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es war einmal...

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Oxana schrieb am 08-09-2008 7:25:58 : Vernebelte Sinne
Zufrieden mit ihrer Arbeit kehrte Oxana aus der Duschkabine zurück. Sie hatte an beiden Bügeln ein spitzes, scharfes Ende geschaffen. Doch was nun? Als aller erstes schnappte sie sich den Overall und zog ihn über. Ihr war während der Arbeit an den Plastikbügeln gar nicht bewusst geworden, dass sie noch immer nackt war. Jetzt beeilte sie sich, in das einzige Kleidungsstück zu schlüpfen, das ihr zur Verfügung stand.

Ihr Blick fiel auf den Bikini, den sie für die Fotos hatte tragen müssen. Gern hätte sie jetzt Unterwäsche getragen, aber der Bikini war für sie wie ein rotes Tuch. DEN würde sie auf keinen Fall wieder anziehen. Es war ihr eine späte Genugtuung, als sie die Bändchen vom Bikini schnitt. Sicher, es waren keine perfekt geschliffenen Klingen, aber die BH Bügel erfüllten ihren Zweck.

Oxana hatte überhaupt nicht daran gedacht, dass man sie eventuell noch immer beobachtete. Als sie jetzt im Nachhinein darüber sinnierte, und sich auch nochmals an ihre Unkontrolliertheit mit dem Lautsprecher erinnerte, lief es ihr heiß und kalt den Rücken runter. Doch das Gefühl der Panik legte sich schnell, verdrängt vom Gefühl der Zuversicht, und von dem Willen, endlich etwas zu tun - etwas an der Situation zu verändern.

Wenn man mir bisher noch nicht auf die Finger gehauen hat, dann kann das nur bedeuten, dass man mich derzeit nicht beobachtet.

Die Piraten hatte für einen kurzen Moment ein so starkes Triumphgefühl im Bauch, dass ihr dadurch fast schlecht wurde. Doch dann setzte die Logik wieder ein und sie bemühte sich, einen Plan zu entwickeln.

Sicherlich, es könnte auch sein, dass man mich weiter beobachtet und mich in der Hoffnung lässt, dass eine Flucht gelingen kann. Und dann schlagen sie irgendwann zu...Schluss jetzt mit diesen Gedankenspielen. Konzentrier dich, nutz die Gelegenheit, so lang es dir möglich ist. Dann brauchst du dir selbst später wenigstens keine Vorwürfe machen.

Ihr lag daran, ihre improvisierte Waffe zu verbessern. Daher entschloss sie sich, die beiden Bügel miteinander zu verbinden. Dazu legte sie sie parallel, die beiden scharfen, spitzen Enden wiesen in die gleiche Richtung. Sie nutzte die Bänder des Bikinis, um die Bügel aneinander zu binden. Gleichzeitig erhielt sie so einen etwas sichereren Griff. Ihre Erinnerung hatte ihr vorhin noch ein kleines Detail zugespielt. Ein Detail, das ihr in ihrer Erregung über die Lautsprecherdurchsage zuerst nicht aufgefallen war.

Rauch. Der Lautsprecher hatte geraucht. Und Rauch könnte einen Rauchmelder aktivieren, der einen Alarm auslösen würde. Je länger sie über diese Möglichkeit nachdachte, desto besser gefiel sie ihr. Der Rauch würde ihr bei einem Überraschungsmoment helfen und eine genauere Beobachtung innerhalb der Kabine erschweren. Natürlich musste sie auch an eventuelle Nebenwirkungen denken. Der Rauch würde auch sie selbst behindern. Und da sie nicht wusste, wie schnell man auf den Alarm reagieren würde - und wer reagieren würde - lief sie auch Gefahr, dass der Rauch ihr mit der Zeit das Atmen erschweren würde. Aber Oxana war bereit, diese Risiken auf sich zu nehmen.

Ich will hier schließlich kein Freudenfeuer entfachen, sondern nur genug Rauch entwickeln, so dass der Alarm ausgelöst wird.

