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es war einmal...

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Oxana schrieb am 30-03-2009 6:07:59 : Es schlägt auf den Magen
“Es war wirklich unheimlich nett von dir, Blake, dass du mir ein Sandwich besorgt hast, obwohl die Küche schon zu hatte. Aber ich versteh immer noch nicht, warum wir plötzlich Kittel und Masken tragen müssen. War die Küche nicht sauber? War irgendwas vom Essen schlecht?“ Dave musste vom Softdrink aufstoßen.

“Nein, keine Sorge, Dave. Das Essen war nicht schlecht. Und die Küche sah auch sehr sauber aus, also mach die keine Gedanken.“ Die drei Piraten hatten endlich den Ausgang erreicht und Blake spähte durch das Glas der Tür hinaus, um nach Mike Ausschau zu halten. Er trug, ebenso wie Dave, einen weißen Kittel und eine einfache Atemschutzmaske. Bisher war diese Verkleidung absolut überflüssig gewesen, da sie niemandem begegnet waren. Doch das konnte sich ausserhalb des Gebäudes sehr schnell ändern.

Am Ausgang hing ein schematischer Übersichtsplan, anhand dessen Blake sich ein wenig orientieren konnte. Er wusste zumindest, wie er zum Tor der Anlage kommen würde. Zur Not musste er den Weg mit Dave und Oxana zu Fuß zurücklegen. Viel länger durften sie nicht warten, wenn sie nicht riskieren wollten, dass der Mann, dem Blake die Keycard und das Sandwich gestohlen hatte, Alarm schlug und man sie hier überraschte.

“Dave, es wird Zeit. Bist du bereit? Wir können nicht länger warten. Hoffentlich kommt Mike uns irgendwo entgegen.“ Er schnappte sich den Rest vom Softdrink, den Dave noch in dem Styroporbecher mit sich trug und kippte ihn über Oxanas Overall. Er hatte aus dem Lagerraum noch ein paar verschiedene Reinigungsmittel und Pulver mitgenommen, die er ebenfalls über Oxanas Brust kippte. Wie er gehofft hatte, ergab sich eine abscheulich riechende und aussehende Kombination. Wenn das Zeug auf Oxanas Haut einen Ausschlag hervorruft, dann werd ich mir so einiges anhören müssen. Aber wir brauchen jede Tarnung und Hilfe.

“Du fasst sie an den Schultern, ich nehm die Füße und geh voran. Wir werden uns im Laufschritt bewegen, um ein wenig dramatischer auszusehen. Und los geht’s!“

Blake schlug die Tür auf und gemeinsam trugen sie Oxana ins Freie. Noch immer keine Spur von Mike.

“Baah, das Zeug riecht aber übel. Muss das sein, Blake? Kann ich nicht ihre Füße trage? Da droht mir ja mein Sandwich wieder hoch zu kommen.“ Doch trotz seiner Proteste kamen sie die ersten Meter gut und schnell voran. Aber das Keuchen hinter Blake wurde mit jedem Meter lauter. Dave war einfach kein guter Läufer, seine Stärken lagen woanders. Dennoch, er gab nicht auf und Blake rechnete es ihm hoch an. Er wollte grad ein paar aufmunternde Worte sprechen, als er die Blinklichter eines Medo-Gleiters sah. Somit wechselte er von ‚aufmunternd’ zu ‚beruhigend’.

“Wir haben es gleich geschafft, Dave. Das da vorn muss Mike sein.“


“Gutes Timing, Blake. Nette Tarnung. Aber, was zur Hölle ist das für ein Gestank?“ Mike verzog angewidert das Gesicht, nachdem Blake und Dave Oxana in den Gleiter gelegt hatten und selbst zugestiegen waren. Es sprach für Mike, dass er sich dennoch nicht ablenken ließ und den Gleiter gleich wieder herum riss und gen Tor steuerte. Es war inzwischen sehr eng geworden, schließlich hatte Mike auch noch die beiden realen Sanitäter im Fahrzeug. Dazu der üble Geruch.

