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es war einmal...

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Imelde Anthos[MUUH] (*) schrieb am 23-10-2007 15:50:33 : Auf offener Straße
Imelde blickte in den Himmel. Inzwischen war dunkel geworden, und die wenigen funktionierenden Straßenlichter tauchten die Umgebung in eine gespenstische Welt aus Licht und Schatten. Als Kinder hatten sie dieses Schauspiel genossen, doch je älter man wurde, umso mehr Angst machte es einem. Mit schnellen Schritten durchquerte Sie die enge Gasse. Noch vier Schritte, dann hatte Sie die große, wesentlich heller beleuchtete Hauptstraße erreicht. Die Abstände zwischen ihren Schritten wurden langsam wieder kürzer, dann bog sie in die Hauptstraße ein die zum Statton Circus führte und sehr belebt war.

Direkt vor Ihr ging ein junges Pärchen. Sie hielten Händchen und ihrer Kleidung nach waren es aller Wahrscheinlichkeit nach Touristen. Noch nie hatte sie nachvollziehen können, was jemanden dazu veranlasste, seinen Urlaub in Sojourner City zu verbringen, doch Geschmäcker waren ja bekanntlich verschieden. Grundlos überkam sie plötzlich ein seltsames Gefühl. So als würde sie jemand beobachte, seine gierigen Finger nach ihr ausstrecken. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken und sie beschleunigte ihren Schritt wieder.

Hektisch blickte Imelde sich um. Unbewusst sah sie plötzlich in jedem Menschen um sie herum eine Bedrohung. Sie hatte das Gefühl, dass alle Augen plötzlich auf ihr ruhten, sie beobachteten, irgendwas im Schilde führten. Ihre Konzentration ließ langsam nach, und während sie ihren Weg fortsetzte, war sie fast ins Stolpern gekommen. Stattdessen rempelte Sie einen jungen Mann an, der darauf hin wild zu fluchen anfing und irgendwas brüllte wie „Ey, kannste nicht aufpassen?“.

Imelde blieb stehen und lehnte sich gegen die Wand eines Restaurants. Die Gäste im Inneren des Lokals schienen sahn sie empört durch die großen Fenster an, doch das Gefühl, verfolgt zu werden, verschwand langsam wieder. Sie spürte deutlich, wie sie sich langsam entspannte. Ihr Blick wurde trüber, und sie hatte das Gefühl, als würde sich ein nasses Tuch über ihre Sinne legen. Es wurde immer schwerer, sich auf den Beinen zu halten, doch dann spürte sie, wie jemand ihren Arm griff. Langsam drehte sie den Kopf und versuchte denjenigen anzusehen, doch sie konnte sich kaum noch bewegen. Glücksgefühle stiegen in ihr auf und verdrängten die negativen Gedanken aus dem Teil ihres Gehirns, der nun aktiv war. Unterbewusst konnte sie deutlich spüren, wie jemand sie scheinbar wegbrachte zu einem Gleiter. Wahrscheinlich Sicherheitskräfte, die auf der Hauptstraße für Ordnung sorgten. Imelde versuchte sich zu rechtfertigen, doch aus ihrem Mund kam nur sinnloses Gebrabbel.

Irgendwer hatte ihr was verabreicht, doch wieso? Und vor allem wer? Imelde versuchte in Gedanken jeden Schritt des heutigen Tages noch einmal durchzuspielen, doch immer wieder mischte sich die kleine fröhliche Stimme ihres anderen Ichs ein, die ihr sagte “Hey, vergiss den scheiß, jetzt ist Spaß angesagt!“ Sekunden darauf gingen ihr die Lichter aus. Ihr Körper sackte willenlos in sich zusammen und in ihrem Kopf wurde es dunkel.



Als Imelde wieder zu sich kam, spürte sie extrem starke Kopfschmerzen. Nicht diese Art von Kopfschmerzen, die einen nach einer durchzechten Nacht plagten, oder wenn ein extremer Wetterumschwung stattfand. Es war ein Gefühl, als würde jemand hinter ihr stehen und ihr in regelmäßigen Abständen mit einem Hammer auf den Hinterkopf schlagen. Dazu kam die Tatsache, dass sie sich nicht bewegen konnte. Um sie herum war es dunkel. Lediglich ein wenig Licht fiel durch ein Fenster knapp unter der Decke in den Raum der sich scheinbar im Keller irgendeines Gebäudes befand. Imelde blickte nach unten. Sie war an einen Stuhl gefesselt. Ihre Arme und Beine waren mit einem stramm gebundenen Seil so fixiert worden, dass ihr Kopf das einzige war, was sie noch bewegen konnte. Sie fühlte sich wie gerädert. Zu den Kopfschmerzen spürte sie nun auch Schmerzen in fast allen anderen Körperteilen. «Hey! Ist das irgendwer?»

