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es war einmal...

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Feena schrieb am 26-10-2008 1:44:11 : Hauptsache billig
upic
Station ‚Geisterschloss’, Iler, Quintana-Roo.

Auf der Station war tatsächlich sehr viel weniger los, als man es bei Produktionszentren gewöhnlich erlebte. Soweit so gut. Jetzt hieß es, das Objekt der Begierde zu finden, möglichst fabrikneu versteht sich.
Gemäßigten Schrittes schlenderte Feena durch die Station, immer den Hinweisschildern „Werft“ folgend. Wie würde sie eigentlich vorgehen, wenn sie ihr Ziel gefunden hatte? Hätte sie sich vorher vielleicht vorher über die Sicherheitsmechanismen informieren sollen und sich nicht nur auf die schwache Besetzung verlassen sollen? Oder hätte sie zumindest nachlesen sollen, wie man diese Dinger überhaupt fliegt? Naja… noch konnte sie umkehren und Oxana noch einmal mit Fragen löchern…

„Wie kann ich ihnen helfen, junge Frau?“

Andererseits konnte sie nicht immer bei jedem Bisschen Nachfragen. Und überhaupt hatte sie es von den Straßen Cana Merotheus bis in die Ghostbar geschafft. Ob das jetzt von der Klientel her ein großer Unterschied war, ließ sich zwar diskutieren, aber immerhin war sie im All. Zudem hatte das mit dem Shuttle dann gut und schnell geklappt und selbst ein Jäger war kein großartiges Problem gewesen. Zumindest das Beschaffen. Fliegen und reparieren stand ja auf einem anderen Blatt.

„Junge Frau?“

Und das jetzt würde auch gut gehen. Und wenn nun doch nicht? Es war wohl wirklich besser umzukehren.

Plötzlich spürte Feena wie sie jemand am Arm hielt. Überrascht hielt sie inne und blickte sich um. Vor ihr stand ein Mann mittleren Alters in typischem Vertreter-Outfit. Er beäugte sie mit skeptischem Blick und hielt sie noch immer mit überraschend kräftigem Griff am Arm fest.

„Kann ich ihnen vielleicht weiterhelfen, junge Frau? Alleine dürfen sie hier leider nicht weiter“, sagte er übertrieben langsam und deutlich.

Hielt er sie vielleicht für langsam, bescheuert oder so etwas?
+f=#9F66FF.„Ähm, ja, verzeihen Sie, ich bin auf der Suche nach einer neuen, dennoch günstigen Fregatte“, zwang sie sich berufstypisch zu einer höflichen Antwort.

„Oh, da haben Sie Glück! Ich habe genau das richtige für Sie. Folgen sie mir einfach“, erklärte der Vertreter und begann sie durch eine Reihe Gänge zu führen bis sie in einen einfachen, länglichen Raum gelangten, der durch ein großes Panoramafenster dominiert wurde.

Schaute man hindurch, war eines der Docks der Station zu erkennen, an dem eine wunderschöne Fregatte hing. Das Schiff hatte den Namen ‚Travidus’ und schien brandneu zu sein. Reparaturstellen waren jedenfalls keine zu erkennen. Und auch die typischen dellen, die viele Schiffe dieses Typs aufwiesen, wenn sie durch Felder von Kleinteilen geflogen waren, gab es keine.

„Das hier ist die ‚Travidus’. Ihr Auftraggeber hat sie mit diversen Extras ausrüsten lassen. So ist der Laderaum etwas kompakter geworden, jedoch durch Materiekompression mit der gleichen Kapazität ausgestattet, wie bei anderen Schiffen dieses Typs. In dem gewonnen Raum wurde ein kleines Bad mit Whirlpoolfunktion eingebaut. Auch die Kabinen sind etwas komfortabeler geworden. Jedoch ist der Auftraggeber nicht mehr erreichbar und hat den Abholtermin nun schön über eine ganze Weile überschritten. Zudem verkaufen sich Fregatten eher schleppend, weswegen wir Ihnen dieses Schmuckstück zu einem Sonderpreis von 18.000,- Credits anbieten können“, führte der Verkäufer langatmig aus.

