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es war einmal...

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Lina Inverse schrieb am 31-10-2007 8:53:16 : Jeder hat doch ein paar Leichen im Keller
upic
Den stechenden Schmerz in meinem Bein ingorierend hockte ich am Boden. Meine gesamte Konzentration auf das Halbdunkel vor mir gerichtet wartete ich darauf, dass irgendetwas geschah. Vielleicht löste sich im nächsten Augenblick irgendein Schatten aus dem Dunkel und sprang mich an ... oder schlimmeres.

Immer wieder fuhr ich mit dem Sucher des Impulsgewehres zitternd die Umgebung ab. Die Restlichtverstärkung tauchte alles in ein sanftes dunkles grün. Augenblick um Augenblick verging, doch nichts geschah. Nichteinmal dieses schauderhafte TAPP, TAPP, TAPP war zu vernehmen. Wie ich in diese absolut erbärmliche Situation gelangt bin? Das war eigentlich gar nicht so schwer.



Nachdem ich die erfreuliche Nachricht erhalten hatte, dass ich nun doch den Keller und seine Bewohner besuchen durfte, schlich ich die Treppe lautlos hinab. Damit das klar ist, es war die Treppe die lautstark quietschte, ich bewegte mich lautlos.

Jemand anderes dachte aber nicht an den Lärm, den er verursachte: TAPP, TAPP, TAPP. Doch etwas stimmte nicht. Ich hielt inne und lauschte. TAPP, TAPP, TAPP. Es kam nicht von unten! Tap, Tap. Direkt hinter mir.

Kalten Atem spürte ich in meinem Nacken. Weder war ich tot, noch hatte ich einen Schrubber in der Hand. Folglich hatte ich noch eine Chance. Eine geisterhafte Stimme hinter mir hauchte: „Es ist vorbei...“

Noch immer hatte ich mich nicht umgedreht, noch immer hatte ich nicht reagiert. Vorbei? Sollte es vorbei sein? Eine leichte Berührung auf meiner Schulter riss mich aus der Starre. WAS war vorbei? Nichts war vorbei. Noch immer hatte ich die Chance zu... rennen!

Und genau das tat ich. So schnell mich meine Füße tragen wollten, preschte ich die Stufen hinab. Stockwerk um Stockwerk lief ich hinab in die Düsternis, bis schließlich plötzlich die schmale Metalltreppe nachgab. Okay, okay, vielleicht bin ich auch in der Hast einfach über meine eigenen Füße gestolpert... aber das macht ja nun im Kontext absolut nichts aus!

So stürtzte ich in die Tiefe und blieb irgendwo unsanft hängen. Meine Lampe konnte ich nur nachschauen, wie sie zu Boden viel und erlosch. Zum Glück schien der Boden nicht weiter als einen Meter entfernt. Ein knackendes Geräusch verkündete jetzt auch meinen endgültigen Abstieg. Ich schloss meine Augen und fiel deutlich mehr als einen Meter zu Boden.



Und so war ich in diese äußerst, äußerst unbequeme Lage gelangt. In gewisser Weise war ich froh, nicht alles sehen zu können. Ich musste mein Bein nicht auch noch sehen, um zu wissen wie ramponiert es war. Und die Notfalltasche ... lag noch im Kontrollraum... Sch*****.

Weitere Ewigkeiten verharrte ich in meiner Stellung – bis es mir letztendlich zu langweilig wurde. Mühsam hiefte ich mich auf mein gesundes Bein und erkundete die Umgebung. Staubige Kisten, alles altes Gerümpel soweit ich das feststellen konnte.
Doch dann hatte ich Glück. Auf einer der Kisten ertastete ich etwas metallisches, langes... Die Taschenlampe! Es werde Licht! Und das Licht offenbarte mir Dinge, die ich lieber nicht gesehen hätte.
Nur wenige Zentimeter vor mir stand es. Ein wesen mit leblosen Augen. Fauliges Fleisch bedeckte das fahle Gesicht. Das Maul mit den schrägen fauligen Zähnen zum Biss aufgerissen streckte es mir seine knochigen Arme entgegen. Die Zeit schien stehen zu bleiben. Ich glaube, ich schrie. Wenn ja, so war es sicher ein Kampfschrei. Denn ich zog das Impulsgewehr in die Höhe und schoss.

Drei Impulse kohärente Lichtes entluden ihre Kraft in den Kopf des Ungetums. Dieser explodierte nahezu und verteilte ein glibbrige Masse überall im Raum. Der enthauptete Körper schlug mit einem dumpfen Geräusch rücklings auf dem Boden auf.
Noch immer schnell atment betrachtete ich mein Opfer. Die Gestalt trug alte, abgerissene Kleidung unbestimmbarer Herkunft und ... und hatte einen Zettel an der Brust hängen?

Hey Iza,
hier ist der Plastikzombie, den du in Ellas Büro verstecken wolltest.
Gruß Haubitze

Mit aller Kraft trat ich den idiotischen Haufen Plastik. Dummerweise auch mit dem falschen Fuß... Tränen floßen über mein Gesicht, als erneut eine Welle des Schmerzes sich durch mein Bein zog. Ich bin nunmal auch nicht aus Stahl!