Doch woher überhaupt den Rauch nehmen? Der Lautsprecher war dahin. Wenn dort eine Chance bestanden hatte, dann sicher nur, während er in Betrieb war. Ihr kam die Heizplatte in der Nasszelle in den Sinn, dort, wo sie das Handtuch, das man ihr gegeben hatte, zum Trocknen hinhängen konnte. Aber sie bezweifelte, dass sie ihre primitive Waffe so als Werkzeug nutzen konnte, dass sie dort etwas erreichte.

Es gab außer ein wenig Duschgel auch keine Flüssigkeiten, die sie miteinander mischen konnte. Und selbst wenn, ihre Kenntnisse in Chemie waren so minimal, dass eher ihr Kopf anfangen würde zu rauchen, bevor sie dort irgendwas Gescheites zu Stande bekommen hätte. Auch die Lüftung war nicht so gestaltet, dass man einfach an eine Elektrik gelangen konnte. Oxana hatte einen Zuluftkanal im Hauptraum ihrer ‘Zelle’ entdecken können und einen Abluftkanal im Bad. Die Luft wurde ALso von irgendwo zentral zirkuliert.

Frustriert hockte sich die Piratin auf das Bett, das mehr einer Liege glich. Sie lehnte sich gegen die Wand und schloss die Augen - nur, um sie sofort wieder zu öffnen. Sie blinzelte nochmals kurz, während sich die Gedanken in ihrem Hirn ordneten. Hell - Dunkel - HELL - DUNKEL

Das Licht! Das könnte eine Möglichkeit sein.


Oxana hatte sich bisher noch nicht wirklich damit auseinander gesetzt, wie die Beleuchtung der Kabine beschaffen war. Sie wusste, dass sie von Außen geschaltet wurde, sie selbst hatte auf die Bedienung keinen Einfluss. Der Rhythmus zwischen Hell und Dunkel in der Kabine - zwischen An und Aus - war nicht von ihr bestimmt worden. Im Hauptraum gab es keine Lampen, sondern nur Leuchtplatten. Und auch in der Nasszelle gab es nur eine einzelne Leuchtplatte in der Decke. Zumindest war Oxana bisher davon ausgegangen, dass es sich um eine Leuchtplatte handelte.

Schnell war sie wieder auf ihren Beinen und in der Duschkabine. Sie klemmte sich ihr ‘Multitool’ zwischen die Zähne und stieg auf die Toilette. Dann tasteten ihre Hände über die leuchtende Platte. Sie spürte eine gewisse Wärme, die sie hoffen ließ, dass es sich doch nicht um eine Leuchtplatte handelte. Wenn sie Recht hatte, dann hatte sie hier eine transluzente Platte über sich. Und mit etwas Glück und Geschick konnte sie die Leuchtmittel dahinter nutzen, um Rauch zu produzieren. Doch dazu musste sie an das Innere der Leuchte herankommen.

Was dann passierte, kam Oxana wie eine halbe Ewigkeit vor, doch dauerte es in Wirklichkeit nur eine knappe Sekunde. Sie hatte mit Hilfe der spitzen Bügel die transluzente Verkleidung etwas vom eigentlichen Lampenkörper abheben können, doch da die Piratin ihre Waffe nicht abbrechen wollte, hatte sie mit den Fingern weiter gemacht. Bei dem Zusammenbau der Lampe schien nicht besonders auf Qualität geachtet worden zu sein und der Zufall wollte es, dass Oxana mit den Fingern der rechten Hand einen blanken, stromführenden Kontakt erwischte. Da die Toilette, auf der sie stand, aus Kunststoff war, war dieser Kontakt für sich allein nicht weiter schlimm.

Doch dass Oxana im gleichen Moment ihre linke Hand gegen eine noch feuchte, metallene Schiene der Duschverkleidung presste, um mehr Kraft beim Öffnen der Leuchte zu entwickeln, war schlimm! Sie verspürte ein starkes Kribbeln in ihren Armen. Doch noch bevor sie begriff was passierte, tat es einen Schlag und ihr Bewusstsein verabschiedete sich in die Dunkelheit. Den Sturz von der Toilette und den Aufprall auf den Boden der Nasszelle spürte sie schon nicht mehr.


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