RPG

Celeste war froh wiedereinmal festen Boden unter den Füßen zu haben. Die letzten Tage waren hart für Sie. Aber auch an ihren Staffelkameraden und ihrer Schwester gingen die Tage der Entbehrung für das anstrengende Training nicht spurlos vorbei. Sie waren eine der jüngsten Staffeln im Universum, das wussten Sie. Alle 5 waren müde, etwas frustriert und zu allem Überfluß schon beinahe gelangweilt. Die Jäger wurden von ihnen massiv modifiziert sodass sie ungeheuer schnell, trotzdem wendig und schlagkräftig waren. Selbst die Schilde vermochten einige massive Treffer einzustecken. Die endlosen Gefechte mit ihren Neu gewonnen Freunden aus dem Miras, den Miras Rebels, machten die Meute Müde.

Die junge Frau wusste das Altair nicht umher kam diesen Misstand massiver Unlust und totalem Trainings-Overkill zu bemerken. Würden sie den ganzen Tag nur Trainingsangriffe auf die Gladius III fliegen müssen, wäre das momentan vorherrschende Gefühl wohl nicht nur Überdruss. Die Erfolgserlebnisse, wenn sie den großen Raumer enterten, waren bislang genug sie und ihre Freunde bei Laune zu halten. Was Ihnen wirklich zu schaffen machte waren Altairs andere Lehreinheiten. Ständig mussten sie sich von den planetaren Flackgeschützen aufs Korn nehmen lassen, nur um ihr Schiff wieder zu reparieren und das ganz von Vorne zu beginnen. Allein dieses "sein Schiff zu schweizer Käse verwandeln lassen" zermürbte die junge Crew ungemein. Das Scannen! Das war auch ein Punkt, bei dem Altair zugeben musste, das er es selbst hasste. Was den planetaren Beschuss anging versuchten Altair und Dvorn, der Hünne ihrer Staffel, sich stets gegenseitig in der Disziplin "wer sich näher an die Geschütze traut" zu übertreffen. [Bei Dvorn führte das vor kurzem zur Inhaftierung. Nunja, Altair hatte ihn informiert den Wettkampf gewonnen zu haben. Dvorn rechnete allerdings allerhöchtens ein Unentschieden an, da er nunmal näher dran war.] Das machte es zumindest den beiden erträglich. Aber dieses ständige Schiff erfassen, Systeme checken, Datenbanken durchwühlen, Scans abgleichen... das war nichtmal für die sonst eher ruhige Celeste etwas. Sie wurden merklich besser, konnten die Sektoren schon sehr viel weiter mit den Schiffssensoren erfassen als Anfangs, aber, wie Altair immer predigte, das reicht nicht wenn wir mal diese fantastischen Schiffe fliegen wollen! Dabei spielte er immer wieder die 3D-Umrisse des Schiffs auf die Bildschirme seiner Freunde. Und Celeste liebte es.

Was die Launen Celeste´s und ihrer jüngeren Schwester Miriael und Altairs bestem Freund Ezio anging, waren sie erschöpft, unmotiviert und nahe dran, die Kontrollcodes ihrer Jäger gegen die der bideren Landmaschinen umzutauschen, die ihre Familien auf den großen Höfen besaßen.

Deswegen hatte Altair beschlossen, ein bischen Landurlaub zu genehmigen. Es wurde ihm ja selbst langsam zu viel. Und das wusste Celeste einfach, weils ie Altair schon über 2 Jahrzente lang kannte. Also, egentlich seit sie lebte. Außerdem hatte er eine Überraschung für seine Freunde. Damit machte er sie nun schon seit dem Anflug auf den Raumhafen immer Neugieriger.

Während sie in diesen verfluchten Shuttles Aufträge flogen hatten sie gemeinschaftlich einiges an Credits erspart. Der Plan war, das wusste Celeste von Altair, die Jäger zu kaufen, auszustatten und zu trainieren, bis sie in etwa Lizenzstufe 25 erreicht hatten. Dann würde man über DAS Schiff nachdenken. Aber vorher ein neues Schiff zu kaufen hielt er für Unsinn. Sonst hätte sich Celeste schon längst einen Großraumer gekauft. Alleine in einem Jäger zu sitzen... das war tödlich langweilig. Sie brauchte etwas abwechselung, Unterhaltung eben. Das wäre mit Crew sehr viel einfacher. Aber naja, Altair wollte es nunmal so.

