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es war einmal...

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Oxana schrieb am 06-08-2008 20:58:57 : Der Kontakt ist hergestellt
Davy stieg aus der Dusche und griff nach einem weichen Handtuch, das er sich um die Hüften schlang. Mit einem Gedankenbefehl regulierte er die Musik in seinem Kopf ein wenig hinunter. Diese neuen Mikrochips, die unter der Kopfhaut eingesetzt werden konnten und über entsprechende Nervenbahnen Reize direkt an das Gehirn weitergaben, waren ein hauseigene Entwicklung vom van Braak Konzern, für dessen Besitzer, Gründer und Leiter Davy arbeitete. Er war eine von mehreren “Rechten Händen” von Lester von Braak, jeder zuständig für spezielle Aufgaben. Einige erledigten die so genannte Drecksarbeit, andere wiederum waren für die nicht ganz legalen Finanzen zuständig - die schwarzen Kassen.

Davy dagegen oblagen die ‘feinen’ Aufgaben. Die Ergebnisse seiner Arbeit waren - moralisch betrachtet - zwar alles andere als ‘fein’, aber dennoch beanspruchte Davy dieses Adjektiv für seine Arbeit. Sein Boss hatte die Auffassung, dass sich der Wert eines Mannes durch die Anzahl der Frauen definierte, die ihm ‘gehörten’; und dass dieser Wert durch die Qualität der Frauen noch gesteigert werden konnte. Je ‘feiner’ die Frauen, desto höher der Wert des Mannes - und desto besser Davy’s Arbeit.

Bisher hatte seine Arbeit noch nie Anlass gegeben, an ihm zu zweifeln. Doch die Nachricht vom Maratin, die ihn mitten in der Nacht erreicht hatte, war nicht dazu angetan, ihm einen guten Tag zu bereiten. Lester van Braak hatte eine seiner Frauen vom höchsten Turm seiner Anlage gestoßen. Die Nachricht enthielt weitere Einzelheiten zu dem tragischen Ende der Frau, doch die interessierten Davy nicht im Geringsten. Wenn er sich davon beeinflussen ließ, war er nicht mehr geeignet für die Aufgaben, die er weiterhin zu verrichten gedachte. Wichtig war allein der Name der Frau, denn dieser zeigte Davy, dass es eine ‘seiner’ Frauen war.

Natürlich war er bei der Größe des Konzerns, des Syndikats, und bei der Gier van Braak’s nicht der einzige Fänger oder Beschaffer. Aber er hielt sich für einen der Besten - nein, Davy hielt sich für DEN Besten und er war nicht bereit, diesen Fleck auf seiner Weste all zu lang mit sich herum zu tragen. Ein Fleck, für den er nichts konnte; ein Fleck, der nur durch die Laune eines Tyrannen entstanden war.

Davy hatte sich nach dem Lesen der Nachricht einige starke Drinks gegönnt, um dem Rest der Nacht noch einige Stunden Schlaf abzuringen. Jetzt, nach einer erfrischenden Dusche, war er bereit, seine Arbeit zu tun. Und die bestand darin, die Angebote seiner Kontaktpersonen zu sichten und zu entscheiden, welche Frau er für van Braak beschaffen würde.


Es vergingen einige Stunden, die er damit verbrachte, seine Lieferanten zu kontaktieren, mit ihnen zu verhandeln. Zwischendrin sichtete er immer neue Dossiers über verfügbare Frauen, doch keine erschien ihm richtig. Er erhöhte die Lautstärke der Musik, die noch immer nur für ihn hörbar war, und schritt hinaus auf die Terrasse. Die Aussicht von seiner Villa auf den See lenkte ihn nicht wirklich von seiner Arbeit ab, aber manchmal reichte schon ein kurzer Anstoß, um ihn erkennen zu lassen, wonach er suchte. Doch diesmal kam der Anstoß von einer gänzlich unerwarteten Seite, er kam durch eine neue Nachricht.

