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es war einmal...

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Imelde Anthos[MUUH] (*) schrieb am 23-10-2007 15:48:25 : Heimat
Gähnend überflog Imelde die letzten Zeilen des Berichtes. Sie hatte das Kommando über die Feuerstern ihrem ersten Offizier übergeben um eine Reise zum Mars anzutreten, genauer gesagt nach Sojourner City, ihrem Geburtsort. Die große Stadt hatte sich kaum verändert, seit dem es sie von hier weggezogen hat. Der Statton Circus, ein Platz um den herum sich eine Vielzahl von Amüsierbetrieben und Nachtklubs reihten, war noch immer einer der beliebtesten belebtesten Orte hier während der Rest der Stadt eher in Tristes unterging. Die Regierung hatte in den letzten Jahren viele Programme gestartet, mit dem Ziel neue Unternehmen anzulocken, die Arbeitslosigkeit zu senken und die Armut aus Sojourner City zu vertreiben, jedoch ohne Erfolg. In den meisten Vierteln der Stadt waren Armut, Gewalt und Kriminalität noch immer allgegenwärtig.

Jedes mal wenn sie hierher zurückkehrte um ihre Familie zu besuchen, wunderte Imelde sich darüber, dass sie niemals mit diesen Dingen konfrontiert wurde. Obwohl das Viertel in dem sie lebte, von den Ansässigen liebevoll Hells Backyard genannt, was sich aus Imeldes Sicht zumindest schlimmer anhörte, als es wirklich war, gehörte ihr Vater zu den wenigen Ansässigen die einer ehrlichen Arbeit nachgingen. Er war in einer der Fabriken als Vorarbeiter angestellt gewesen, verfügte so über ein geregeltes Einkommen und hätte theoretisch auch in einem anderen, einem besseren Teil der Stadt wohnen können. Doch seiner Meinung nach spielte der Ort an dem man lebte keine Rolle. Wichtig waren nur die Menschen um einen herum.

Langsam schlenderte sie an einem kleinen Geschäft vorbei. Das Schaufenster war zerschlagen, große dreieckige Scherbenreste zierten die Ränder. Im Inneren konnte sie eine junge Frau erkennen die auf dem Boden kniete und Scherben zusammen kehrte. Winzige Schweißperlen liefen ihre Wangen herunter, doch als Imelde genauer hinsah, erkannte sie deutlich, dass es sich um Tränen handelte. Augenblicklich war das Lächeln von ihrem Gesicht verschwunden und sie setzte ihren Weg hastig fort.

Am Ende der Straße war bereits das erste der drei großen Hochhäuser zu erkennen. Die grau Fassade war stark verwitter und im unteren Teil von verschiedenen Schmierereien umzogen. Lediglich an einigen Stellen war in den Schriftzügen und Protzereien ein schönes Bild versteckt. Ein Drachen etwa der Feuer spuckte oder ein Gewächs aus Orchideen. Meistens die Träume derer, die in den Häusern wohnen. Vor ihrem Inneren Auge konnte spielte sich ein Film ab. Sie und Jekk, ihr jüngerer Bruder, spielten im Innenhof mit einem Ball aus einer weichen Masse. Sie bewarfen sich gegenseitig damit und lachten. Dann kam plötzlich eine Gruppe von Jugendlichen. Sie nannten sich die Bruisers und wurden von Ashton angeführt. Einem kräftigen Jungen mit blonden Haaren und leuchtend blauen Augen. Ohne Grund fingen Sie an, mit Steinen nach Jekk zu werfen bis er von einem am Kopf getroffen wurde und ein kleiner Schwall aus Blut sich getrieben von der Schwerkraft seinen Weg nach unten suchte.

Imelde hatte ihn nur fragend angesehen, doch Ashton lachte und zog von dannen. Später, als sie auf die Akademie wechselte, schloss sich Jekk den Bruisers an wurde genauso ein Taugenichts wie die, die ihn früher gequält hatten.

Imelde hatte den Eingang der Häuser fast erreicht. In der Luft lag ein feiner Geruch von vergammelten Müllresten und auf der Treppe zum Eingang saß eine Gruppe von sieben oder acht jungen Männern. Als sie Imelde erblickten, zeigte einer von Ihnen mit dem Finger auf sie. Seine Statur hatte sich verändert. Der kräftige Junge war nun geradezu dürr geworden. Der Konsum von Drogen und Alkohol hatten aus ihm einen kränkelnden Mann gemacht, dessen Haare bereits jetzt mit Ende 20 anfingen auszufallen. Lediglich die stechenden blauen Augen waren die gleichen wie früher.

«Hey Süße, schön, dass du dich auch mal wieder hierher verirrst. Dachten schon, du wärest dir neuerdings zu Schade drum, um deine Heimat zu besuchen!»

De Anderen johlten. In Astons Stimme konnte sie deutlich den unterschwelligen, aggressiven Ton hören. Fast so, als würde er nur darauf warten, dass sie sich in seine Reichweite begab. «Sei lieber still, sonst hol ich meine Leute runter und sag denen die sollen dafür sorgen, dass du mir nicht auf den Wecker gehst!»

«Ach ja? Hör mal zu Tussi, hier gibt’s niemanden, von dem ich mir was verbieten lasse, klar? Ich bin hier der King im Viertel, die Bruisers haben hier das Sagen, verstanden?»

Erneut johlten die Anderen, doch Imelde ließ vom Säbelrasseln Ashtons nicht einschüchtern. Er war genauso ein Schwächling wie alle Halbstarken. Nur mutig, wenn sie ihre Gang dabei hatten, und selbst dann nur, wenn das Opfer benachteiligt war. Nachdem er Jekk damals zu diesem Einbruch überredet hatte bei dem er sein Leben verlor, hatte sie ihm schon einmal die Meinung gesagt. Damals hatte er versucht, ihr eine Ohrfeige zu verpassen, doch Imelde hatte ihm eine gehörige Tracht Prügel verpasst. «Erinnerst du dich nicht mehr, was beim letzten mal passiert ist? Verschwinde einfach in das Loch, aus dem du hervorgekrochen bist und lass mich in Ruhe!»

Ohne die Jungs eines weiteren Blickes zu würdigen, ging Imelde an ihnen vorbei und öffnete die Tür ins Treppenhaus. Zwar besaß das Haus auch Fahrstühle, doch diese waren schon seit Jahren keiner Wartung mehr unterzogen worden. Bis in den dreißigsten Stock würde es ein weiter Weg sein.
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