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Der Reporter steht unverkennbar auf dem Gelände eines Raumhafens. Im Hintergrund erkennt man ein großes Gebäude, über dessen breiten Türen die Kennzeichnung ‘Raumdock 15’ prangt. Vor dem Gebäude stehen etliche Gleiter, einige mit Sirenen und Warnleuchten auf den Dächern, andere auffällig unauffällig.

“Ich berichte heute vom Raumhafen Gruanor, etwa 80 km von Carodes Hauptstadt New Bantham entfernt. Wie Sie im Hintergrund vielleicht erkennen können, laufen im Raumdock 15 Untersuchungen zu Vorkommnissen, die mit dem Anschlag in Twistel in Verbindung gebracht werden. Dort explodierte am Silvesternachmittag im Gebäude der Stadtverwaltung eine Bombe. Zum Glück hatte ein Besucher der Behörde den Sprengstoff vorzeitig entdeckt und konnte die Angestellten warnen. Aufgrund von vorherigen Sicherheitshinweisen nahmen die Angestellten diese Warnung sofort ernst und sorgten für die Evakuierung des Gebäudes, so dass keine Opfer zu beklagen sind.

Aber der Anschlag macht deutlich, dass die Lage auf dem Carode weiterhin angespannt ist - und eine neue Dimension erreicht hat. Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen der herrschenden Regierung und diversen Splittergruppen, die mit den Zuständen auf dem Carode nicht einverstanden sind. Die meisten dieser Splittergruppen sind religiös motiviert und propagieren eine absolut gewaltfreie Auseinandersetzung mit dem derzeitigen Machtsystem. Und obwohl sich noch niemand zu dem Anschlag in Twistel bekannt hat, kann ausgeschlossen werden, dass eine der religiösen Gruppen dafür verantwortlich zeichnet.

Vereinzelnd tauchte in der letzten Zeit der Begriff ‘Piraten-Mafia’ in offiziellen Berichten auf. Auf Rückfragen wurde erklärt, dass man damit Gruppierungen bezeichnet, denen daran gelegen ist, das Regierungssystem auf dem Carode zu liberalisieren und Schiffen mit Piratenkennung den gefahrlosen Anflug auf einen Raumhafen zu ermöglichen. Bisher gibt es keine offiziellen Stellungnahmen von dieser ‘Piraten-Mafia’, ihre Existenz ist nicht einmal belegt. Aber für zahlreiche Familien scheinen die Gerüchte genug Wahrheitsgehalt zu besitzen, um über das Verlassen des Carode nachzudenken. Einen Schritt weiter sind bereits die Personen, die sie dort drüben sehen können.”

Der Reporter ist in der Zwischenzeit in einen Passagierbereich hinein gegangen und deutet nun auf eine Gruppe von Leuten, die mit vielerlei Gepäck und manch anderem Sperrgut auf eine Transportmöglichkeit warten.

“Vor laufender Kamera wollte sich niemand zur Situation äußern, aber wir haben erfahren, dass die Gruppe von Leuten sowohl auf einen Transport zur Erde, als auch zum Pluto wartet. Auf die Frage, was einen grad auf den Pluto zieht, wurde uns nur ausweichend geantwortet. Dass die Ereignisse auf dem Carode mit den Antriebsforschungen auf dem Pluto zu tun haben, ist wahrlich zu viel der Spekulation. Darüber können Sie vielleicht im ‘Observer’ lesen, wir halten uns aus solchen Theorien heraus.

Für Sie berichtete vom Carode Tevi Rupley - GNC.”