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es war einmal...

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Philippa Conaghy[TM´K] (*) schrieb am 29-08-2008 23:28:05 : Urlaubsreif
NLS und Rum, SGP und Martini, hin oder her, links oder recht oder doch oben und unten?

Die Nächte seit Beginn dieses merkwürdig denkwürdigen Verwirrspiels, das für sie erst mal mit der Schließung der Station Valcovery Lounge und somit sämtlicher Stammtische, außer dem claneigenen, endet, waren alles andere als erholsam. Ständig flogen Rumfässer ohne Rum, NLS in Piratentarnung und SGP-Piraten in Rumfässern durch ihre Traumlandschaft. Weder Hand noch Fuß hatten diese Gespinste. Was wohl ein gewisser Mister Freud dazu gesagt hätte? Wahrscheinlich: junge Frau, sie brauchen zwingenden dringendst Urlaub. Marsch marsch – Hopp hopp.

Geniale Idee.

Nach dieser intuitiefpsychologischen Einsicht bucht sie sofort einen Urlaub auf irgendeiner (nahezu) einsamen Insel, in irgendeinem türkisblauen Meer, auf irgendeinem weit weit weit entfernten Planeten. Der Vorgang ist schnell abgeschlossen, das Geld vom TM´K-Spesenkonto – Sowas haben wir? Nun gut, wenn es da steht. – gezahlt und die Sachen (ein Bikini, ein Strandtuch, fünf Bücher und eine Sonnenbrille) gepackt.

Kein liebestoller Reynor, keine sprechenden Schokokuchen, die sich als Frauen verkleiden, kein verzweifelter Tassy.

Bevor ihr jemand in die Parade fahren kann verschwindet sie durch den clanstationseigenen Hinterausgang und ist WEG.

Auf Nimmerwiedersehen. Haha.


- drei Wochen später -

In den vergangenen Wochen hat Philippa alles getan, von dem sie hoffte, es würde Entspannung bringen: sie ist gesurft, getaucht, betrunken gewesen, plattfüssig von langen Strandspaziergängen, blaufleckig von Kokosnüssen und ...

... vollkommen gelangweilt.

Eine unschöne Lektion ist das schon: einsame Inseln haben so gar keine Reize.

Fröhlich lächelnd hat sie der Dame in der Reisebürozentrale erzählt, dass es hier doof ist und sie jetzt verschwindet. Daraufhin hat sie sich ein Taxishuttle bestellt, ihre wenigen Habseligkeiten zusammengesammelt, einen letzten Blick auf den weißen Sandstrand geworfen und ist eingestiegen.

Muss ich mir auf jeden Fall merken, falls ich hier mal nicht gottverlassen alleine herkomme. "Abgeschieden" ist diesem Inselchen noch geschmeichelt.

Und schon sind sie wieder da: Oxana, Lina, Reynor und die ganze Bagage. Pfeifend spazieren sie durch ihre eigenen Hintertürchen rein in ihren Kopf.

Angekommen auf der Kia Kaha piepen ihr während ihrer Abwesenheit eingegangene Nachrichten entgegen.

Tassy, der fragt wo sie ist.
Suomi, die fragt wo sie steckt.
Tassy, der sich beklagt, warum sie nicht antwortet.
Suomi, die fragt, wo sie sich rumtreibt und ob sie vielleicht Hilfe bräuchte um von diesem Abenteuer loszukommen.
Reynor, der versucht, ihr die Kontaktdaten von Oxana abzuluxen.
Reynor, der entweder quengelnd oder betrunken, oder beides sie anfleht, ihm Oxana zu überlassen.
Schon wieder Reynor, der fragt, was er eigentlich als Nachricht hinterlassen habe.
Und noch mal Tassy, der wie ein Rohrspatz darüber wettert, dass er nun alleine mit dem dauerbetrunkenen und schwer verliebten Reynor und dessen Hirngespinsten ansitzt.

Nach dem Lesen all dieser Nachrichten und der flüchtigen Erinnerung an einen scheinbar lange vergangenen Abend auf der Clanstation, in der ein äußerst charmantes Profil, zweideutige Blicke und, merkwürdigerweise, Reynor eine Rolle spielen, lässt sie vom Hauptterminal der Assassine ihre Crew anpiepen.

Diese steht keine zwei Stunden später Gewehr bei Fuß und tritt ohne zu murren den Dienst an.

Wahrscheinlich murren sie schon. Sie trauen sich nur nicht öffentlich. Aber diese Klettverschlüsse der Notfallwesten müssten wirklich dringend entfusselt werden.

Endlich hat sie wieder richtig was zu tun. Während der neue erste Offizier das Schiff aus der Landezone steuert, geht sie mit federnden Schritten in Richtung ihrer Räume, begrüßt unterwegs die gute Seele des Schiffes, Alienor, und stürzt sich mit einem inneren Freudenschrei auf ihre heißgeliebten und ausgetragenen Jeans, ein einfaches Shirt und die neuen Boots, die wohl Alienor vor Dienstantritt besorgt hat.

Und nun wollen wir doch dem ersten Offizier mal auf die Finger gucken gehen. Warum nur keiner freiwillig auf einer Assassine anheuern will? Verstehe ich nicht. Muss ich mal Tassy fragen.

"Tassy!", mit diesem Aufschrei stürzt sie sich auf die Com-Station in ihrem Schlafzimmer und setzt eine kurze I-am-back-Nachricht an die übrigen TM´Kler ab. Nur Reynor hat sie ausgelassen.

