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es war einmal...

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Oxana schrieb am 06-09-2008 7:35:17 : Händewaschen nicht vergessen
Kathrin ließ den Dingen grad ihren natürlichen Lauf, als sie hörte, wie die Tür zur Damen-Toilette aufging. So was blödes! Kann man nicht mal in Ruhe... Sie war froh, dass die ganze Geschichte bereits lief. Zu sollen, wenn man musste, aber nicht konnte, weil jemand zuhören würde? Ein schlimmes Gefühl, das Kathrin dummerweise recht gut kannte. Jemand ließ den Wasserhahn laufen. Puuh, was ein Glück! Es gelang ihr, sich wieder gesellschaftsfähig zu machen. Doch grad, als sie die kleine Kabine verlassen wollte, vernahm sie Stimmen. Und eine davon gehörte einfach nicht in ein Damen-WC - denn sie war männlich!

“Einer Dame hierhin zu folgen gehört sich aber nicht...” Das war eine weibliche Stimme.

“Eine Dame wackelt aber auch nicht so auffällig mit dem Po, wie Sie es eben getan haben” Männlich, und mit einer guten Portion Selbstbewusstsein.

“Mit dem Po wackeln? Etwa so?” Es gab eine kurze Pause in der nicht grad tiefsinnigen Unterhaltung. Was grad dort draußen am Waschbecken passierte, konnte Kathrin nur ahnen. “Würde ich nie machen sowas.” Wieder die weibliche Stimme.

Kathrin gratulierte sich im Stillen, dass sie ihrem Drang scheinbar genau rechtzeitig nachgegeben hatte. Gar nicht auszudenken, wenn ich jetzt grad durch die Tür hier reinkommen würde. Wie peinlich!
Auf der anderen Seite verwünschte sie den Drang aber auch dafür, dass er sich überhaupt hatte melden müssen. Was Mike wohl von mir denken wird, wenn ich so lang brauche, bis ich wieder am Tisch bin?

Kathrin verhielt sich absolut ruhig und hoffte darauf, dass man draußen am Waschbecken endlich zur Sache kommen würde. Nein, sie korrigierte ihre Hoffnung: Sie hoffte, dass man sich da draußen möglichst schnell der Situation bewusst wurde und das Ganze in eine der Kabinen verlagern würde. Die Piratin konnte deutlich Kussgeräusche wahrnehmen. Dazu das Geräusch von Druckknöpfen, die geöffnet wurden, und von einem Reißverschluss, der herunter- oder hinaufgezogen wurde. Auf jeden Fall klang es nach Öffnen.

Ein kurzes Aufstöhnen, ein leises Lachen, alles Hinweise, dass sich dort vor ihrer Tür zwei Leute näher kamen. Dann hörte Kathrin Schritte und die Aufforderung “Komm, hier rein!”, ausgesprochen von der Frau. Er schnaubte nur leicht, ihm schien es egal zu sein, wo er war, die Hauptsache war, dass es passierte. Kathrin atmete erleichtert auf und hatte den Verschlussriegel der Tür schon in Hand, als sie das Vibrieren ihres Coms in ihrer kleinen Handtasche bemerkte. Sie ließ die Tür wieder los und fischte ihren Com heraus.

Die Nachricht, die sie empfangen hatte, war von Mike - und sie jagte ihre ein paar Hitzeschauer unter die Kopfhaut.

“Kathrin - wir trennen uns. Ich verfolge den Sicherheitschef, du bleibst bei dem Unbekannten. Vielleicht hast du ihn bereits bemerkt - er ist in der Damentoilette!
Mir bleibt nicht viel Zeit, ich hoffe, bei dir ist alles in Ordnung? Sieh zu, was du herausbekommen kannst. Viel Glück, Mike.”


Kathrin war von der jüngsten Entwicklung so überrascht, dass sie für einige Minuten total vergaß, Mike eine Nachricht zu schicken. Schnell tippte sie ein paar Worte in ihren Com und ließ ihn dadurch wissen, dass sie seine Nachricht erhalten und die Beobachtung bereits gestartet hatte.

Beobachtung? Zum Glück nicht, das Hören reicht schon.





Sie hätte sich schon längst aus der etwas merkwürdigen Rolle des Zuhörers befreien können, indem sie die Toilette verließ. Aber irgendwas riet ihr, lieber an Ort und Stelle zu bleiben. Also lauschte sie dem Treiben, das sich in der Kabine neben ihr abspielte. Sie würde warten, bis Paar mit dem kurzen amourösen Abenteuer fertig war. Dann würde sie dem Mann folgen und versuchen, herauszu...

