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In der Zwischenzeit hatte Blake alles Weitere präpariert und sich auch schon ein kleines Ablenkungsmanöver für den Taschentausch ausgedacht. Er weihte Oxana in „seinen Plan“ ein, und obwohl sie es nicht zugeben mochte, es klang Erfolg versprechend – und außerdem war es in gewisser Weise ja auch ein Kompliment an sie. Gemäß Blakes Plan zog sie das Jackett ihres Hosenanzugs aus und legte es über ihren Trolley. Dann öffnete sie die ohnehin schon raffiniert sexy geschnittene Bluse noch einen Knopf weiter, zupfte hier und da ein wenig zurecht und erntete dafür einen anerkennenden Blick ihres Partners. Sie schnappte sich aus ihrem Gepäck ein Magazin über die neuesten Bademoden und schlenderte scheinbar tief versunken in die „Lektüre“ in Richtung ihres Opfers.

Ein wenig von ihm entfernt, aber so, dass er sie einfach sehen musste, blieb sie kurz stehen, strich sich ein wenig die Haare aus dem Gesicht und ließ ihn dabei ihr volles Profil sehen. Sie hörte, wie neben ihr in der Jacke auf dem Trolley ihr Com kurz ansprang und dann sofort wieder stumm war – das verabredete Zeichen. Blake teilte ihr so mit, dass der Kandidat angebissen hatte. Nun galt es, den Fisch ein wenig zappeln zu lassen. Oxana machten einige Schritte vorwärts, grad soweit, dass der Blick des Mannes noch nicht durch einen Pfeiler verdeckt wurde. Aber er musste sich schon etwas nach links lehnen, um all ihre Bewegungen genau zu beobachten.

Die Piratin zog den Trolley nach und fuhr sich damit absichtlich in die Hacken – natürlich wirkte es wie unabsichtlich, ungeschickt eben, so wie es sich für eine Frau gehörte, für die es nichts Wichtigeres gab, als die nächste Seite im Magazin aufzuschlagen.

Sie machte ein leicht schmerzverzerrtes Gesicht, legte das Magazin aufs Jackett und beugte sich dann hinab zu ihrer Ferse. Dabei drehte sie sich leicht, so dass der Fisch nun ihre Rückansicht genießen konnte; und da sie beim Hinabbeugen die Beine durchgestreckt ließ, war der Anblick ihres Pos wohl im Moment das Einzige, was für ihr Opfer von Belang war.

Blake, der das Ganze aus einer sicheren Entfernung beobachtete, musste sich ein Auflachen verkneifen, als dem Herren mit der Tasche mitten im Gespräch der Mund offen stehen blieb und sich seine Augen weiteten. Er beugte sich in seinem Sitz vor und konnte scheinbar von dem sich ihm bietenden Ausblick nicht genug bekommen. Da Blake genau wusste, was nun kommen würde, machte er sich auf den Weg, auch seinen Teil vom Plan auszuführen. Ihr Opfer war nun so sehr mit anderen Dingen beschäftigt, dass es nicht schwer sein dürfte, ihm unbemerkt eine Tasche auszutauschen. Vermutlich hätte man ihn in diesem Moment neu Frisieren und Umkleiden können, ohne dass er sich dessen bewusst geworden wäre.

Schade eigentlich, dachte Blake, als er sich mit der präparierten Tasche hinter die Sitzreihe begab, auf der der Mann saß und Oxana genauestens beobachtete, dass ich seinen Gesichtsausdruck bei der nächsten Szene nicht sehen kann…

Oxana richtete sich langsam wieder auf, schob das Bademodenmagazin noch etwas dichter an den Rand des Koffers und zog diesen dann langsam hinter sich her. Sie verschwand kurz aus dem Blick ihres „Fisches“, als sie den Pfeiler passierte, und tauchte dahinter wieder auf, um den letzten, finalen Akt zu beginnen. Durch einen kurzen Ruck aus dem Handgelenk kam der Trolley etwas ins Wanken und verlor dabei das Magazin, dass mit aufgeschlagenem Mittelteil etwa zwei Meter vor dem Mann liegen blieb. Natürlich tat Oxana, als hätte sie das nicht bemerkt.

