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es war einmal...

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Genzo Isuke[MMS] (*) schrieb am 12-01-2009 9:12:35 : Konspirative Treffen I
Unruhig ging er auf und ab. Die Begegnung mit Juna hatte ihn vollkommen aus der Fassung gebracht, mehr noch, er fühlte sich absolut ohnmächtig und handlungsunfähig. Bei ihrem Anblick waren sofort die alten Gefühle neu entflammt, doch wenn er aus der gemeinsamen zeit mit Hyuza etwas gelernt hatte, dann dass es nicht gut war, immer nur auf sein Herz zu hören. Denn trotz all der Wiedersehensfreude wirkte die ganze Situation irgendwie nicht real. Fast so, als wäre alles nur ein Traum, ein böser Scherz, oder Ähnliches. Die ganze Zeit über hatte sie sich vor ihm im Verborgenen gehalten, und jetzt, wo sie Hilfe brauchte, da kam sie urplötzlich zurück?

Am liebsten hätte er sich mit Hyuza über die Situation unterhalten, doch da er nicht zur Verfügung stand, würde er mit dieser Sache allein klar kommen müssen. Fakt war, sie war zurück in sein Leben getreten und sie brauchte Hilfe. Wer wäre er, wenn er ihr diese Hilfe verwehren würde? Was danach passierte, das stand in den Sternen, doch für den Augenblick würde er ihr helfen, sofern es in seinen Möglichkeiten lag.

Genzo hatte den Gedanken kaum zu Ende gesponnen, als sich sein Kommunikator zur Wort meldete. Die Nachricht auf dem kleinen Display war von Imelde, die ihn darüber informierte, dass sie erste Spuren über Hyuzas Verbleib entdeckt hatte und der Sache weiter nachgehen würde. Inzwischen hatte sie das Quintana-Roo mit ihm Unbekannten Ziel verlassen.

Er fragte sich, ob sie auch vor solch schwerwiegenden Entscheidungen stehen würde wie er, aber so wie er Imelde kannte, würde sie sich nicht lange mit irgendwelchen Überlegungen aufhalten. Sie war ein zielstrebiger Mensch, der kaum einen Gedanken an das verschwendete, was alles sein könnte. Vielleicht sollte er es auch so handhaben. Einfach tun, was sein Herz ihm sagte. Immerhin spielte Juna mal eine bedeutende Rolle in seinem Herzen!



Einige Stunden später
«Ich habe mir schon gedacht, dass ich dir hier finden würde.»

Genzo drehte sich irritiert um. Er hatte sich weit vom Hotel entfernt und schlenderte über einen der Marktplätze. Im Vorbeigehen hatte er sich die vielen unterschiedlichen Waren an den Ständen angeschaut, als ihm plötzlich jemand auf die Schulter tippte. +f=dda0dd.«Nun, meine Gewohnheiten haben sich nicht groß verändert in den letzten Jahren.» erwiderte er mit einem flapsigen Unterton.

«Du bist wohl immer noch sauer auf mich was? Nun, ich kann dich verstehen, sehr gut sogar, und wenn du mir nicht helfen willst, dann sag es einfach, dann muss ich eben eine andere Lösung für das Problem finden.» entgegnete Juna emotionslos.

Genzo schüttelte den Kopf. «Nein, ich habe beschlossen, dass ich dir helfen werde. Zumindest soweit dabei keine Grenzen überschritten werden. Es wäre also an der Zeit, mir ein paar Details zu erklären. Wie soll diese Hilfe aussehen?» Eine Weile gingen sie wortlos nebeneinander her. Er bildete sich ein, plötzlich einen Ausdruck tiefster Zufriedenheit in Junas Gesicht zu erkennen.

Dann blieb Juna stehen und sah ihn an. «Nun, ich arbeite seit einiger Zeit für einen Konzernverbund, der auf allen Planeten und Monden des Sols aktiv ist. Sie hatten mich damit beauftragt, Verhandlungen mit einem Mann namens Milton Edwards zu führen. Edwards ist ein charismatischer Mann, er hatte auf einigen der unabhängigen Kolonien Gewerkschaften gegründet und hetzt die Menschen gegen die Konzernführungen auf, speziell gegen meine Auftraggeber.»

