Stories

4.

"Zeit zum schlafen."
"Ich bin aber noch garnicht müde."
"Aber ich. Währen du die letzte Woche durchgeschlafen hast, musste ich arbeiten und auf dich aufpassen.."
"Selbst Schuld. Wer kleine Mädchen entführt muss einstecken können."
"Wer kleine Mädchen entführt braucht nur starke Nerven, mehr nicht. Und jetzt ins Bett, ich dulde keine Wiederrede."
"Darf ich mir noch die Zähne putzen?"
"Natürlich."

Sie ging ins Bad und machte sich bettfertig.


"Darf ich nicht noch ein bisschen lesen?"
"Nein. Schlafen."

Sie entschied, dass es besser war seinen Anweisungen zu folgen, legte sich ins Bett und schloss die Augen. Dann schlief sie ein. Wenn man die Augen schloss, kam der Schlaf irgendwann von ganz allein. Mitten in der Nacht wachte sie jedoch wieder auf. Alles war dunkel. Nur draussen leuchtete noch die Coca Cola Reklame. Sie setzte sich auf. Die Dicke schlief in einem Sessel neben ihr. Von Lester keine Spur. Unsicher saß sie da, und wartete darauf, dass etwas passierte. Es passierte nichts. Dann stand sie auf und ging leise zur Tür. Sie öffnete nicht. Auch die Türkontrollen reagierten nicht. Abgeschlossen. Eingeschlossen. Kim entschied sich dazu die Türkontrollen genauer zu betrachten, und siehe da. Sie waren nichteinmal verschraubt. Einfach nur in die Wand gesteckt. Wenn sie den Stromkreis nur kurz unterbrechen könnte, müsste die Tür wieder zu öffnen sein. Lester hätte eben doch nicht so ein billiges Hotel nehmen sollen. Aufgeregt und mit einem Puls der die Geschwindigkeit vom Dauerfeuer eines Blasters hatte nahm sie die Abdeckung ab, und betrachtete die Kabel. Grün, Blau, Gelb und Rot. Verdammt, hätte ich im Elektronikunterricht doch bloß besser aufgepasst... Sie entschied sich das rote und das blaue Kabel herauszureißen. Und es hat funktioniert! Mit aller Kraft riß sie die Flügel der Tür auseinander und öffnete sie. Kinderspiel dachte sie sich. Was jetzt? Sie sah sich im Raum um. "Denk nach Kim, denk nach!" Sie suchte die anderen Türen ab. Welche führte nach draussen? Wenn sie die falsche nahm, würde sie ihn wecken, dann könnte sie das Flüchten vergessen. Eine der Türkontrollen war doch tatsächlich verschraubt. Sie nahm an, dass das der Ausgang war. Da gings also nicht raus. Sie sah sich nochmal um und entdeckte die Com-Konsole des Apartments. Wieder etwas, was ihr am Tag nicht aufgefallen war, doch jetzt, wo es dunkel war, verriet sie sich durch ihr leuchten selbst. Sie trat näher und wählte den Notruf.

"Hallo?"
"Hallo, hier ist Kimberly Thistle. Ich wurde entführt! Können sie den Herkunftsort des Terminals bestimmen?"
"Moment bitte. Kimberly Thistle sagten sie?"
"Ja, bitte beeilen sie sich!"

Plötzlich wurde das Terminal schwarz, das Licht ging an, und sie bekam einen Schlag, der sie zu Boden warf. Lester stand da.
"Böses Mädchen." Er bereute den Schlag schon jetzt. Er hatte sich doch vorgenommen sie gut zu behandeln. Er packte sie am Arm. "Wir gehen. Und halt ja deine Klappe, sonst bekommst du noch eine gescheuert." Er hasste es ihr auf diese Art zu drohen. Eine Hand an der Backe haltend lies sie sich von ihm 2 Stockwerke höher ziehen, wo sie auf dem Dach rauskamen und wo - vom Schnee bedeckt - Lesters Jäger, die NWO God has failed, stand. Das Cockpit öffnete sich, und eine Leiter kam herunter, die sie hochsteigen sollte. Er schnallte sie am Platz des Copiloten fest.
"Versuch garnicht erst die Kontrollen zu betätigen, die waren noch nie aktiv. Wahrscheinlich kannst du ohnehin keinen Jäger fliegen."

Kimberly war immer noch ganz benommen von dem Schlag. Wie in Trance bekam sie mit, wie sich der Jäger vom Dach löste, und in der Nacht verschwand...