Stories

Oxana blickte auf eine Reihe von Monitoren. Sie sah viele Digitalanzeigen, Knöpfe und Regler. Die Bedienpulte, unterhalb der Monitoren, waren förmlich übersät mit Tastaturen, Touchpads und Schiebern. Sie hatte noch immer dieses Brummen im Kopf und wackelige Glieder. Sie musste sich setzen und nutzte die erstbeste Gelegenheit. Vielleicht war sie dabei an einen Kontakt gekommen, vielleicht reagierten die ganzen technischen Einrichtungen aber auch auf einen ferngesteuerten Impuls?

Auf einen Schlag sprangen sämtliche Bildschirme an. Oxana stieß einen Entsetzensschrei aus, als sie erkannte, was die Monitore zeigten. Sie alle zeigten sie - Oxana - wie sie mit weit aufgerissenen Augen auf die Bildschirme starrte. Es war, als wäre sie in einem Spiegelsaal, aus jedem Monitor schaute sie sich selbst entgegen.

Oxana schlug die Hände vors Gesicht, sie wollte es einfach nicht länger mit anschauen, nicht länger ertragen. Doch der Drang mehr zu erfahren, zu erkennen, was all das sollte, war zu stark. Sie konzentrierte sich auf einen Monitor und erkannte sich selbst - aber diesmal war sie nicht in diesem Raum, diesmal schaute sie nicht erschrocken, sondern glücklich.

Sie sah sich selbst, im Terminal am Mars. Sie war im Schließfachbereich und hockte auf ihrer Tasche. Sie wusste genau, wann die Szene entstanden war. Das war ihr letzter schöner Augenblick vor diesem Höllentrip gewesen. Sie hatte schließlich doch noch die Tickets gefunden und dann hatte sie einen Anruf von Philippa bekommen. Ihr Name war doch Philippa? Oxana zweifelt einen Augenblick an sich selbst. Die letzten Tage war so konfus gewesen, dass sie sich nicht mehr sicher sein konnte, was Wahrheit und was Fälschung war. Noch während Oxana sich wunderte, woher diese Aufnahme kam, wechselte die Szene.

Oxana stand plötzlich an der Sicherheitskontrolle, das von den Piraten gestartete Ablenkungsmanöver war in vollem Gang und Oxana schmuggelte den Spezialroboter ihn ihre Tasche. Dann sah sie, wie eine Person von hinten an sie ran trat. An das, was dann passierte, konnte sie sich nicht mehr wirklich erinnern. Sie wusste nur noch, dass es ihr schien, als würden die Farben des Raumes vor ihr verblassen. Erst von Bunt zu Schwarz und Weiß und dann verloren sich auch alle Helligkeit und es wurde dunkel. Der gleiche Effekt setzte auch nun am Monitor ein. Oxana erschrak, als ihr die Tragweite der Videos bewusst wurde. Man schien sie von Anfang an beobachtet zu haben!

Aber wenn sie mich beobachtet haben, dann haben sie auch Blake beobachtet. Oh, nein...nicht auch Blake...wer, wer...wer sucht denn dann nach mir? Wer holt mich hier raus? Raus! Ich muss hier RAUS!

Sie sprang auf und lief wild im Raum umher, suchte nach dem Ausgang. Aber alles was sie sah, waren Monitore. Monitore, die wieder ihr Gesicht zeigten. Sie im Bikini, posierend. Dann Bilder aus der kleinen Kammer, in der sie das erste Mal erwacht war. Kopfschmerzen, rasend machende Kopfschmerzen. Oxana schrie und trat gegen die Bedienpulte. Sie wollte raus, aber sie schien sich im Kreis zu drehen. Sie schlug auf die Monitore ein, aber aus ihnen schrie sie sich nur selbst entgegen. Sie benahm sich wie eine Furie, aber sie konnte doch nichts daran ändern. Sie war aus einem Gefängnis frei gekommen, nur um dann im nächsten, noch verrückteren Gefängnis zu landen. Das machte doch alles gar keinen Sinn! Was sollte das alle, was tat man ihr an? Es war wie ein Albtraum...wie ein absoluter Albtraum...ein Albtraum...






”...ein Albtraum. Oxana! Beruhig dich doch endlich. Es war nur ein Albtraum!”


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