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es war einmal...

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Philippa Conaghy[TM´K] (*) schrieb am 02-02-2008 21:32:47 : Wellenrauschen
“So, bin wieder da. Entschuldigung! Sind Sie noch dran?.“

"Ja, ich denke schon", leicht verunsichert blickt Philippa auf den Bildschirm der Kommunikationseinheit. Die Stimme kommt ihr irgendwie bekannt vor, doch noch kann sie kein Gesicht zuordnen.

"Sehr schön. Also wie gesagt, mein Name ist Oxana und ich würde Sie als Ausgleich für das zerstörte Kleidungsstück gerne auf einen Martini einladen, wenn Sie nichts dagegen haben."

Im Hintergrund hört sie unverständliche Lautsprecherdurchsagen und den raschen Atem der fremden Frau am anderen Ende, die offenbar eilig einem Ziel entgegen eilt.

"Das, ähm...ja, können wir gerne machen, sobald Sie von Ihrer Reise zurück sind. Dann können Sie mir ja eventuell auch helfen, meine Gedächtnislücken aufzufüllen."
"Das werde ich gerne tun, Philippa Conaghy."

War das ein Unterton? War das ein leicht anzüglicher Unterton, der da bei der Namensnennung mitschwingt?

"Doch nun muss ich auflegen. Glauben Sie nicht, dass ich das gerne tue, aber leider habe ich ein ... eine Verabredung. Eine Einladung zu einer Kreuzfahrt. Die habe ich nun schon angenommen, sonst würde ich ja..."

"Sie können mir nach Ihrer Rückkehr weiterhelfen. Fare well."

Mit diesen Worten unterbricht Philippa den Kommunikationskanal. Vielleicht etwas abrupt, doch in ihrem Kopf strömen zu viele Gedanken und Gefühle, Erinnerungen und vermeintliche Erinnerungen durcheinander, als dass sie auch nur ein Wort weiter geordnet und wohl überlegt herausbringen würde.

Das Bild einer Frau Anfang Dreißig mit braunen schulterlangen Haaren bildet sich vor ihrem inneren Auge. Leider viel zu kurz, als dass es greifbar hätte werden können.

Gedankenverloren legt sie das Kommunikationsgerät zur Seite und versucht sich auf die anstehenden Aufgaben des kommenden Tages zu konzentrieren. Immer wieder schweifen ihre Gedanken jedoch ab in Richtung der Stimme, die sie glaubt zu kennen, und dem Bild einer Frau, die sie meint schon einmal gesehen zu haben. Doch keines der beiden Erkennungsmerkmale wollte sich zu einem klaren Bild entwickeln.

Sie lässt sich rücklings auf ihr Bett fallen und starrt an den Fleck an der Decke, der sich da seit einer halben Ewigkeit befindet. Seit ihrem letzten Aufenthalt im Blockhaus ihrer Familie in den Sümpfen des Mars. Oder besser: seit kurz danach, als sie endlich dieses Mistvieh von Mücke entdeckt und dahin gemeuchelt hatte. Mit einer großen Genugtuung, wie sie sich jedes Mal wieder erinnert. Immerhin sah sie damals aus wie ein Streußelkucehn, bis sie den blinden Passagier gefunden hatte.

Mit den Händen hinter dem Kopf verschränkt starrt sie weiterhin auf den Fleck und versucht krampfhaft, nicht zu denken, in der Hoffnung, dann würde sich vielleicht eine andere Erinnerung in ihr Bewusstsein schleichen. Eine die da sein musste, denn immerhin war sie am betreffenden Abend tatsächlich in dieser Lounge gewesen. Warum also kann sie sich partout nicht erinnern?

"Hicks."

Wo kommt der denn her?

"Hicks."

Noch einer.

Sehr schön. Wie soll ich denn mit einem Schluckauf ein Schiff kommandieren und diesen stinkenden Fisch endlich abliefern?

Wie sie so hicksend daliegt und zwischendrin immer wieder versucht ihren Kopf zu leeren, geht die Tür zu ihrem Quartier auf und Alienor tritt ein. Auf den Armen trägt sie einen Stapel frisch gewaschener und gebügelter Kleidungsstücke.

"Na Frau Conaghy, wer denkt an sie und küsst eine andere?"

Wie von der Tarantel gestochen fährt Philippa hoch. Woher wusste diese Frau...wie konnte sie?

"Nun gucken Sie mal nicht so erschrocken Kindchen. Ich bin vielleicht alt, aber noch nicht blind. Und nun tun Sie mir doch bitte den Gefallen und zeigen mir, wo genau Sie diese Kleidungsstücke hin haben möchten."

Da das Hicksen noch einige Zeit anhält fängt die Kapitänin der M.I.S.S. Kia Kaha an, über den Spruch der älteren Dame nachzudenken. Eigentlich ist das doch Blödsinn, oder? Und außerdem sind derartige Bauernweisheiten meist als positiv und negativ in einem zu bewerten: entweder küsst der Partner der hicksenden Person eine andere Person oder aber eine Person wäre gerne Partner der hicksenden Person, küsst aber aus lauter Frust eine andere Person und denkt dabei an die hicksende Person.

Da bleibt wohl nur die letzte Möglichkeit.

Für gewöhnlich bleiben die potentiellen Partner selten länger als zwei Nächte in ihrem Leben.

Philippa beschließt, die Mannschaft in den Feierabend zu entlassen und lässt in einer nahegelegenen Landezone andocken um das Schiff zu überholen und die Jungs und Mädchen ihrer Truppe sich erholen zu lassen. Sie selbst bleibt alleine auf der riesigen Assassine zurück. Durch die Gänge wabert der Bolero eines mindestens schon fünf mal verstorbenen Großmeisters der vormaligen Musikepoche. Die Töne der interpretierenden Philharmoniker schwingen zwischen den Metallwänden der Flure durch die sie geht, hin und her. Auf diese Art und Weise vervielfältigt sich der Ton und seine Intensität dermaßen, dass ihr eine Welle den Rücken und die Arme und Beine hoch kriecht und dafür sorgt, dass ihr sämtliche Haare zu Berge stehen.

Vielleicht finde ich ja so Ruhe, um nachzudenken.



- 3 Tage später -

"Suomi, können wir reden?"

Ohne ein weiteres Wort nennt die schöne Rothaarige einen Ort, Datum und Uhrzeit.
Kontakt: ICQ :
  • Wellenrauschen - Philippa Conaghy[TM´K](*) - 02.02.2008 21:32:47
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