich erneut selbst übertroffen und so etwas wie eine Sinfonie der Nahrungsmittel erschaffen. Das war schon etwas anderes als das… Jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen während ihn irgendjemand beinahe umrannte. Klirrend fiel der Teller in seinen Händen zu Boden. Lee´s Laune brach augenblicklich ein. “Welcher Vollidiot…“ zischte er während er sich nach dem Täter umsah. Er traute seinen Augen kaum, als er sah wie sich der Typ von vorhin langsam weiter nach vorn drängelte um zu seinen Kumpels zu gelangen.

“Bleib ruhig, Boss. Der wollte da nur durch! Kein Grund sich aufzuregen. Ich besorg dir auch nen neuen Teller, und dann…“

“Schnauze halten! Ich will keinen neuen Teller! Jetzt reichts.“ Lee war außer sich und machte auf dem Absatz kehrt. Ohne den Typen eines weiteren Blickes zu würdigen, verließ er den Speisesaal. Jessy überlegte einen Augenblick, ob sie ihm folgen sollte, entschied sich jedoch dagegen.

Es dauerte nicht lange, bis er wieder bei ihr war. Doch etwas hatte sich verändert. Plötzlich war Lee bester Laune, fast fröhlich zu sein. “Alles okay, Boss?“

Lee zuckte mit den Schultern. “Aber natürlich, warum nicht? Alles ist in bester Ordnung.“

Jessy stockte. Irgendwie gefiel ihr dieser plötzliche Umschwung kein bisschen, doch für den Augenblick spielte das keine Rolle. Ihr Magen knurrte bereits so laut, dass sie das Gefühl hatte, der ganze Speisesaal würde ihn hören. Neugierig suchte sie nach dem Kerl der Lee so unsanft angerempelt hatte, doch irgendwie war er verschwunden. Vielleicht hatte er es sich doch noch anders überlegt.

Wortkarg genossen beide das Essen. Noch immer war Lee außergewöhnlich gut drauf. “Sag mal, wo warst du vorhin eigentlich?“

“Ich?“ Lee sah fragend auf und tat so als würde er nachdenken. In Gedanken musste er laut kichern. “Och, nur kurz draußen, hab was erledigt.“ beantwortete er dann die Frage. “Wollte ich schon die ganze Zeit machen, aber na ja, du weißt ja wie das ist. Urlaub und so…“

Es war beinahe gespenstisch und irgendwie jagte Jessy die ganze Situation einen kalten Schauer über den Rücken. Etwas, das sie in der Form noch nie gespürt hatte.