Stark humpelnd bahnte ich mir meinen Weg durch die Rumpelkammer. Was die hier alles für Scheiß rumliegen hatten! Dutzende von vollen(!) SGP Sammelbüchern... eine Scherpe „Kerkerprinzessin ´64“... und haufenweise anderen Müll. An der Treppe angekommen, erspähten meine Augen ein heißerwartetes Schild: Keller F5.

Hatte mich mein Instinkt also doch nicht getrogen. Ich falle doch nicht einfach so die Treppe runter ohne Plan. Wer anderes behauptet, dem möge die Zunge im Mund verfaulen und abfallen. Ohne weitere Probleme oder Ungeheuer (mein Bein ist ja wohl eindeutig Problem genug) erreichte ich das gesuchte Terminal.

Hauptmenü...
Energiemanagement...

Code Sufe 2 erforderlich

Code: ********

Hauptenergie – inanktiv
Notstrom
- Lebenserhaltung
- Zentralcomputer
- Tarnfeldgerator
- Raum HoloF5

Generatoren aktivieren [y/n] ? y

Licht! Endlich lief das Licht wieder.

Tarnfeld deaktivieren [y/n]? y

Jetzt sollte auch Leif sich in Bewegung setzen.

Energiezufuhr Raum HoloF5 deaktivieren [y/n] ?

Raum HoloF5? Was war das? Naja, scheinbar schien es direkt von meiner Nase. Hell erleuchtet stand nun an einer Tür meiner linken geschrieben: HoloF5. Ach, was solls. Ich war nicht bis hierher gekommen, um nicht nachzuschauen, was die hier sonst noch so für Leichen im Keller hatten.

Wiedermal wurde ich nach diversen Codes und Passwörtern gefragt. Etwas leichtsinnig von MacNamera die alle auf einem PDA zu speichern, nicht? Hinter der Tür mit der großspurigen Aufschrift HoloF5 befand sich ein kleiner runder Raum. Höhst unspektakulär.
Ich trat ein einen Grund suchend, warum dieser Raum die ganze Zeit mit Strom versorgt wurde. War hier vielleicht das Wesen eingesperrt, welches die TAPP-Geräusche verursacht hatte. Apropos TAP, wo war es hin? Seit meinem Sturz hatte ich nichts mehr von ihm gehört. KLACK.

Irgendetwas war gerade irgendwo eingerastet. Dann passierte es. Die Wand vor mir öffnete sich und ... das wurde hier also die ganze Zeit versteckt? Ich ging auf eine grüne Wiese hinaus. Über mir ein strahlend blauer Himmel an dem drei Sonnen standen. Vor mir auf einem sanft ansteigenden Hügel ein einzelnes, zartes Bäumchen. Überraschend? Fand ich auch.

Als ich im Begriff war, den Hügel hinaufzugehen, ertönte hinter mir wieder diese Stimme: „Es ist vorbei...“ Ich wirbelte herum – naja, ich wäre herum gewirbelt, wenn mein Bein das mitgemacht hätte – also ich drehte mich um und sah eine Gestalt, eher jämmlich als furchteinflößend. Vermutlich nicht ganz 1,70 groß, hager und in einen verschlissenen Mantel gehüllt, eine Kaputze tief ins Gesicht gezogen. Das einzig gefährliche an ihm war der Blaster, der direkt auf mein wunderschönes Gesicht zielte.

Die Person hustete ausgibig, eher sie diesmal mit deutlich tieferer Stimme sprach: „Es ist vorbei, meine Suche ist endlich vorbei.“ Verdutzt schaute ich den Mantelträger an: „Sie haben dieses bisschen Unkraut gesucht?“ „Ja, ja, JA! Seit langem warte ich auf diesen Augenblick. Die Pflanze MEIN! Ich danke Dir für das Öffnen der Tür... doch nun aus dem Weg!“, antwortete der scheinbar geistig nicht mehr ganz gesunde Mann.

Abwehrend hob ich die Hände: „Bitte, bitte, nehmen sie sich´s ruhig. Ich hab´eh keinen grünen Daumen“ Der Mann lachte, lang und wirr. Genau wie diese verrückten im Film das immer zu tun pflegten. Dann begann er zu laufen, direkt auf mich zu – nein, auf den Baum zu.
BÄM. Ich spürte Knochen brechen als der Kolben meines Gewehres den Kiefer des Verrückten traf. Niemand jagte mir ungestraft wegen eines bisschen Unkrauts solch einen Schrecken ein. Und deswegen so durchzudrehen. Tzes.



Erst sehr viel später erfuhr ich, dass es sich bei dem „Unkraut“ um „Lasguil“ handelte, eine Art heilige Wunderpflanze eines uralten Volkes. Das hieß also, ähm, keine Ahnung was das hieß. Mein Vorschlag das ganze Gerümpel aus dem Treppenhaus im Raum HoloF5 zu lagern, wurde jedenfalls einstimmig abgelehnt.

Bei dem Verrückten handelte es sich im Übrigen um einen gewissen Mazzor Rents oder Räntsch oder so ähnlich. Mir sagte und sagt der Name nichts. Kyo meinte, dass ich das alles in diesem Buch unter „Mission Stars End“ nachlesen könnte. Könnte. Gibt wichtigeres. Zum Beispiel der Nachschub an frischen Rum, um den sich jetzt gekümmert werden musste.


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So, das wars vorerst einmal :) Ich danke allen, die es bis hierhin gelesen haben und ich hoffe, es hat gefallen.
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