Juna stockte, drehte sich herum und griff plötzlich nach einem Schaal der auf einem der Tische neben ihr lag. Fachmännisch prüfte sie das Kleidungsstück, dann legte sie es wieder zurück und sah sich vorsichtig um. «Wie dem auch sei, ich führte einige Gespräche mit Edwards und stellte dabei fest, dass es ihm nicht darum ging, die Verhältnisse der Arbeiter zu verbessern, sondern dass er lediglich auf Krawall aus war. Er wollte Chaos schaffen, die Konzerne erpressen. Er versuchte, mich auf seine Seite zu ziehen. Seit dem ich abgelehnt habe, sind seine Leute hinter mir her.»

Langsam verstand Genzo, worum es bei der Sache ging. Er sollte sie vor Edwards schützen. «Ich denke, es sollte kein großes Problem sein, dich an einen sicheren Ort zu bringen, wo seine Leute dich nicht finden. Dort hättest du dann deine Ruhe. Ich werde sehen, was ich tun kann.»

Erneut blieb sie stehen und sah ihn ernst an. «Es ist nicht meine Art, wegzulaufen. Das würde ich auch allein schaffen.»

Genzo stockte der Atem. Erst jetzt merkte er, wie kalt sie geworden war. Früher war Juna ein herzensguter Mensch, der keiner Fliege etwas zu leide tun konnte, Heute war sie jemand, der über Leichen ging. Hatte sie diese Art all die Jahre ihres Zusammenseins vor ihm verborgen, oder war sie im Laufe der Jahre erst so geworden? «Du willst also, dass ich dir helfe, diesen Edwards aus dem Weg zu räumen?»

Juna nickte. «Er hat ein Anwesen auf Io. Ich war einmal dort um ihn zu treffen. Offiziell handelt es sich um eine Anlage zur Gewinnung von Schwefelkristallen, inoffiziell sollen dort aber auch einige andere krumme Geschäfte laufen. Es würde sich also niemand daran stören, wenn diese Anlage verschwinden würde.»

«Lass mich raten, ich soll zum Io fliegen und die Anlage zerstören.» das Gefühl, ausgenutzt zu werden, machte sich wieder in ihm breit.

«Glaub mir, du allein wirst nichts ausrichten können. Die Anlage ist schwer befestigt. damals war sie ein großer Stützpunkt des Marquis, du kannst dir also vorstellen wie es dort aussieht. Planetare-Abwehrsysteme, Photonenkanonen, Raketenstellungen. Das ganze Programm eben. Um die Anlage zu zerstören, ist eine Flotte von Schiffen notwendig.» erklärte Juna ihm ihre Idee. Ihre Augen schienen dabei sanft zu leuchten.

Genzo wusste nicht genau, was er davon halten sollte. Auf der einen Seite schien dieser Edwards jemand zu sein, der den Tod verdient hatte, doch wer wusste, welche Personen sich sonst noch in der Anlage befanden, vor allem aber wie viele. «Ich weiß nicht, ob MMS sich in dieser Art und Weise in die Geschehnisse auf Io einmischen sollte.»

«Nun, wenn du mir nicht hilfst, dann werden sie mich früher oder später finden. Aber gut, ich verstehe dein Zögern. Ich würde es sogar verstehen, wenn du nicht bereit wärest, das hohe Risiko für mich einzugehen.» ihre Stimme zitterte, wenn auch nur wenig, so war es für Genzo doch deutlich wahrzunehmen. «Du weißt genau, dass ich früher für dich durchs Feuer gegangen wäre! Aber die Dinge haben sich verändert. Du bist für mich zu einer Fremden geworden.»

«Ich weiß selbst inzwischen, dass es ein großer Fehler war, damals so zu handeln wie ich es getan habe! Glaub mir, wenn ich die Chance hätte, es zu ändern, ich würde es sofort tun! Aber die Vergangenheit lässt sich nun mal nicht mehr ändern. Die Zukunft jedoch schon.» sie blickte ihm direkt in die Augen.

Genzo erkannte deutlich, das sie offenbar den Tränen nahe war. Die ganze Zeit über hatte er gedacht, dass sie sich in eine knallharte Geschäftsfrau oder etwas Derartiges verwandelt hatte, doch in diesem Moment erkannte er die alte verletzliche Juna. Ein starkes und entschlossenes Mädchen, das allein jedoch hilflos war. Sein Herz schlug bis zum Hals. «Also gut, ich werde dir helfen!»

Juna lächelte und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. Dann drehte sie sich um und schlang ihre Arme um ihn. Genzo schien überrascht zu sein, erwiderte dann jedoch die Umarmung. Minutenlang standen sie so auf dem Marktplatz und während das Leben um sie herum weiterging, schien für die beiden die Welt beinahe still zu stehen.
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