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es war einmal...

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Oxana schrieb am 05-12-2007 21:02:45 : Alles im Eimer
Das geplante Ablenkungsmanöver startete genau zum richtigen Zeitpunkt. Oxana war bereits mit ihrem Gepäck durch die Kontrolle, flirtete leicht mit einem der Sicherheitsleute, als ein überraschter Aufschrei durch die Halle ging. Kurz darauf ertönte eine vielstimmige Musik, begleitet von einem lauten „Oh“ und „Ah“. Es war eine Mischung aus freudiger Überraschung und einsetzender Panik. Den Augenblick nutzend stellte Blake die große Tasche auf den Boden, er stand noch in der Schlange vor der Kontrolle, grad am Anfang der Gepäckkontrollmaschine, genau wie geplant. Unbemerkt von den umstehenden Personen, sei es Sicherheitspersonal oder Reisende, zog er an einem der Träger und öffnete damit die Unterseite der Tasche. Dann hob er sie ein wenig an und entließ den Spezialroboter, der sich gemäß Programmierung gleich auf den Weg unter die Kontrollmaschine begab. Aber was genau war in der großen Halle eigentlich passiert?

Oxana nahm mit Erleichterung zur Kenntnis, dass das gesamte Sicherheitspersonal nach dem Ertönen des Alarms gebannt in die große Halle schaute, einige hatten sogar ihre zugewiesenen Plätze verlassen, um besser verfolgen zu können, was los war. Aus der von den Piraten präparierten Tasche entsprang ein Feuerwerk, das Goldregen in einem Umkreis von gut 10 Metern herabregnen ließ; zusätzlich entwich ein Nebel, der die Tasche nahezu unsichtbar machte; und das Ganze wurde untermalt von dramatischer Musik. Doch die eigentliche Attraktion waren dutzende kleine „Robotvögel“, die aus dem Nebel heraus zielstrebig in Richtung Sicherheitskontrolle flogen. Attraktionen für belustigte Zuschauer, aber eine unbekannte Bedrohung für die Sicherheitskräfte, die jetzt eiligst damit begannen, Türen zu schließen. Andere Sicherheitskräfte stürzten sich auf den Mann, dessen vermeintliche Tasche das ganze Chaos ausgelöst hatte. Unversehens lag dieser mit dem Gesicht auf dem Boden, zwei kräftige Männer auf seinem Rücken und die Hände mit Handschellen gefesselt.

Die ersten Robotvögel prallten vor das Sicherheitsglas der Gepäckkontrolle und hinterließen dort hässliche Brandflecke. Oh oh, hoffentlich wird durch diese Flattermänner niemand ernsthaft verletzt. Oxana selbst ging in Deckung, als einige der Robotvögel in die Sicherheitszone eindrangen und über ihren Kopf hinweg sausten. Verflucht! So war das nicht geplant. Obwohl sie wusste, dass die Drohnen nur eine geringe Reichweite hatten, war Oxana plötzlich besorgt, dass noch mehr in die Sicherheitszone der Gepäck- und Personenkontrolle eindringen konnten und vielleicht doch noch jemanden verletzen würden. Sie sah, wie eine der Drohnen sich einer älteren Dame näherte; ein Warnschrei lag schon auf ihren Lippen, als der „Robotvogel“ plötzlich in der Luft anhielt, bis unter die Decke schwebte und dort mit einigem Getöse auseinanderbrach und einen Konfettiregen freisetzte.
Puh, das war knapp. Aber immerhin scheint die Angabe von den Tüftlern doch zu stimmen, dass die Dinger niemandem Schaden zufügen, sondern nur laut und störend sind.

Inzwischen hatten die Sicherheitskräfte die Türen geschlossen und bemühten sich, mit lauten Rufen die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen, doch der Alarm hallte noch immer durch den Raum. Blake hatte sich die ganze Zeit über ruhig verhalten, war, wie andere Reisende auch, in Deckung gegangen und spielte den Unschuldigen. Doch seine ganze Aufmerksamkeit hatte mehr beim Personal der Gepäckkontrollmaschine gelegen, die der Roboter „hinterwandern“ sollte, als bei den „Vögeln“. Da keine der Personen hinter der Maschine sich auffällig verhalten hatte, keine Alarmschreie oder sonstiges ertönt waren, ging Blake davon aus, dass das Stück Technik seinen Job planmäßig erledigen konnte. Jetzt kam es nur noch darauf an, dass Oxana, die ja schon durch die Kontrollen war, den Roboter aufnehmen konnte, ohne entdeckt zu werden.

