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es war einmal...

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Oxana schrieb am 20-02-2009 23:28:25 : Vertrauen, auch wenn man nichts mehr weiß.
Mike hatte alle Hände voll damit zu tun, den Gleiter durch den Verkehr zu manövrieren. Und dennoch musste er Blake noch informieren, wie sein Plan aussah. Er hatte schon etwa die Hälfte der Distanz zur Werft hinter sich, als er endlich eine Verbindung zu den SGP-Piraten herstellen konnte.

”Blake, hör zu! Ich bin auf dem Weg und hab hier...HEY! Pass doch auf, du Arsch. Verfluchte Kiste!” Mike suchte nach einem Schalter für die Sirenen des Medo-Gleiters.

“Mike? Alles ok bei dir?”

Mike wechselte gekonnt ein paar Spuren, bahnte sich einen Weg durch den Gleiterverkehr. Je näher er der Werft kam, desto dünner wurde er und desto schneller kam er voran. Um so wichtiger wurde es, Blake endlich von seinem Plan zu berichten.

”Ja, hier ist alles ok, nur ein wenig Verkehr. Aber bei euch ist nicht alles ok, hörst du? Oxana ist krank, ganz gefährlicher Virus oder eine Strahlenerkrankung, oder beides. Ich werd mir was einfallen lassen. Besorgt euch irgendwas, dass wenigstens entfernt nach Krankheit und Schutzmassnahmen aussieht. Irgendwelche Masken und Kittel vielleicht.”

“Krank? Wieso krank? Mike, was ist da los? Woher weißt du das?”

”Vertrau mir und tu es einfach, ok?” Mike konnte voraus schon das Tor des Werftgeländes erkennen, es wurde Zeit, die Verbindung zu beenden. ”Ich bin gleich bei der Werft, ich muss nur noch wissen, wo ihr ungefähr rauskommen werdet.”

Er war froh, dass Blake ihm keine weiteren Fragen stellte und auch in etwa angeben konnte, durch welches Gebäude sie vom Schiff auf das Werftgelände kommen würden. Er hatte grad die Verbindung zu Blake beendet, als er am Tor ankam und dort auf überraschte und wie es schien auch überforderte Mitarbeiter stieß.

”Macht schon endlich das verdammte Sperrfeld aus und lasst mich durch, oder wollt ihr, dass sich noch mehr Leute infizieren?” Mike sprach in einem sehr bestimmten Tonfall, der wenig Zweifel an seiner Autorität aufkommen ließ.

“Infizieren? Was ist denn los?” Aber so ganz überzeugt waren die Sicherheitsleute doch noch nicht. ”Wie ‘Was ist denn los?’? Habt ihr denn den Alarm nicht mitbekommen? Nun macht mir endlich das verdammte Sperrfeld vor der Nase weg, damit ich mich um die verstrahlte Person kümmern kann.” Zum Glück schien keiner der beiden Wachmänner darauf zu achten, dass Mike erst von einer Infizierung und nun von einer Verstrahlung sprach. Zugute kam ihm sicher auch, dass es auf der ‘Caracas Nights’ ja wirklich einen Alarm gegeben hatte, als sie hier in der Werft lag.

Die beiden Wachmänner schauten sich hilflos gegenseitig an. Sie hatten den Alarm selbstverständlich mitbekommen, aber von weiteren Zwischenfällen, Verletzten und der Alarmierung eines Medo-Gleiters nichts gehört. ”Nun schlaft hier nicht ein, sondern lasst mich durch, oder ich werde dafür sorgen, dass eure Namen in den Unfallreport kommen,” Mike schaute schnell auf die Namensschilder der zwei, ”Klamur und...”, Mike musste noch ein zweites mal hinschauen, ”...und Tritops.”

Diese Drohung schien zu wirken, denn augenblicklich erlosch das Sperrfeld vor dem Gleiter und ohne weiteren Gruß schoss Mike mit seinem ‘Diebesgut’ hinein in das Werftgelände. Er hatte keine Ahnung, wohin er sich wenden musste, aber er konnte schliesslich als ‘offizieller Medo-Dienst’ nicht irgendwo nach dem Weg fragen. Der einzige Orientierungspunkt, der sich ihm bot, war der Cruiseliner selbst. Er lenkte den Gleiter erstmal auf das riesige Schiff zu, darauf spekulierend, dass ein glücklicher Zufall ihn genau dorthin bringen würde, wo Blake und Dave mit Oxana auftauchen würden.

.....

Sie schlief nicht - und dennoch träumte sie. Sie hatte die Augen geschlossen - und doch konnte sie sehen. Doch nichts, was sie sah, ergab einen Sinn. Es waren alles nur Fragmente, nur Erinnerungen vermischt mit Phantasien. Alles war eingehüllt von einem unheimlichen Nebel. Er schien überall gleich stark, schien eine eigene Leuchtkraft zu besitzen. Nun, man musste es vielleicht eher Leuchtschwäche nennen, denn es war mehr ein fahles, blasses Licht, das eine gleichmäßige Helligkeit über die Landschaft verbreitete.

Aber konnte man es Landschaft nennen, wenn man nur vielleicht 20 Meter weit sehen konnte, weil alles andere darüber hinaus im Nebel verschwand? Konnte man es Landschaft nennen, wenn man das Gefühl hatte, dass man über Tausende von spitzen, glühenden Nadeln ging, ohne jedoch Schmerzen zu verspüren?

Waren das Stimmen, die an ihr Ohr drangen? Oder waren es leichte Veränderungen im stetigen Hintergrundrauschen? Hervorgerufen von Dingen, Tieren oder Wesen im alles umhüllenden Nebel? Es gab kein wirkliches Hier, kein Dort. Es gab kein Ziel und keine Möglichkeit fest zu stellen, wo der Ursprung der Reise lag. Begriffe wie gleich, morgen oder Jahre hatten keine Substanz, alles war im Fluss, aber nichts verging.

Und doch war da etwas, war da Jemand? Es gab kein Anzeichen dafür, und doch war ihr bewusst, dass sie nicht allein war. Irgendwo dort draußen war etwas. Nein, war Jemand! Aber wo?

Lähmendes Entsetzen breitete sich in ihr aus. Sie versuchte, zu erkennen, wer dort draußen war - doch das war es nicht, was sie so erschreckte. Es war die Erkenntnis, dass sie bei der Suche nach dem ‘Wer’ ganz woanders beginnen musste. Sie musste bei sich selbst anfangen. Denn schon auf die Frage: ‘Wer bin ich?’ fand sie in ihrem Bewusstsein keine Antwort!


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upic
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