Vermutlich überlegte er sich gerade, wie man diese Frau überreden könnte, das Ding zu nehmen. Aber das brauchte er gar nicht. Feena war auf den ersten Blick verliebt. Mit einem großen Schritt trat sie näher an das Fenster und musste sich zusammenreißen nicht zu sabbern. Sie wusste anhand so manchen Gastes, wie dämlich das aussah. Außerdem wirkte es dann so, als wäre sie leicht übers Ohr zu hauen.

Und der Preis? Mit diesen Extras? Genial! Da musste man einfach zuschlagen! So billig würde sie kein Angebot mehr bekommen. Wobei… eigentlich war sie hier, um ein Schiff zu stehlen. Aber es war so billig! Da konnte man doch… Nein. Was für eine Piratin würde sie werden, wenn sie einfach so für ein Schiff bezahlte.

„Nun, wie ich sehe, besteht ein latentes Interesse ihrerseits. Wollen wir es uns nicht mal von innen ansehen?“, fragte der Mann mit einem Glitzern in den Augen, dass er das Schiff sicher an die Frau bringen würde.

Feena willigte sofort ein und löste sich von der Scheibe, sorgsam darauf achtend, dass der Mann die Abdrücke, die sie peinlicherweise hinterlassen hatte, nicht bemerkte.

Nach einer kurzen Besichtigung des Schiffes erreichten sie die Brücke. Die Flut an Bildschirmen, Schaltern, Tastern und anderen Konsolen erschlug sie förmlich. Das Shuttle und der Jäger waren da aber weit übersichtlicher. Vielleicht hatte sie sich doch etwas übernommen? Ach, was! Nachher war das Ding weg – ohne sie. Das konnte sie nicht riskieren. Es war ihr Schiff. Punkt.

„… und hier die Brücke. Das Schiff ist für die Bedienung durch drei Leute ausgelegt. Einen Ingenieur, der sich um Antriebe, Schilde und Technik im Allgemeinen kümmert. Einen weiteren Raumfahrer für die Waffen, Sensoren und Kommunikation sowie den Kapitän, der hier vorne Platz nimmt und sich ums Steuern und Navigieren kümmert. Wollen sie sich nicht einmal setzen?“, beendete der Mann seinen mehr als ausführlichen Vortrag.

Ehrfürchtig setzte sich die angehende Piratin auf den Pilotensitz. Von hier aus würde sie das Ding also lenken. Gut. Sehr gut. „Ich nehme es!“, rief sie. Vielleicht etwas zu schnell, etwas zu plötzlich. Vielleicht hätte sie noch mehr feilschen sollen? Ein paar Credits wären sicher noch drin gewesen. Stop! Halt! Das Ding würde ja gestohlen werden… hoffentlich.

„Ausgezeichente Wahl! Ich hole den Vertrag und eine Flasche Champagner, dann können sie hier auf der Brücke auf ihr neues Schiff anstoßen“, verließ der Mann die Brücke.

Mit einem kleinen Blick aus dem Fenster konnte sie sicher sein, wann der Kerl das Schiff verlassen hatte. Ihre Chance! Gelenkig klemmte sie sich wieder auf den Pilotensitz. Aktivierungsprozedur starten. Doch anstatt dass sich der Energieoutput des Energiekerns erhöhte, erschien ein kleines Formular auf einem Display zu ihrer Rechten.

Grund des Starts: _
Öhm… Probeflug … ein klitzekleiner permanenter Probeflug.

Geschätze dauer: _

Nun… 30 Minuten … dann sollte ich schon weit genug weg sein… mhm… Whirlpool.

Verkäufer-ID:

ID? Verdammt woher sollte ich das wissen? Wobei…

Als der Verkäufer mit den Unterlagen zurrückkehrte stand die Jungpiratin lässig an den Pilotensitz gelehnt auf der Brücke der ‚Travidus’.