Die Piratin tat, als würde sie etwas unterhalb der Maschine Deckung vor den Robotvögeln suchen, die es vor dem Schließen der Türen in den Sicherheitsbereich geschafft hatten. Dabei war ihr eigentliches Ansinnen ein ganz anderes – schnellst möglich den Roboter in einer der eigenen, schon kontrollierten Taschen zu verstecken. Verflucht, wo steckt das Ding?

Die Maschine war nicht da, wo Oxana sie erwartet hatte. Entweder hat die Programmierung versagt, oder Blake. Beides ziemlich unwahrscheinlich. Aber wo steckt das Ding dann? Oxanas Herz begann schneller zu schlagen; sie spürte, dass Hektik von ihr Besitz ergreifen wollte. Energisch zwang sie sich selbst zu Ruhe und Besonnenheit, atmete einige Mal tief ein und aus. Sie bückte sich noch tiefer unter das Gepäckband, in der Hoffnung, dass die Ablenkung ihr noch einige Zeit verschaffen würde. Die Piratin schaute sich um, versuchte den Roboter zu lokalisieren. Irgendwer schien einen Schalter zum Abschalten des Alarmsignals gefunden zu haben, denn es verstummte plötzlich.

Konzentrier dich! Was kann passiert sein? Oxana versuchte sich an die Sekunden zu erinnern, in der die präparierte Tasche in der Halle „explodiert“ war. Sie meinte sich an einen Aufschrei und ein hohles Klappern erinnern zu können. Ein Geräusch, als wäre irgendwo ein Stapel Plastikeimer umgefallen. Plastikeimer? An einer Gepäckkontrolle? Blödsinn. Oxana verwarf den Gedanken wieder und versuchte, andere Hinweise zu finden. Auf der anderen Seite der Sicherheitskontrolle konnte sie Blake sehen, der fragend zu ihr schaute.

Oxana konnte nur mit den Schultern zucken und leicht den Kopf schütteln. Blake schien sie zu verstehen, deutete jedoch an, dass er seinen Teil des Plans erfolgreich erledigt hatte – er drückte seine Tasche platt, ließ sie wissen, dass sie leer war. Als Oxana sah, was hinter der Tasche zum Vorschein kam, verspürte sie plötzlich neue Hoffnung. Hinter der Tasche erblickte sie einen Stapel von Plastikwannen, wie sie an Gepäckkontrollen üblich waren.

Von wegen Plastikeimer! Plastikwannen – er waren fallende Plastikwannen, die ich gehört habe. Sie drehte sich rasch um, schaute zu der Stelle, wo sie den Roboter in etwa erwartet hatte. Und tatsächlich, da lagen einige Plastikwannen auf dem Boden, die unterste verkehrt herum, auf dem Kopf. Oxana bewegte sich auf allen Vieren ein kleines Stück zur Seite, schob ihre Tasche vor die Plastikwanne und hob diese dann an. Zu ihrer Erleichterung fand sie dort tatsächlich den Roboter, mit ein paar Staubfusseln an den Rollen, aber ansonsten unversehrt.

Na, hier müsste dringend mal wieder sauber gemacht werden. Schnell verschwand die Maschine in ihrer Tasche und ebenso schnell kam auch Oxanas Humor wieder. Jetzt, wo sie ihre Spezialausrüstung unbemerkt durch die Kontrollen geschmuggelt hatten, machte sich eine gewisse Leichtigkeit in ihr breit. Als sie von irgendwo her die Worte +f=#0099FF.“Keine Panik. Wir haben Alles unter Kontrolle. Es besteht keine Gefahr mehr.“ hörte, ergriff Oxana ihre Tasche und richtete sich auf, ein kleines Lächeln auf den Lippen. Die Worte klangen beruhigend, vermittelten ein Gefühl von Sicherheit. Doch auf das, was dann folgte, war Oxana nicht vorbereitet.

Als Erstes erklang das erneute Schrillen eines Alarms, dann wieder eine Stimme. Doch die Stimme, die Oxana diesmal hörte, klang alles andere als beruhigend – sie klang drohend, gefährlich, kalt. +f=#99CCCC.“STEHENBLEIBEN! Hey, HALT!“ Als Nächstes spürte Oxana, wie sich eine Klinge gegen die Haut an ihrem Hals presste. Dann fühlte sie noch den Schmerz in ihrem Fuß, als ihr die Tasche mit dem Roboter beim Loslassen genau auf die Zehen fiel. Doch der Schmerz war nichts im Vergleich zu der Explosion, die sich dann unter ihrer Schädeldecke ausbreitete.

Kurz glaubte sie Sterne zu sehen - und dann war da nur noch Stille und Schwärze.
upic
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  • Alles im Eimer - Oxana - 05.12.2007 21:02:45
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