Sekunden vergingen, doch sie erhielt keine Antwort. Eines war auf jeden Fall sicher, irgendwer musste ihr etwas verabreicht haben, eine Droge oder etwas Ähnliches. Doch wer konnte ein Interesse daran haben, sie hier festzuhalten? Sie war kein Würdenträger und auch keine Person des öffentlichen Lebens. Geld hatte sie auch nicht besonders viel und ihr Einfluss innerhalb des MUUH-Clans hielt sich ebenso in Grenzen. Erneut blickte sie an sich herunter. Ihre Kleidung war noch intakt und nirgends war eine Spur davon zu erkennen, dass man sie zwischendurch ausgezogen hatte. Imelde atmete tief ein und stieß die Luft dann schnell wieder aus. Von irgendwo waren plötzlich Geräusche zu hören, dann öffnete sich eine Luke in der Tür und Licht fiel hinein. Imelde versuchte den Kopf zur Seite zu drehen, doch die Tür musste sich hinter ihr befinden. Mit einem Geräusch, dass an eine schwere Eisentür schließen ließ, öffnete diese sich und jemand betrat den Raum.

Erneut verstrich die Zeit, ohne das eine Reaktion erfolgte. Imelde spürte deutlich wie der Raum von einem lauen Lüftchen durchweht wurde. «Spricht hier auch mal jemand mit mir? Oder steht ihr alle nur auf meinen Arsch?» Kaum hatte Sie den Satz zu Ende gesprochen, begann jemand zu lachen. Die Stimme kam ihr irgendwie bekannt vor. Dann tauchte plötzlich ein bekanntes Gesicht vor ihr auf.

«Was denn, warum denn gleich so unfreundlich? Wir haben dich doch bisher freundlich und zuvorkommend behandelt, oder etwa nicht?»

Ashton hatte sich vor ihr aufgebaut und stemmte die Arme in die Hüften. Imelde hatte mit fast allem gerechnet, doch damit sicherlich nicht. «Willst du dir neben deinen Drogengeschäften nun auch noch Entführung auf deine Fahnen schreiben?»

«Es ist immer wieder witzig zu sehen, wie die Leute mich unterschätzen. Niemand scheint mir zuzutrauen, dass ich etwas tue weil ich einen gewissen Plan verfolge. Stattdessen denken immer alle nur ich wäre ein Halbstarker, einer der ab und an seine krummen Dinger dreht und dabei ein zu loses Mundwerk hat.»

«Du bist doch auch nichts Anderes! Also wozu dieses ganze Spielchen hier? Willst du dich an mir rächen? Oder noch jemanden aus unserer Familie um die Ecke befördern?» Die Wut in ihr sorgte dafür, dass ihr Hinterkopf noch schlimmer begonnen hatte zu pulsieren, was eine exponentielle Vervielfachung der Schmerzen zur Folge hatte.

«Du solltest dich nicht so sehr aufregen. Das könnte dir nicht bekommen.» Ashton sah auf die Uhr an seinem Handgelenk. «Ich denke, wir werden uns in 2 Stunden weiter unterhalten, dann dürfte so langsam der Entzug losgehen. Vielleicht wirst du dann etwas kooperativer sein!»

Imelde riss die Augen auf. Hatte sie da richtig gehört? Entzug? «Bleib hier du Schwein! Was habt ihr mir gegeben? Los, sag schon du Hurensohn!» Eisige Kälte breitete sich in ihrem Körper aus, während Ashton lachend den Raum verließ, die schwere Tür hinter sich zufallen ließ du sie hier mit ihren Gedanken allein ließ.

Irgendwann im Verlaufe der letzten Nacht mussten sie ihr irgendwas gegeben haben. Langsam kamen die Erinnerungen wieder in ihren Geist zurück. Sie dachte darüber nach, wie sie auf dem Weg zum Stanton Circus gewesen war. Der plötzliche Schwindelanfall. Doch wann hatte man ihr dort was verabreichen können? Doch spielte das überhaupt eine Rolle? Wenn Ashton recht hatte, würde sie schon bald ganz andere Sorgen haben, erst recht, wenn es sich bei dem Zeug um eine harte Droge handelte.
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  • Heimat - Imelde Anthos[MUUH](*) - 23.10.2007 15:48:25
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