Celeste riss sich beinahe gewaltsam aus ihren Überlegungen und bemerkte, das die 4 schon längst den Raumhafen verlassen hatten. Das fiel ihr natürlich nicht auf, weil sie gedankenverloren nur hinter den anderen hertrottete. Neben ihr lief Miriael her, die sie stubste und verschmitzt angrinste. Vor ihr liefen Ezio und Altair. Altair schaute zurück und man konnte die freudige Anspannung in seinem Gesicht regelrecht spüren, selbst ohne sie sehen zu können.

Ihr Weg führte sie durch einige belebtere Straßen gesäumt von Straßenhändlern, Restaurants und den typischen Spelunken eines Raumhafenviertels. Nicht ganz umsonst wurden um Raumhäfen Städte gebaut die beinahe abgeschirmt waren vom Rest der jeweiligen Welten.

Langsam lösten Lagerhallen, in denen vermutlich Auftragsgüter, Material für die Reperaturdocks oder Rohstoffe für die Raumstationen im Orbit lagerten, die Bars und Spielotheken ab. Sie kamen an einigen Handelssitzen vorbei und auch an dem ein oder anderen Büro von Kopfgeldjägern, an denen sie dann zügigen Schrittes vorbeihuschten.

Dann blieb Altair, direkt vor einer T-Kreuzung, stehen. Celeste schaute sich um. Die Straße, die nach links führte, wurde auf ihrer Straßenseite von Bäumen geziert. Ebenso die Rechte. Auf der Gegenüberliegenden Seite War ein rießiges Lagerhaus der einzige und alles einnehmende Anblick. Es war gigantisch. Es war mindestens 20 Stockwerke hoch und... Celeste konnte kaum einschätzen wie verdammt lang dieser Koloss von Gebäude war. Sie konnte die Enden der Halle von hier aus nicht sehen.

Ach du.... heiliges... bei allen Heiligen... WAS IST DAS?? keuchte Miriael beim Anblick der rießigen Lagerhalle.
Da muss ja wohl jemand ganz gewaltig etwas kompensieren...

Celeste musste kichern.

Meinst du ? fragte Altair sie schmunzelnd.

Altair musste lachen. Er zog eine kleine Bedieneinheit aus seinem Jacket und drückte eine Taste. Ein weißes Tuch, das auf der Fasade der Halle hing und den dreien nichtmal aufgefallen war, fiel herab und gab den Blick frei auf 4 Doppelmannshohe Lettern.

[ DWoA ]

Erstaunt, ja beinahe erstarrt gafft Celeste, wie ihre Schwester und ihr Freund Ezio auch, auf die rießigen, metallenen und in der Farbe der Divined Warriors of Alveran angestrichenen Buchstaben.

Wow... wieso ? Warum stehen da die... warum stehen da unsere Buchstaben drauf ? Und... überhaupt... stotterte Celeste.

Nunja, ich dachte mir, ich tue allen mal etwas gutes! Ich hab mir die Freiheit genommen einige Besorgungen tätigen zu lassen. Steve hat mich dabei bestens unterstützt. Es wird euch gefallen! Folgt mir!

Mit diesen Worten eilte Altair vorraus. Über die Straße direkt auf die Halle zu. Direkt unter ihrem Clan-Tag öffnete er eine Tür und deutete seinen noch wie festgewurzelten Freunden, einzutreten.
Miriael traute sich zuerst und eilte regelrecht über die Straße. Angestachelt von ihrer Neugierde beeilten sich nun auch Ezio und Celeste selbst. Sie traten in die Stockfinstere Lagerhalle ein. Celeste rümpfte, überrascht von dem beisenden Geruch in der Halle, die Nase.

Igitt! Was ist das denn ??

Ich denke das ist eine Mischung zwischen Öl, Ozon, Schweiß... nunja, Komponenten die sich in einer großen Werkstatt nun eben vermischen...

Und was sollen wir nun hier? Was für eine Überraschung wartet heir wohl auf uns ? Noch mehr Reperaturübungsstunden ? Simulatoren, wie ich mein Schiff am besten Auseinandernehmen lassen kann ? Oder doch eher riesige Scanner ?

