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Mist, Mist, Mist! Ich rannte so schnell ich konnte, während in dem Haus hinter mir sich alle Fenster erleuchteten. Es hatte einen anderen Weg geben müssen! Der Kuchen hatte so verdammt lecker ausgesehen. Ich biss mir auf die Lippe. Dieser Verlust schmerzte sehr.

Es dauert nicht lange bis ich den See erreichte. Wir mussten uns beeilen. Jetzt wussten sie, dass wir hier waren. Doch, wo war Jade? Ich ließ meinen Blick in die Runde schweifen. Kein Jade. Doch halt… was war das? Zwei kleine weiße Tiger standen dort am Ufer, sich auf das Wasser konzentrierend. Moment. Halt, stop, stop. Was war das für ein drittes Ding?

Das Vieh war ja riesig! Aber gut. Dann Wir brauchen ja nur eines von den handlichen Tieren. Kein Grund zur Sorge. Ich nickte bekräftigend, um mir selbst Mut zu machen. Wenigstens hatte ich es geschafft, die Tiere zu finden. Nur wo zum Teufel steckte Jade?

Die Tiger schienen ungeduldig zu werden und streiften nun am Ufer des Sees hin und her. Irgendetwas schien mir zu entgehen… nur ich hatte keine Ahnung was. Egal, so lange die Kätzchen den Fischen zusahen, mussten sie doch einzufangen zu sein.

+f=#FF4D00.“Sylvie, wie sieht’s aus, kannst du das Shuttle irgendwie herbringen?“, flüsterte ich in das Com. Sylvie war, öhm, eine Freundin der Familie? Ja, so könnte ich es vielleichtausdrücken. Jedenfalls war die Frau von körperlich kleinem Wuchs mit den leuchtend roten Haaren, wie sie viele der Bewohner des Wadon hatten, mit unserer Logistik betraut. Sie hatte gemeint, dass sie es sicherlich schaffen würde, die Sicherheitsanlagen zu umgehen, damit wir ein Tier erbeuten können. Ich verstand von der ganzen Thematik nicht viel, wusste aber, dass auf sie Verlass war.

“Ich brauche noch ein paar Minuten, harrt so lange noch aus“, kam augenblicklich die Antwort.




“Hey, seien Sie vorsichtig, hier streifen Tiger frei umher!“, rief eine weibliche Stimme von irgendwo aus Richtung des Hauses her.

Ja, das sah ich. Was jedoch viel schlimmer war: wie durch diesen Ruf aufgeweckt, sahen die Großkatzen, dass ich hier ebenfalls frei herum streifte. Sofort verließen sie ihre Position am Seeufer und schlossen zu mir auf. Jetzt, da ich die Tiere aus der Nähe sah, war ich schließlich doch der Meinung, dass es vielleicht keine so schlechte Idee gewesen wäre, irgendeine Waffe mitzunehmen… Man, die sahen wirklich bedrohlich aus… naja, die kleinen eigentlich nicht, dafür das große, dunkle Ding aber umso mehr. Vielleicht… vielleicht sollte ich einfach zu dem Haus gehen?

Nein… nicht nach der Kuchen-ins-Gesicht-Geschichte… Geschichte? Das war es! Schließlich waren es hier BONSAI-Tiger. Und wenn sie nicht besonders klein waren, konnten sie doch vielleicht besonders schlau sein? Ein Versuch war es ja Wert… naja… und die große Katze wird schon das gleiche machen wie die anderen. Katzen war ja schließlich Rudeltiere, oder nicht? (Jeder, der mir hier und jetzt widerspricht wird obligatorischer Weise erschlagen)

Als die Tiere auf mich zu kamen, riss ich dann meinen Pullover hoch um den Tieren den Blick auf das Shirt darunter zu gewähren. Dort prangte ganz groß das Logo von „Greenpeace“.

+f=#FF4D00.“Hey ihr Lieben! Ich bin von Greenpeace und hie,r um euch aus eurer Gefangenschaft zu befreien!“, trug ich meine geschickte Tarnung den Tieren vor.

Gut, scheinbar waren die Tiere nicht schlau, sondern regelrecht intelligent. Sie warfen mir nämlich einen Blick zu, der soviel zu sagen schien wie „ja, ne is‘ klar“. Zumindest sofern Tiger überhaupt derartige Gesten machen können.

Okay, ich gebe es zu, sie waren eigentlich nur mit starrem Blick weiter auf mich zugeschlichen ohne sich von meinem märchenhaften Charisma beeindrucken zu lassen, aber ich darf doch wohl meine Illusionen haben, oder? Und warum waren die Tiere überhaupt zu dritt? Und warum zum Teufel war das dritte Tier nicht auch klein, süß und leicht zu fangen?! Das sprengte meinen Plan völlig. Ja, ich hatte so etwas! Zumindest so etwas ähnliches…




Egal, so langsam musste ich was tun. Die drei Tiere hatten mich fast eingekreist. Gut. Zeit für Linas Spezialtaktik! Tue was der Gegner nicht erwartet! So rannte ich los, direkt zwischen den beiden kleineren Tigern durch. Naja, nicht direkt rannte. Eher flog - ab dem Punkt wo mich eines der Tiere am Bein erwischte.

Da lag ich nun im Dreck und die Tiere näherten sich in gemütlichem Gang. Sie wussten, dass sie ihre Beute sicher hatten. Und ihre Beute wusste, dass ihr Bein verdammt weh tat. Ich bin keine Heulsuse, dass das hier klar ist! Nur haben die Viecher Krallen wie sonst was.

Jetzt waren diese krallenbewehrten Etwas schon ganz nahe… Wer hielt sich sowas eigentlich als Haustier?! Ich konnte schon den Atem der Tiere spüren, als ein Knall die Ruhe des Abends zerriss. Irgendwo in der Nähe des Hauses war etwas hochgegangen. Nur Sekundenbruchteile später schwebte ein Frachtshuttle über mir. Sylvie

Die Laderaumklappe geöffnet senkte sich das kleine Raumschiff herab. Dann traf mich ein kleiner Schwall Wasser gefolgt von einem Ruck der mich in die Höhe riss. Jade – die feige Sau, wie ich im Nachhinein sagen muss – hatte sich aus dem Wasser hinaus bequemt, um mir zu helfen. Aber hey, was sollte das?! Er zerrte mich zum Shuttle, aber unsere Beute stand noch hier und zog feige die Ohren ein.

Korrektur. Nur die kleinen Tiger zogen den Schwanz ein. Das Monster von einer Katze machte sich zum Sprung bereit! Jade, du tölpel, zieh schneller!