So, mal gucken, ob er wenigstens noch so viel Anstand hat, mich auf den Verlust hinzuweisen. Denn Oxana war sich 100%ig sicher, dass ihr Opfer sie die ganze Zeit genauestens mit seinen Blicken verfolgte, und ihm das Magazin einfach nicht entgangen sein konnte.

“Entschuldigen Sie, Miss!?“ Seine Stimme klang etwas krächzend, was wohl dem Umstand seines Starrens mit offenem Mund zuzuschreiben war. Nachdem er sich kurz geräuspert hatte, sprach er Oxana erneut an, die daraufhin natürlich stehen blieb. Sie dreht sich leicht zu ihm um; auch wenn ihr voll bewusst war, dass er sie ansprach, so durfte sie doch nicht zu schnell auf sein Rufen reagieren.

Durch die leichte Drehung des Oberkörpers öffnete sich ihre Bluse noch ein klein wenig weiter, ließ den Ansatz ihres schwarzen BHs erkennen. So wie er da sitzt und seinen Mund öffnet und schließt, sieht er wirklich ein wenig aus wie ein Fisch…Blubb…Blubb. Oxana bemühte sich, ihre Freude an diesem Spiel nicht nach Außen dringen zu lassen.

“Miss, sie haben da...“, sein Blick ging vom Magazin, in dessen Mittelteil eine blonde Schönheit einen sehr sehr knapp geschnittenen Bikini zur Schau trug, und ihrer Bluse hin und her. “Sie haben da etwas verloren.“ Er deutete auf das Magazin, dass zwischen ihnen auf dem Boden lag, und rutschte ein wenig in seinem Sitz vor, andeutend, dass er aufstehen würde, um ihr das Magazin zu reichen.

Doch Oxana, die gar nicht wollte, dass er das Magazin aufhob, durchschaute seinen versuchten Trick. Genau wie Blake gesagt hat, er hält sich für unheimlich clever.

“Oh, wie nett von Ihnen. Vielen Dank.“ Sie machte zwei Schritte auf ihn zu, erreichte das Magazin. Dort beugte sie sich hinab, wieder nur in der Hüfte einknickend, nicht aber in den Knien. Sie war sich voll bewusst, dass sie ihm damit einen noch besseren Einblick auf ihre Unterwäsche bot, und genau das war ja auch der Plan.

“Ich danke Ihnen.“ Nur leise sprach der Mann dies aus, zumindest dachte er das wohl, denn Oxana konnte es durchaus auch hören auf die etwa zwei Meter Entfernung. “Oh, nichts zu danken. Ist doch selbstverständlich.“ Seine Lippen bewegten sich weiter, aber sagen konnte er nichts mehr.

Na, hat es dir die Sprache verschlagen? Dabei hab ich doch heute ganz züchtige Kleidung an. Was du wohl machst, wenn man dir im Bikini entgegen tritt.

Scheinbar wollte der Mann gerne noch etwas Konversation machen, Oxana in ein Gespräch verwickeln, damit er noch mehr Chancen zu Gucken bekam, aber ihm kam kein weiteres Wort über die Lippen, er war sprachlos. “Nochmals, Vielen Dank. Wenn wir endlich an Bord kommen und ich dann später am Pool den Rest des Magazins anschaue, dann werde ich an Sie denken.“

Von ihrer Position konnte Oxana sowohl seinen erfreuten Gesichtsausdruck sehen, als auch das Bikinimodel im Magazin – aber am wichtigsten war, dass sie genau beobachten konnte, dass Blake grad in diesem Moment seinen Teil des Plans ausführte. Im Handumdrehen waren die Taschen getauscht, und aus dem zappelnden Fisch am Haken würde nun ein Köderfisch werden, auf den sich später andere stürzen würden.