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es war einmal...

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Oxana schrieb am 18-10-2008 22:52:20 : Der (Strom-)Kreis schließt sich
Oxana blickte wieder hinaus auf das Meer, auf die ihr so vertraute Bucht. Doch diesmal war es anders als sonst. Sie war nicht allein, wie all die anderen Male, wenn sie hier unter dem Dach des Bootshaus gelegen hatte; wenn sie nach ihrem Vater Ausschau gehalten hatte. Jetzt lag dort neben ihr eine wundervolle Frau; nackt, faszinierend, liebenswert.

Sie drehte sich nach Belle um - doch sie war nicht da! Es war Oxana unverständlich, wohin diese bezaubernde Frau mit einem Mal verschwunden war, und warum? Warum hatte sie nichts gesagt? Und wo waren ihre Klamotten?

Der Piratin wurde heiss und kalt, ihr Magen zog sich unangenehm zusammen. Sie spürte, dass hier irgendwas nicht stimmte. Sie wollte die Augen davor verschließen, wollte davon rennen. Aber sie rührte sich keinen Millimeter. Sie spürte, dass sie wieder etwas an hatte; und als sie die Stimme hinter sich hörte, war sie dankbar dafür. Auf einer kleinen Kiste am anderen Ende des Dachbodens saß ihr Bruder und schaute sie böse an. Er stand auf, zog einen Seesack neben sich her und kam auf Oxana zu. Er sprach kein Wort, aber Oxana wusste genau, dass er ihr vorwarf, dass sie ihre Lust mit der hübschen Ärztin hatte ausleben können.

Als er sie erreichte, da holte er mit seiner freien Hand aus und schlug nach Oxanas Gesicht. Sie fühlte sich unendlich gedemütigt, so geschlagen zu werden. Und als wäre das noch nicht genug, musste sie aus dem Seesack noch ein ”Sieht sie nicht scharf aus im Bikini?” hören. Sie erkannte die Stimme ihres Entführers wieder und stürzte sich blind vor Wut auf das Bündel, das ihr Bruder mit sich zog. Sie schlug wild auf den Sack ein und bemühte sich, ihn zu öffnen. Aus dem Inneren erklang ein fieses, gemeines Lachen und immer wieder Anspielungen auf sie im Bikini. Und ihr abscheulicher Bruder lachte ebenfalls und machte Gesten, als würde er sie fotografieren.

Oxana kniete plötzlich über dem Seesack, bekleidet mit dem Bikini, den sie für die widerlichen Fotos ihres Entführers hatte tragen müssen. Endlich bekam sie den Verschluss des Sacks zu fassen, sie riss ihn auf und wollte ihrem Peiniger die Augen auskratzen. Doch wieder erschrak sie, denn es war nicht der Mann, der sie entführt hatte, sondern eine weinende Isabelle! Ihre erste Liebe schaute ihr aus dem Dunkeln des Sacks entgegen.

“Du glaubst doch nicht, dass ich sie dir so einfach überlasse, oder?” Noch immer lachte ihr Bruder über sie. Er lachte sie aus, verschloss den Sack wieder und stieß Oxana beiseite. Dann schulterte er den Sack, und stieg die schmale Treppe hinunter. Die Piratin sah Belle in dem Sack zappeln, hörte sie ihren Namen schreien, doch sie war wie gelähmt, konnte sich nicht rühren. Sie lag einfach nur da, hilflos, wehrlos.

Erst als sie das Summen eines Bootsmotors hörte, kam wieder Bewegung in ihren Körper. Sie richtete sich mühsam auf, krabbelte auf allen Vieren vor, bis zu der geöffneten Front, so dass sie die Bucht wieder überblicken konnte. Ihr Herz schlug schneller, klopfte so fest in ihrer Brust, dass sie meinte es würde gleich aus ihrem Hals hüpfen. Es war das Boot ihres Vaters, das sich da in der Bucht anschickte, in das Bootshaus zu manövrieren.

Oxana sah, wie er ihr zuwinkte. Er hatte etwas in der Hand, dass sie nicht erkennen konnte. Aber was auch immer es war, es schien ihm wichtig zu sein, dass sie es bemerkte. Sie stand auf, mit wackeligen Knien, und schritt zur Treppe. Überrascht blieb sie stehen, als sie ihr Shirt, ihre Shorts und ihren Tanga neben der Matratze wieder fand. Sie traute sich nicht wirklich, an sich hinab zu schauen. Sie fürchtete sich davor, den Bikini zu sehen. Doch sie trug keinen Bikini, sondern den schlichten, formlosen Overall, den sie als Ersatz für ihre Garderobe von ihrem Entführer bekommen hatte.

Sie war nahe dran, sich ihn vom Leib zu zerren, doch dann hörte sie ihren Vater rufen. ”Hey, Oxana? Wo bist du? Ich bin wieder da!”

Sie wollte nicht länger warten, wollte ihn endlich wiedersehen. Sie wusste, dass nun alles wieder gut werden würde. Also sprang sie die Treppe förmlich hinab, machte einen Satz auf den Holzsteg und lief zum Boot, das inzwischen im Bootshaus vertäut war. Sie breitete ihre Arme aus und wollte ihrem Vater um den Hals fallen.

Doch irgendwas, irgendwer griff nach ihren Füßen und brachte sie zu Fall. Es schien ihr, als würden die nächsten Augenblicke nur in Zeitlupe vergehen. Sie schaute im Fallen zurück und erkannte ihre Mutter, die sie mit bleichem Gesicht und leeren Augen anstarrte. Ihre Mutter hatte sie an ihren Füßen gepackt und ließ sie nicht los.

Dann blickte sie wieder nach vorn, zu ihrem Vater. Aber es war nicht ihr Vater, der dort an die Reling gelehnt stand. Es war ihr Entführer, ihr Peiniger, ihr Dämon! Er grinste sie diabolisch an und bewegte winkend seine Hand. In ihr hielt er Bilder von Oxana - demütigende Posen im Bikini. Oxana schrie, sie wollte davonlaufen, aber sie konnte nicht. Noch immer stürzte sie dem Holzsteg entgegen. In ihrer Verzweiflung ruderte sie mit ihren Armen und bekam eine der alten Stromleitungen zu fassen. Sie riss sie mit sich und die Enden des Kabels aus der Dose. Erschreckt blickte sie auf die blanken Litzen, die sich ihr näherten. Sie meinte, sie könne kleine Blitze von einem Ende zum anderen springen sehen.

Hart fiel sie zu Boden, versuchte, ihren Kopf zu schützen. Dabei ließ sie das Kabel los, dass ihr aber trotzdem langsam folgte. Es war, als würde die Zeit in zähem Sand feststecken, sich nur träge bewegen. Oxana spürte den Schmerz vom Sturz nicht mehr, denn im gleichen Moment berührten die blanken Kabelenden ihre linke Handfläche und versetzten ihr einen elektrischen Schlag und ihr Bewusstsein verabschiedete sich in die Dunkelheit.


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upic
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