Genervt spulte Celeste ihre Befürchtungen ab. Ohne Rücksicht auf Verluste. Oder Altairs Gefühle. Natürlich wollte er nur das beste. Diese alte Phrase klang zwar idiotisch, war aber eben passend. Dennoch drangsalierte er seine Freunde mit diesem verfluchten Zeug.

Celeste versuchte, genauso wie Ezio und Miriael, in die Finsterniss zu sehn. Doch selbst das Licht, das durch die offene Tür von draußen in die Halle fiel, wurde innerhalb weniger Meter vom eiskalten Schatten der Hallte verschluckt.

Ihr wollt also wirklich wissen, was die Überraschung ist?

Altair spielte mit der Bedieneinheit in seiner Hand herum.

Ja, wir wollen sehen! Mach schon das Licht an!!

Nagut! sagte er und drückte einen anderen Knopf der Einheit.

Ein Summen war nun zu hören. Es erfüllte die komplette Halle. Ein statisches Summen wie von Elektrizität. Dann aus hunderten verschiedener Ecken Knacken und Klicken. Und mit einem mal sprangen hunderte von Scheinwerfern an und blendeten Altairs neugierige Freunde.

Celeste musste sich mehrmals die Augen reiben um die Blendung zu vertreiben. Sie sah noch etwas verschwommen. Direkt vor ihnen konnte sie einen Massebeschleuniger erkennen. Waffenkunde... schoss es ihr durch den Kopf. Doch was hing an der gigantischen Waffe dran ? Sie rieb sich ein weiteres mal die Augen. Miriael, direkt neben ihr, begann laut zu lachen.
Sie spürte plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter. Dem Ring nach, der kalt auf ihrer nackten Schulter lag, musste es Ezio oder Altair sein. Sie trugen beide den Siegelring der Agamemmnons.

[-->kurzer Rückblick: Nach dem Tod von Altairs Vater war niemand seiner Familie mehr übrig. Seine Mutter war vor vielen Jahren schon gestorben. Ein Ereigniss das seinen Vater in ein tiefes Loch stürzte. Altair war sicher gewesen, hätte seine Mutter nicht sterben müssen hätte auch sein Vater noch lange durchgehalten. Die einzige Familie, die ihm jetzt noch blieb, war sein bester Freund Ezio. Sie kannten sich seit Kindesbeinen auf und waren wie Brüder. Altair nahm den Siegelring seines Vaters an sich und übergab ihn beinahe feierlich Ezio mit den Worten "Du bist der Rest meiner Familie, mein Bruder. Ich möchte dir diesen Ring schenken als Zeichen unser unzentrennlichen Freundschaft..."]

Da Altair aber einige Schritte weiter weg stand musste es Ezio sein.

Auch er fing an zu Lachen.

Celeste rieb sich ein weiteres mal die Augen. Diesmal konnte sie wieder klar sehen. Sie starrte auf den rießigen Massebeschleuniger, den sie vorher schon identifizieren konnte. Doch an dieser rießigen Waffe hing...

Wow...

... ein ganzer Kreuzer. Metallen glänzten die nagelneuen Panzerplatten auf der Hülle des Kriegsschiffes. Die Positionsleuchten ebenso wie die Suchscheinwerfer, die zu dutzenden auf der Hülle des gigantischen Raumers angebracht waren, leuchteten und blinkten.

Deswegen ists hier so hell...

Celeste schalt sich selbst. In diesem Moment fiel ihr nichts besseres ein als "deswegen ists hier so hell" ? Sie war tatsächlich über allen Maßen überrascht.

Miriael und Ezio stürmten los und begannen den Kreuzer unter die Lupe zu nehmen. Unter dem massigen Rumpf des Schiffes stand die Zutrittsluke offen, in der Celeste´s Schwester auch gleich verschwand. Celeste schaute immernoch etwas ungläubig auf das rießige Schiff. Dann suchte sie nach einer Kennung. Doch das einzige, was sie sehen konnte, waren die Insignien der Warriors.

Was...

Sie sah nach links und nach Rechts und erkannte, das der Kreuzer, der direkt vor ihnen stand, nur einer von fünf Kampfschiffen war, das das Clantag der DWoA trug. 5 Kreuzer. Sie malte sich aus wenn das ihre wären. Doch dann zählte sie eins plus eins zusammen und konnte ein "Jiipppiiiieee" nichtmehr verkneifen...

Auch sie rannte nun auf das Schiffe, das direkt vor ihnen stand, zu und schrie DAS IST MEINER!!!