„Lesen sie sich doch schon einmal den Vertrag durch, während ich mich um die Flasche hier kümmere“, schlug er vor.

Hmm… ganz schön viel rechtliches Kauderwelsch hier… unschlüssig las sie sich den Vetrag durch und warf gleichzeitig hin und wieder einen Blick zu ihrer Gesellschaft, die sich sichtlich mühte die Flasche aufzubekommen.

„Soll ich ihnen helfen? Dieser billige nikovianische Fusel geht immer so schwer auf, aber es gibt da einen Trick“, nahm sie dem ärgerlich schauenden Mann die Flasche aus der Hand und schüttelte sie ein wenig: „Schauen sie hier, einfach nur mit etwas Gefühl drücken“

Genau in dem Moment als sich der Mann zu ihr herabbeugte schoss der Korken aus der Flasche und traf genau ins Schwarze. Von dem plötzlichen Schmerz überrascht, hielt der Mann sich die Nase und blieb in gebückter Haltung. Fast so leicht, wie in der Bar.
KLIRR! Eine kleine Liebkosung mit der Flasche und der Vertreter verblieb erstmal im Reich der Träume. Verletzt schien er auch nicht zu sein. Gut, zur Sicherheit würde sie ihn nachher in einem Krankenhaus abliefern… Sie war ja kein Unmensch und so wie er jetzt nach Alkohol stank, würde es auch keine große Fragerei geben.

Nach kurzer Suche wurde sie auch belohnt. Die ID-Karte des Verkäufers.
Sofort schob sich die Diebin wieder hinter die Kontrollen.

2 tippte sie ein.

Fingerabdruckscan erforderlich

Ungehalten blickte sie nach hinten zu dem Bewusstlosen. Ich hoffe, du bist nicht so schwer, wie du aussiehst. Sonst schneid’ ich dir noch die Hand ab.

Nach etwas rangieren gelang es ihr, den Finger des Mannes auf dem Scanner zu platzieren, auch wenn er sich über die ganzen Druckstellen an seinem Körper wundern wird.

Bestätigt, viel erfolg Herr Noiakovski

Nun erwachten sämtliche Armaturen und Displays um sie herum zum Leben. Die Hauptenergie war aktiv. Die Fregatte bereit.

Nun hieß es ‚auf und davon!’ Sie gab vollen Schub voraus und das Schiff erbebte. Doch nicht nur das aufjaulen gequälten Metalls verriet ihr, dass irgendwas nicht stimmte. Sie kamen auch keinen Deut vorwärts. Die Dockklammern!

Die vergaß sie auch jedes mal. Und schon meldete sich das Com.

„Herr Noiakovski, gibt es irgendwelche Probleme? Sollen wir ein Team schicken“, tönte eine Stimme aus der Anlage.

Mit langem Arm reichte Feena an die Konsole herüber und trennte die Verbindung. Jetzt oder nie!

Etwas umständlich leitete sie alle Energie in die Triebwerke und das zunehmende Jaulen zeigte ihr, dass sie auf dem richtigen Weg war.

Ein Ruck ging durchs Schiff, Metallverbindungen rissen und … das Schiff war frei!
Die Flut an roten Lichtern die auf die unerfahrene Pilotin einströmte machte aber auch ihr klar, was geschehen war. Nicht die Dockklammern waren gerissen, sondern ihre komplette Backbordschleuse hing noch an der Station ‚Geisterschloss’.

„Naja“, sagte sie zu sich selbst: „Dafür war es billig.“

Jetzt musste sie nur noch zu jemandem mit genügend krimineller Energie, der ihr diese Sicherheitskontrolle entfernte und vor allem diese schreckliche Kennung änderte.
Besuch die Ghostbar! [GT-RPG-Channel im euIRC /join #ghostbar]
Kontakt: http://www.webtales.de ICQ : 0
  • Hauptsache billig - Feena - 26.10.2008 1:44:11
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