Was ist das?

Die Geräusche von nebenan wurden lauter, es schien ziemlich zur Sache zu gehen. Und im Eifer des Gefechts musste eine der beiden beteiligten Personen das Jackett des Mannes vom Haken gerissen haben. Nicht nur das, es schien auch mindestens einem Fuß im Weg gewesen zu sein, denn es schaute etwa zur Hälfte unter der Kabinentrennwand hervor. Kathrins Herzschlag legte im Nu einige Dutzend Schläge zu. Hier bot sich ihr die Chance, etwas über den Unbekannten zu erfahren. Vielleicht ein Name oder eine Nummer, irgendwas, dass den Piraten helfen konnte, Oxana zu finden.

Ganz vorsichtig tastete sie den Teil des Jacketts ab, der auf ihre Seite der Trennwand gerutscht war. Dabei war sie darauf bedacht, es nicht zu bewegen und auch ihre Hände möglichst nicht zu dicht an den Spalt unter der Wand zu bringen. Sie hatte Angst, dass man ihre Finger eventuell beobachten würde.

Die zwei haben sicher Besseres zu tun, als nach Fingern auf dem Fußboden zu gucken. Der Typ war draußen am Waschbecken schon kaum zu bremsen, dem scheint nur eins wichtig zu sein.

Kathrin versuchte, sich selbst von der Harmlosigkeit ihrer Aktion zu überzeugen, was ihr aber nur mit mäßigem Erfolg gelang. Als sie dann plötzlich einen festen Gegenstand im Jackett bemerkte, hätte sie beinahe die Kontrolle über sich verloren und einen kurzen Schrei ausgestoßen. Sie riss sich zusammen, versuchte das Herz, das ihr bis zum Hals schlug, wieder hinunter zu schlucken.

Langsam schoben sich ihre Finger in die Tasche des Jacketts, dort, wo sie den festen Gegenstand gespürt hatte. Sie beobachtet, wie ihre Hand in den dunklen Stoff zu tauchen schien. In diesem Moment war ihr nicht bewusst, was sie dort tat. Die Verbindung zwischen Hand und Hirn schien nicht mehr vorhanden zu sein. Es war ihr, als würde sie jemand anderem zuschauen. Als wäre sie nur dabei, aber nicht mittendrin.

Mit einem Schlag öffnete sich die Verbindung zwischen ihren Fingern und ihrem Hirn wieder. Was sie dort in der Tasche ertastet hatte, ließ ihr Herz so stark hämmern, dass sie befürchtete, man würde es nebenan hören können.

“Verdammt! Was soll das?” - Die männliche Stimme!





Aus! ... Aus, jetzt ist alles aus!

Kathrin wartete bange Augenblicke auf das was kommen musste, das Jackett würde verschwinden, jemand würde die Tür aufreißen und dann...

“Steh auf! Ich will, dass du mich von hinten...” - Die weibliche Stimme, sie wollte einfach nur einen Stellungswechsel! Vermutlich, so hoffte Kathrin, war sie seinem besten Stück kurz entkommen. “Ich bin noch nicht soweit. Also komm ja nicht zu früh, lass dir noch ein wenig Zeit.” Als Antwort darauf vernahm Kathrin nur ein weiteres Grunzen und die Geräusche von zwei Personen, die sich auf engem Raum bewegten.

Ja! Lass dir Zeit. Lass dir viel Zeit.!

Sie brauchte fast eine volle Minute, bis sie sich so weit beruhigt hatte, dass sie wahrnahm, dass sie vor Schreck ihre Hand aus dem Jackett gezogen hatte. Und in der Hand hielt sie ein Datapad. Nein, nicht irgendein Datapad, sonder DAS Datapad. Es war das Pad, dass der Sicherheitschef an den Unbekannten übergeben hatte. Woher Kathrin das wusste? Ihre Finger hatten sich über das Display bewegt und diese Berührung hatte schon ausgereicht, um es “zum Leben” zu erwecken.

Was der Piratin dort aus dem Display entgegen schien, war nicht grad dazu angetan, ihren Herzschlag zu beruhigen - höchstens indem es das Herz ganz zum Stillstand brachte. Es war nicht ‘was’ sie sah, sondern ‘wen’!

Sie blickte auf Bilder von Oxana, auf demütigende Posen im Bikini.

Aber am schlimmsten war der Ausdruck in Oxanas Gesicht; so verletzt hatte sie sie noch nie gesehen. Verletzt im Inneren, in ihrer Seele.


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upic
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