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es war einmal...

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Oxana schrieb am 03-02-2008 0:47:47 : Tränen
Oxana kam nur langsam zu sich. Immer wieder fiel ihr Bewusstsein zurück in das dunkle Nichts. Minuten lang kämpfte es gegen die Bewusstlosigkeit an, und als sie schließlich die Augen öffnete, sah sie dennoch nur Dunkelheit. Für einen Augenblick stieg Panik in ihr auf, sie könne blind sein; drohte, sie zu überwältigen, sie in die Bewusstlosigkeit zurück zu drängen. Doch dann wurde sich Oxana eines kleinen Lichtschimmers gewahr, ein Teil der Decke erschien ihr dunkelgrau, mit einem leichten Grünstich. Zumindest nahm sie an, dass es sich dabei um die Decke handelte. Denn da sich ihr Körper noch nicht komplett aus der Bewusstlosigkeit zurückgemeldet hatte, war sie sich nicht ganz sicher, ob sie auf der Seite lag oder auf dem Rücken. Lag sie überhaupt, oder saß sie?

Es wird Zeit, dass du dir ein paar Gedanken machst, meine Süße, in welche Situation du hier geraten bist. Und über den widerlicher Geschmack in deinem Mund!

Wieder überkam sie Panik, als sie feststellte, dass sie geknebelt war. Sie schmeckte Stoff, spürte das Textil auf ihrer Zunge und konnte nur mühsam dem Drang sich zu übergeben widerstehen. Aber das war auch absolut notwendig, musste sie doch feststellen, dass auch ihre Hände hinter ihrem Rücken gefesselt waren. Ein Erbrechen könnte so sehr ernste Folge haben. Sie zwang sich zu einer ruhigeren Atmung, schloss die Augen und kehrte in sich.

Konzentrier dich auf dich selbst. Spüre deinen Herzschlag und fühle deine Atmung.

Es dauerte etwa eine halbe Minute, danach hatte sich die Piratin wieder unter Kontrolle und sie konnte mit der ‚Bestandsaufnahme’ fortfahren. Man hatte ihr die Hände gefesselt und den Mund verbunden, aber sie konnte Sehen und Hören und sich bewegen, sobald sie es geschafft hatte, auf die Beine zu kommen. Zu sehen gab es nicht viel. Das wenige, was die Leuchtdiode des Rauchmelders aus der Dunkelheit hervorhob, waren leere Regale. Dafür konnte Oxana aber einiges hören und fühlen. Das typische Vibrieren von schweren Maschinen, wie es beim Start von großen Raumschiffen üblich war. Daraus schloss die Piratin, dass sie sich an Bord der ‚Caracas Nights’ befinden musste. Ob das nun ein guter oder ein schlechter Umstand war, das vermochte sie noch nicht zu beurteilen. Instinktiv ging sie davon aus, dass Blake auch an Bord war und sie suchen würde. Oder war er vielleicht doch im Terminal zurückgeblieben, um dort nach ihr zu suchen? Da sie keine Möglichkeit einer Zeitnahme hatte, wusste sie nicht, wie lang sie bewusstlos hier gelegen hatte und was inzwischen um den Cruiseliner herum alles passiert sein mochte.

Sicherlich hatte es eine Weile gedauert, wieder alle Passagiere an Bord zu bringen. Dies ließ sie annehmen, dass sie mindestens zwei Stunden ohne Bewusstsein gewesen sein musste. Und da man sie bisher noch nicht gefunden hatte, richtete sie sich darauf ein, dass sie vorerst auch nicht darauf hoffen durfte.

Ein wenig mühsam richtete Oxana sich auf, trat auf noch etwas wackeligen Beinen zur einzigen Tür des Raums und legte ein Ohr gegen das kühle Metallplastik. Außer dem Vibrieren der Maschinen waren keine Geräusche zu hören. Sie konnte sich auch nicht vorstellen, dass ihr Entführer so dumm gewesen war und sie in einen Raum gesperrt hatte, in dem sie sich anderen Personen leicht zu erkennen hätte geben können. Bisher hatte sie zumindest keinen Anlass von mehr als einem Entführer auszugehen.

Sie schlug ihren Schuh gegen die Tür, weniger um sich bemerkbar zu machen, als herauszufinden, wie stark die Tür war. Natürlich würde sie versuchen, die Fesseln auf ihrem Rücken zu öffnen, um sich dann an der Tür zu schaffen zu machen. Aber der dumpfe Ton verriet ihr, dass es sich um eine recht solide Tür handelte. Also nichts, dem so leicht beizukommen sein würde.

In einem kleinen Raum eingeschlossen, aus dem ich nicht raus kann.
Der Mund geknebelt, so dass ich nicht schreien kann.
Die Hände gefesselt, so dass ich mich nicht befreien kann.

Und das alles, wo mich nach der Kreuzfahrt doch ein Date mit einer hübschen jungen Frau erwartet hätte…Blake, bitte hol mich hier raus.


So langsam schlich sie die Ausweglosigkeit ihrer Situation in ihr Bewusstsein, ihre eigene Hilflosigkeit machte sie verrückt und ängstlich. Oxana sank an der Wand hinab, hockte sich auf den Boden und spürte, wie sich ein paar Tränen ihren Weg bahnten. Sie ließ es geschehen.
upic
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