“Blake, ich weiß nicht, wie lang wir noch unbehelligt bleiben werden. Ich könnte mir vorstellen, dass wir nicht so einfach aus dem Tor herausrasen werden können.“ Blake hatte sich das ebenfalls schon überlegt und arbeitete bereits an entsprechenden Ideen. “Verschaff uns noch ein klein wenig Zeit, damit ich hier alles ordnen kann, dann werden wir hoffentlich auch eine oberflächliche Kontrolle überstehen.“

Während Blake seinen Kittel gegen die Original Uniformjacke eines der der Sanitäter austauschte, begann Dave zu würgen. “Das ist so abscheulich, ich halte das nicht länger aus.“ Dieser Umstand kam Blake ganz recht, aber er war noch etwas zu früh. “Halt durch Dave, wir haben es bald. Halt durch! Hier, hilf mir, die beiden Pfleger etwas besser zu arrangieren – und gib Mike deine Maske. Und deinen Kittel brauch ich auch noch!“

Dave konnte hinter all diesen Worten zwar keinen Sinn erkennen, aber der Tonfall in Blakes Stimme ließ ihn einfach tun, was von ihm verlangt wurde. Blake zog auch dem zweiten Bewusstlosen die Jacke aus und reichte sie, zusammen mit der Maske an Mike weiter. “Gute Idee, Blake. Hoffentlich achten die Trottel am Tor nicht zu sehr auf das geänderte Outfit. Vielleicht haben wir Glück und ein anderer Kollege steht an der Ausfahrt.“

Die beiden Pfleger bekamen die Kittel an und wurden von Blake und Dave in eine sitzende Position staffiert. Er selbst und Mike würden als Sanitäter fungieren. Oxana war noch immer regungslos, nur ihre Augen bewegten sich hektisch unter ihren Lidern. Er spürte, dass er sich große Sorgen um sie machte, mehr, als er im Moment bereit war, sich einzugestehen.

“Dave, setz dich dort vorn direkt neben die Tür, und halt noch ein paar Sekunden durch. Sobald wir aus dem Tor raus sind, können wir uns um den Gestank kümmern.“ Dave tat wie ihm geheißen und Sekunden später stoppten sie am Tor.

Blake wusste, dass es unfair war, aber für sein geplantes Schauspiel blieb ihm nichts anderes übrig. Er schnitt mit einem Skalpel, dass er im Medo-Gleiter fand, ein Stück aus Oxanas vollgesudeltem Overall heraus und rieb es Dave genau in dem Moment unter die Nase, als der Wachmann vom Tor die hintere Gleitertür öffnete. Blake konnte nur hoffen, dass Dave entsprechend reagieren würde, nicht bewusst, sondern rein instinktiv. Und seine Hoffnung wurde erfüllt.

Just zu dem Zeitpunkt, in dem der Mann in den Gleiter schaute, leerte Dave seinen Mageninhalt vor ihm aus. Er beugte sich dabei zum Glück ein Stück aus der Tür, wollte nach frischer Luft schnappen. Das war das Zeichen für Blake, vehemente Töne anzuschlagen. “Verflucht! Was dauert das so lang? Warum halten wir hier? Und Sie, wer sind Sie? Sehen Sie denn nicht, dass wir vier schwer kranke Personen an Bord haben? Und noch keiner weiß, ob es sich nur um eine Lebensmittelvergiftung handelt oder ob es einen Anschlag mit biochemischen Waffen auf den Cruiseliner gegeben hat.“

Der Wachmann, der ob des Gestanks, der aus dem Gleiter drang, und Daves Erbrechen vor seinen Füßen wie versteinert wirkte, bekam nun ganz andere Emotionen. War ihm eben von den äußeren Einwirkungen schlecht gewesen, so erreichten ihn Blakes Worte wie ein kalte, harte Faust, die seinen Magen zusammendrückte. Er schlug Dave die Tür vor der Nase zu, winkte Mike, dass er verschwinden sollte und trat dann zur Seite, um sich sein Essen ebenfalls noch mal durch den Kopf gehen zu lassen.

Mike drückte den Beschleunigungshebel des Medo-Gleiters voll durch und ließ die Werft hinter ihnen zurück. “Ich denke, das hätten wir geschafft. Wohin jetzt?“

Blake ließ sich neben Oxana sinken, nahm ihre Hand und atmete einige Male tief durch. “Verschaff uns hier hinten erstmal frische Luft, dann brauchen wir einen neuen Gleiter. Dieser hier wird sicher schon gesucht werden. Danach zum Kreuzfahrtterminal, wir dürfen Kathrin nicht vergessen. Und dann lassen wir uns vom nächst besten SGP Schiff abholen!“

Noch bevor Mike die entsprechende Schaltung für die Ventilation vorgenommen hatte, ergriff Blake eine Sauerstoffmaske und legte sie Oxana vorsichtig über ihren Mund und ihre Nase. Bald sind wir hier raus, Oxana. Halt durch, wir haben es bald geschafft.

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upic
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