Stories

es war einmal...

[neuer Thread|faq|Threads ein/aus klappen]

Oxana schrieb am 24-10-2008 5:18:35 : Feuer!
Oxana schlug die Augen auf und begann, sich zu orientieren. Neben ihr lag die Abdeckung der Deckenleuchte auf dem Boden, soviel konnte sie im trüben Licht der Notbeleuchtung grad erkennen. Was natürlich bedeutete, dass auch Oxana auf dem Boden lag. Sie versuchte vorsichtig, ihre Arme und Beine zu bewegen. Mehr und mehr gewann sie die Kontrolle über ihre Bewegungen zurück und schaffte es schließlich, sich aufzurichten. Sie lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand der kleinen Nasszelle und rekapitulierte, was eigentlich passiert war.

DEJA VU!

Sie schloss ihre Augen und presste ihre Handballen gegen ihre Schläfen. Sie wollte das ganze nicht noch mal erleben. NEIN! Erleben ist falsch. Lass diesen Gedanken erst gar nicht zu. Sie nahm eine Hand hinab und biss sich selbst in die geballte Faust. Träumen! Ich will diesen Albtraum nicht noch mal träumen! Denn das ist alles, was es ist. Ein Traum, ein schrecklicher Traum.

Der Schmerz in ihrer Hand holte sie wieder in die Wirklichkeit zurück. Aber es war nicht nur der Schmerz vom Biss, da war noch ein anderer. Sie öffnete ihre Faust und erblickte einen roten, schmerzenden Streifen in ihrer Handfläche. Vorsichtig tasteten ihre Finger über ihre verbrannte Haut. Das scharfe Stechen, zusammen mit der Erkenntnis, dass die Haut verbrannt war, klärte ihre Sinne. Sie erinnerte sich mit einem Mal, was ihr passiert war.

Sie wollte Rauch erzeugen, um den Rauchmelder auszulösen. Der Melder würde hoffentlich an einer übergeordneten Stelle einen Feueralarm verursachen und jemand musste kommen, um nachzuschauen, was eigentlich los war. Dann wollte sie diesen Jemand überwältigen und so aus ihrem Gefängnis frei kommen.

Es war ihr Plan gewesen, dies alles zu schaffen, bevor das Schiff in die Werft auf dem Bepinus gebracht wurde. Denn sie befürchtete, dass sie dort von diesem vermaledeiten Schiff gebracht werden würde. Und wenn sich ihre Spur erstmal ausserhalb des Schiffes verlor, dann - so fürchtete sie - war sie ziemlich verloren.

All das hatte dazu geführt, dass sie sich an der Beleuchtung der Nasszelle zu schaffen machen wollte. Sie hatte aus ihren BH Bügeln und den Trägern eines Bikinis eine Art primitives Hiebwerkzeug erstellt, dass ihr auch als Waffe dienen konnte. Mit diesen Werkzeug hatte sie es ganz offensichtlich geschafft, die Verkleidung der Lampe zu entfernen, denn die lag neben ihr auf dem Boden. Irgendwie hatte sie dann aber den Halt verloren, einen Schlag bekommen und hatte für unbestimmte Zeit bewusstlos hier gelegen.

Langsam begann ihr Verstand, wieder zu arbeiten. Sie schob die Reste ihres Traums beiseite, die Monitore, Charo, die Szenen aus dem Terminal am Mars - alles nur Gebilde ihrer Fantasie, zusammengewürfelt in einem großen Albtraum. Oxana griff das primitive Werkzeug und stand auf. Für einen Augenblick musste sie sich an der Wand der Nasszelle festhalten. Ihr war ein wenig schwindelig, sie sah Sternchen und ihr Beine zitterten. Sie atmete ein paar mal tief durch und überlegte dann, wie sie Rauch entwickeln konnte.

Ihre schmerzende linke Hand und das etwas taube Gefühl in ihren Fingern sagten ihr deutlich, dass die Lampe mit Strom versorgt wurde. Und wo Strom floss, konnten Funken entstehen. Und wo es Funken gab, da konnte ein Feuer entstehen - Feuer wiederum bedeutete Rauch!

Oxana betrachtete sich die Installation der Lampe genauer. Sie sah unterschiedliche Kabel, eines davon mit einer blanken Litze, die nicht komplett durch eine Klemme abgedeckt und somit nicht isoliert war. Das musste das Strom führende Kabel sein, das sie berührt hatte. Sie überlegte, wie sie nun weiter vorgehen konnte.

Sie wusste später nicht mehr so genau, wie sie überhaupt auf die Gedanken gekommen war, doch wichtig war nur, dass es klappte. Sie rollte etwas Toilettenpapier zusammen, benetzte die Enden mit Wasser und klemmte es zwischen die beiden Kunststoffbügel des BHs. So war sie isoliert und konnte versuchen, Funken zu erzeugen. Nach einigen Tagen nur schlechten Nachrichten und Pech, schien sich ihr Glück endlich zurück zu melden. Denn es klappte!

Einige Funken verfingen sich im Papier und dort begann es zu glimmen. Sie pustete vorsichtig gegen das Glimmen und schaffte es, es zu verstärken. Sie hielt mehr Toilettenpapier an das Glimmen und plötzlich züngelten die ersten kleinen Flammen auf. Vorsichtig schnappte sie sich die Rolle und setzte sie unter Feuer. Sie sah mit Freude den Rauch aufsteigen. Vorsichtig schob sie ihr selbstgebautes Werkzeug in die Papierrolle und schwenkte sie unter dem Rauchmelder. Sie wollte ihr Werkzeug nicht gefährden, es durfte nicht schmelzen, denn sie hatte das Gefühl, dass sie es noch brauchen würde.

Oxana spürte die Hitze, die die brennende Papierrolle abstrahlte. Sie wusste, dass sie sie nicht viel länger halten konnte. Doch ihr Glück schien als kleine Strähne zurück zu kommen. Sie ließ die heiße Rolle fallen und in genau dem Moment begann der Melder über ihr schrill zu piepen. Sie hatte die erste Hürde in ihrem doch recht wackeligen Plan genommen. Jetzt hieß es abwarten und bereit sein, für den “Besuch”, den sie erwartete.


.
upic
Yes - I'm greedy
Kontakt: http:// ICQ : 0
Hier kannst du nicht antworten!
Hier kannst du nur mit einem Ingamenick schreiben, zu jedem deiner Charaktere wird automatisch ein Charnick generiert, für weitere/andere Ingamenicks kontaktiere bitte das Dev-Team.