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es war einmal...

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Oxana [SGP] schrieb am 02-12-2007 19:09:26 : Im Terminal
Oxana saß auf einer ihrer Taschen, den Hinterkopf gegen die Wand gelehnt, die Augen geschlossen und die Gedanken irgendwo in der Nähe der Venus. Venus – Die Alt-Römische Liebesgöttin. Wie passend. Aus einem der der Venus benachbarten Sektoren hatte sich vorhin Philippa gemeldet und Oxanas und Blakes Zeitplan für das Einchecken auf den Cruiseliner ziemlich durcheinander gebracht. Ein wenig Liebe würde mir jetzt besser gefallen als der Kriegsgott Mars, auf dem wir hier festsitzen.
Oxana saß im Terminal der King Reederei und wartete, wie viele andere Passagiere auch, darauf, dass es mit den Sicherheitskontrollen voranging.

+f=#FFF600.“Sicherheitshinweis: Lassen Sie Ihr Gepäck nicht unbeaufsichtigt! Security advice: Don’t leave your baggage unattended! La atención:…“

Die monotone Lautsprecherstimme wiederholte den Hinweis in mehreren Sprachen und verstummte dann wieder. Der Piratin stieg ein ungewöhnlicher Duft in die Nase und sie öffnete die Augen, um nach der Quelle Ausschau zu halten. Es roch ganz typisch nach Zitrusfrüchten, genauer: nach Orangen. Und da Oxana wusste, wonach sie suchen musste, fiel es ihr nicht schwer den Ursprung des süßlich-sauren Duftes zu lokalisieren. Sie beobachtete eine Weile, wie eine ältere Dame mit frisch gelegter Dauerwelle die Frucht schälte und schließlich zwischen ihr selbst und ihrem Begleiter aufteilte. An sich war an dieser Situation nichts Besonderes, dass aber der Begleiter der Dame geschätzte 40 Jahre jünger war als sie, fiel Oxana doch besonders auf.
Blake tauchte neben ihr wieder auf; er hatte sich, wie schon mehrfach in den letzten zwanzig Minuten, die Beine vertreten, fast so, als hätte er Angst, sich länger mit Oxana unterhalten zu müssen.

“Na, was denkst du? Hat sich die feine Dame einen jungen Begleiter gekauft?“ Oxana schaute ein klein wenig überrascht zu ihrem guten Freund auf und dann wieder auf die ältere Dame.

“Ihrem Schmuck nach zu urteilen könntest du Recht haben. Aber eine reiche Dame, die sich einen Begleitservices leisten kann und will, die schält doch nicht selbst Orangen. Die würde sich hier einen Champagner servieren lassen, und nach Kaviar fragen.“ Oxana schüttelte leicht ihren Kopf. “Nein, ich tippe eher auf die ältere Dame, die ihren Enkel zu einer Raumkreuzfahrt eingeladen hat. Vielleicht muss er auf dem Cera Miseri seinen Militärdienst antreten und seine Oma spendiert ihm vorher noch einige schöne Tage?“

Blake zuckte mit den Schultern, ihn interessierte es nicht wirklich; er hatte die Warterei ebenso satt wie Oxana.

+f=#FFF600.“Passagier Pinotage, bitte kommen Sie an die Information. Passagier Pinotage bitte.“ Die Lautsprecherstimme war diesmal nicht monoton, sondern drängend.

Die Schlange der wartenden Passagiere vor der Sicherheitskontrolle wurde durch diesen Aufruf um eine Person kürzer. Leise vor sich hin fluchend verließ ein Mann die Schlange, dabei war er nur noch etwa drei Meter von der Gepäckkontrolle entfernt und wäre somit vermutlich innerhalb der nächsten fünf Minuten durch gewesen. So aber blieb ihm nur die Hoffnung, dass man ihn an der Info schnell abfertigen würde und danach eventuell mit Begleitung wieder weiter vorn in die Schlange bringe würde.

Die Minuten zogen sich hin wie Stunden und den beiden Piraten blieb nichts weiter übrig als zu warten, sich die Zeit durch Beobachtungen zu vertreiben. Da gab es zum Beispiel eine Gruppe junger Männer, die vielleicht einem Sportverein angehören mochten. Zumindest schienen sie sehr guter Laune, welche vermutlich durch das Rumreichen einiger Getränkeflaschen hoch gehalten wurde.

+f=#FFF600.“Sicherheitshinweis: Terminalsicherheitsstufe ist Gelb. Melden Sie alle besonderen Vorkommnisse dem Sicherheitspersonal.“ Wieder säuselte die Stimme aus den Lautsprechern, leidenschaftlich monoton, und aufregend leidenschaftslos.

“Also dieses ständige Gerede über Sicherheit fängt langsam an, mich zu nerven. Die tun ja fast so, als wollten wir statt ein paar Spionagegegenständen eine Bombe an Bord bringen.“

Hätte Oxana in diesem Augenblick Blake angeschaut, statt zwei vorbeigehenden Flugbegleiterinnen hinterher zu gucken, wäre ihr der schuldbewusste Blick ihres Freundes aufgefallen. So aber blieb die Piratin vorerst ahnungslos. Blake nutzte ihre Unaufmerksamkeit, stand auf und mischte sich wieder unter die Leute.

Erneut vergingen Minuten, in den Oxana nur trüb ihren Gedanken nachhing; die ständig gleichen Mitteilungen aus den Lautsprechern, die keine neuen Informationen lieferten, wirkten ein wenig einschläfernd. Sie blickte noch kurz auf das Bild eines Strandes, schloss dann ihre Augen und glitt immer tiefer in das Reich ihrer Phantasie.
upic
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