Noch während sie sich auf den Rückweg zur Brücke macht, meldet sich der 1O per Com-Intern bei ihr.

"Ähm...Miss, ähm...Conaghy, ich habe...hm...noch vor dem Start eine Transportlieferung angenommen. Hm...in der...hüstel...Stellenanzeige sagten Sie ja, dass hierfür Initiativen erwünscht seien. Und nun...28 Fässer...Sake...ausdrücklicher Hinweis auf eine vollständige Auslieferung..."

"Mensch Kaspar, nun hör' auf zu stottern, alles in Ordnung. Wo soll's denn hingehen?"

Das Ziel, welches Kaspar, der 1O, ihr nennt, hinterlässt einen merkwürdigen Beigeschmack. Entweder ist es besonders interessant oder erschreckend, je nach dem, ob sie dem Schokopudding über den Weg fliegt.

Gerade im Serpens-System angekommen und die Frequenzempfänger auf vollen Empfang sämtlicher Band- und Subbandbreiten eingestellt, trudeln auch schon die ersten Mitschnitte ein. Vorläufig allerdings nichts relevantes.

Aber ihr Schlattertanten von NLS könnt nicht ewig euren Mund halten. Irgendwas werde ich schon von euch in die Finger kriegen. Und dann...ja, dann Gnade euch Tri's Oma.

Innerlich bereitet sie sich auf eine Schlacht vor, die noch zu schlagen gilt, und mit der sie, und natürlich auch Suomi und Athena, die müssen von ihrem zweifelhaften Glück nur erfahren, sich an NLS und, wenn möglich auch, SGP für diese merkwürdigen Manöver der vorangegangenen Wochen revanchieren kann.

In Gedanken verloren marschiert sie auf der Brücke auf und ab. Das stumpfe Pock-Pock-Pock ihrer Boots auf dem textilbelegten Boden lässt den neuen und noch unsicheren zweiten Mann des Schiffes nervös mit den Fingern an seinem Bart zwirbeln.

Dann, endlich, kommt eine Nachricht rein, die die Frau für die Kommunikationsverbindungen jeder Art als von NLS stammend identifiziert hat.

"Zu mir."

Sprach's und ist postwendend durch die Schleusentür getreten.

In ihrem Quartier angekommen ruft sie sich die Mitschnitte auf und hört sie ab.

"Lina, das kannst du deiner Großmutter erzählen. Wie kommst du auf den Gedanken, dass diese...diese Piratin, dich attraktiv finden könnte? Du siehst aus wie ein Wackelpudding. Okay. Ein Vanillepudding. Und nur, weil du so wahnsinnig bist, dem gesamten Meo dein Heck zu präsentieren heißt das noch lange nicht, dass auch noch andere, außer dieser Sanitäter, dir gerne drauf starren."
Man hört es rascheln und dann eine gedämpfte Stimme, als spräche jemand mit Brot im Mund.
"Du bist echt gemein. Weißt du das? Hast du mir denn nicht zugehört. So selten, wie mich einer, oder eine oder sonst jemand, anbaggert, kann ich mir das nicht einbilden."
"Kannst du nicht? Gerade weil du damit so wenig zu tun hattest bis jetzt denke ich eher, dass du da etwas überbewertest."
"Tue ich gar nicht!"
Okay, sie schmollt. Wieso?
Die Antwort kommt sofort.
"Wirklich nicht? Nachdem du, offensichtlich weniger als die Hälfte deiner Sinne in Reichweite, vor deinem Schiff mitten auf der Landebahn eingeschlafen bist, bin ich mir da nicht so sicher."
"Oxana hat an mir rumgebaggert. Punkt."
"Und du findest das gut?", die Stimme klingt zweifelnd, nahezu ungläubig.
Zögern.
"Nein."

An dieser Stelle bricht der Mitschnitt ab. Wahrscheinlich ist das Gespräch beendet worden.

Nachdenklich lehnt sie sich zurück, legt ihre Füße auf dem Schreibtisch ab und starrt an den bekannten Fleck der toten Mücke an der Decke.

Oxana. Die mehr berüchtigte als berühmte Piratin der Smalls Greedy Pirates. Auch diese hatte sie versetzt. Bei ihrem ersten, und bis dato einzigen, Gespräch zu zweit sagte sie ihr, sie würde sich melden, sobald sie zurück sei.

Hat sie nicht gemacht. Wie abwechslungsreich.

Bitter lacht Philippa auf. Dieses Verhalten ist keine Seltenheit in ihrem Leben bisher gewesen.

Aber die Verfahrensweise ist neu: heiße Blicke zuwerfen und sich dann ein neues Ziel suchen. Auf diese Art ist ihr noch nie ein Korb gegeben worden.

Alles klar, also doch ein Miststück. So ganz unrechtes Zeug hat Reynor offensichtlich nicht gelallt.

"Computer, bitte eine Verbindung herstellen zum Reisebüro "Sunny Island, Sunny Travel"."

Keine drei Stunden nach Ablieferung der Sake-Fässer (Sie haben ihren Auftrag erfült und bekommen 5.300,00 Credits als Bezahlung.) später liegt ihr Rucksack, und die Reisekasse, erneut gepackt vor ihr. Diesmal hat sie sich aber vorbildlich bei ihrer Schwester und ihrem Chef abgemeldet und verschwindet durch den Hinterausgang der M.I.S.S. Kia Kaha.

Alienor ist nun die Herrin des Schiffes.
Kontakt: ICQ :
  • Urlaubsreif - Philippa Conaghy[TM´K](*) - 29.08.2008 23:28:05
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