Die Musik in seinem Kopf wurde kurz für das Signal des Coms unterbrochen, das ihn wissen ließ, dass er eine neue Nachricht erhalten hatte. Seine Annahme, dass sie mit einem Angebot zu tun hatte, war zwar richtig, doch bereits als er den Absender sah, wurde ihm klar, dass sich hier eine völlig unerwartete, neue Möglichkeit bot.

Aufgrund seiner Tätigkeiten kam Davy zwangsläufig in Kontakt mit zahlreichen zwielichtigen Personen und es gab genügend Gelegenheiten, illegale Wetten oder Glücksspiele zu betreiben, um den hohen Lebensstandard noch zu verbessern - oder einfach, um mal wieder einen besonderen Kick zu verspüren. Bei einem dieser Glücksspiele hatte er den Absender der Nachricht kennengelernt und festgestellt, dass dieser der Spielsucht verfallen war. Eigentlich erstaunlich, bei dem Hintergrund des Mannes. Aber waren nicht diejenigen, die den moralischen Zeigefinger am häufigsten hoben, oft auch diejenigen, die unter dem Tisch die Hand aufhielten? Hier war es der Sicherheitschef eines Cruise Liners, der illegale Spiele besuchte.

Der Zufall hatte es gewollt, dass Davy seine Wetten gewann und der Sicherheitschef plötzlich ohne Geld da stand. Als dann einige üble Gläubiger des Mannes auftauchten, war Davy für ihn aufgestanden und hatte die Schulden bezahlt. Die genaue Summe wusste Davy nicht mehr, aber es war eine ganze Menge. Als Davy erkannte, welche Möglichkeiten sich ihm durch den Sicherheitschef des Raumfahrers boten, war er bei den Kondition der Rückzahlung großzügig gewesen. Auf subtile Weise hatte er die kriminellen Energien seines Schuldners um illegale Transporte, Hehlerei und Diebstahl erweitert. Aber dass der Sicherheitschef nun sogar vor Kidnapping nicht zurückschreckte, erstaunte Davy doch.

“Leidenschaftlicher Sammler,

Glückliche Umstände brachten exklusive, feine Ware in meinen Besitz. Kurzfristige Lieferung möglich. Standardverpackung notwendig.”

Columbus



Davy, der leidenschaftliche Sammler, lehnte sich zurück und ging die Bedeutung der Worte noch mal durch. Selbstverständlich hatten sie einen gewissen Code vereinbart, der notwendig war, um den Sicherheitschef des Cruise Liners zu schützen.

feine Ware bedeutete Frau. Der Zusatz exklusive ließ darauf schließen, dass es sich bei ihr um eine schöne Frau handelte. Oder eine, die einen besonderen Charakter besaß. Im besten Falle beides kombiniert.

Kurzfristige Lieferung bedeutete Zweierlei. Zum einen war der Cruise Liner ganz in der Nähe, so dass eine schnelle Übergabe möglich wurde. Und zum anderen, dass Columbus die Ware auch möglichst schnell loswerden wollte. Dies wiederum schien zu bedeuten, dass die Ware nicht freiwillig bei Columbus war, was durch die Worte Glückliche Umstände noch bekräftigt wurde.

Der Hinweis auf die Standardverpackung zeigt Davy an, dass er auf die übliche Art und Weise mit dem Sicherheitschef in Verbindung treten konnte.

Bei einem direkten Treffen würde er auch Fotos von der feinen Ware zu sehen bekommen und eine Beschreibung erhalten, die es ihm erlauben würde zu entscheiden, ob sie für seine Zwecke - und die seines Auftraggebers - taugte.

Mit einer seiner Lieblingsmelodien im Kopf begann er, eine entsprechende Antwort zu verfassen. Dann traf er Vorbereitungen für seinen Flug zum Bepinus, informierte das Büro von Lester van Baark auf dem Maratin und begab sich nur Minuten später auf den Weg zum Raumhafen.
upic
Yes - I'm greedy
Kontakt: http:// ICQ : 0
  • Verlust - Oxana - 06.08.2008 20:40:56
    • Der Kontakt ist hergestellt - Oxana - 06.08.2008 20:58:57
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