Stories

es war einmal...

[neuer Thread|faq|Threads ein/aus klappen]

Genoveva (*) schrieb am 04-05-2009 16:11:49 : Der erste Kontakt
Unruhig und wild schaukelnd stürzte das Shuttle auf dem zugewiesenem Anflugvektor in Richtung Maratin zu. Bereits vor dem Start hatte der Pilot sie darüber informiert, dass der Flug etwas holprig werden könnte, da es in den Atmosphärenschichten des Planeten zur Zeit schwere Wetter-Turbulenzen gab.

Die Triebwerke des kleinen Shuttles stemmten sich brüllend gegen die Kräfte um sie herum. Inzwischen hatten sie die oberste Schicht der Atmosphäre erreicht. Genoveva blickte aus dem Fenster und sah, wie riesengroße Hagelkörner auf die Hülle des Shuttles prasselten während sich das flaue Gefühl in ihrem Magen weiter ausbreitete. Sie war solche Flüge bei weitem nicht gewohnt. Die Schiffe in denen sie bisher gereist war, besaßen allesamt Trägheitsdämpfer und Stabilisatoren. Zudem waren die meisten so groß, dass ihnen solche Wetterkapriolen nichts ausmachten.

Plötzlich wurde es ruhiger. Alles um sie herum schien sich zu beruhigen und auch das Dröhnen der Triebwerke schien wie weggeblasen zu sein. Genoveva atmete tief durch. Ihre verschwitzten Hände hatten sich in die Armlehnen ihres Sitzes gekrallt und deutliche Spuren hinterlassen während die übrigen Männer des Teams scheinbar keinerlei Probleme mit dem Flug gehabt hatten. Sie alle saßen ganz ruhig auf ihren Plätzen und machten einen ziemlich entspannten Eindruck. Nun durfte sie sich keine Schwäche, keine Blöße geben bis sie ihre Quartiere bezogen hatten.

Durch das kleine Sichtfenster konnte sie bereits die Öffnung zur Landezone erkennen. Genoveva kramte in ihrem Erinnerungsvermögen. Direkt dahinter befand sich ein ca. 1400 Meter langes Tunnelsystem das sie direkt in den Hafen für Kleinschiffe bringen würde. Dort würden sich ihre Wege vorerst trennen. Um nicht mehr Aufsehen zu erregen, als nötig war, hatte jedes Mitglied der Gruppe einen bestimmten Hintergrund bekommen. Alle waren in unterschiedlichen Hotels und Pensionen untergebracht und würden zu vorher festgelegten Zeiten kurze Kommuniqués austauschen. Erst, wenn sie die Zielperson gefunden hatten, würden alle wieder aufeinander treffen und den Mann einfangen, Tod, oder Lebendig, so wie es im Steckbrief stand.

Dass sich die Zielperson auf Maratin befand, hatte sie von einem Handelsreisendem erfahren, welcher erst vor kurzem einige Geschäfte mit Lavtschenko abgewickelt hatte und hätte er diese Information nicht verraten, dann hätte sie ihn augenblicklich festgesetzt und sein Schiff vernichtet.

Der Flug durch das Tunnelsystem ging schneller, als Genoveva erwartet hatte. Kaum zehn Minuten nachdem sie in die Atmosphäre eingetreten waren, setzte das kleine Shuttle etwas unsanft auf. Sofort erhoben sich alle Passagiere und griffen nach ihrem Handgepäck. Genoveva entschloss sich, dass es besser war, vorerst zu warten bis alle von Bord waren, was jedoch nicht lange dauerte.

Sie holte noch einmal tief Luft, dann griff auch sie nach ihrem kleinen Koffer und machte sich auf den Weg zum Ausgang. In der großen Halle angekommen schlug ihr der Geruch von verbranntem Öl und Triebwerksabgasen in die Nase. Wahrscheinlich verfügte der Raumhafen über keinerlei Filteranlage. Unauffällig sah sie sich um. In einiger Entfernung standen einige Gleiter herum. Taxis, die auf Passagiere warteten. Die meisten davon sahen verbeult und kaum noch Fahrtüchtig aus, doch das spielte nun keine Rolle.

Zielstrebig marschierte sie auf einen der Gleiter zu. Der Fahrer musterte sie mit breitem Grinsen als sie einstieg. «Zum Desert Inn, bitte.»

Der Fahrer nickte und setzte sein Vehikel sofort in Bewegung. «Geschäftlich hier auf Maratin?» fragte er.

Genoveva nickte. «Ja, ich habe hier einige Dinge zu erledigen.» entgegnete sie ihm wortkarg. Sie wollte sich nicht auf ein Gespräch einlassen, da man nie wusste, wer es war, den man vor sich hatte. Der Rest der Fahrt verlief ereignislos.



Stanton-City, Desert Inn Hotel Suite 6700
Genoveva genoss das warme Wasser auf ihrer Haut. So schäbig Stanton-City auch war, das Hotel in dem sie untergebracht war, ließ das was draußen passierte sofort verblassen. Die Einrichtung der Drei-Zimmer-Suite war luxuriös. Sanfte Farben, edle Stoffe, feinstes Leder auf der Couch. Das Beste war jedoch die Dusche bei der es sich nicht um eine dieser modernen Schallduschen handelte, sondern um Eine mit echtem Wasser.

Fast eine halbe Stunde hatte sie das warme Wasser auf ihren Kopf rieseln lassen. Doch nun war es an der Zeit, sich an die Arbeit zu machen. In einen Bademantel gehüllt, ließ sie sich auf die Couch fallen und griff nach dem kleinen Gerät auf dem Tisch vor ihr. Das kleine Display war dunkel, doch eine kleine Diode in der Ecke verriet ihr, dass eine oder mehrere Nachrichten eingegangen waren.

Bei den Nachrichten handelte es sich um die verabredeten Statusmeldungen der übrigen Teammitglieder die sich scheinbar augenblicklich an die Arbeit gemacht hatten. Die letzte Nachricht jedoch sorgte dafür, dass ihre Herzfrequenz merklich beschleunigte.

Offiziell befand sie sich hier auf Maratin um einige Geschäfte abzuliefern. Über einige Informanten hatte sie bereits im Vorfeld das Gerücht verbreiten lassen, dass sie auch auf der Suche nach Waffensystemen der etwas größeren Gattung war. Sie wusste, dass Lavtschenko zwar kein großer Waffenhändler war, die Leute jedoch gern zu ihm kamen, wenn es um Waffen ging die etwas durchschlagskräftiger waren.

Schnell öffnete sie die Nachricht die von einem unbekannten Absender stammte und lediglich einige wenige Worte enthielt. „Big Lobster – 21.30 SSZ“. In Gedanken ging sie den Plan der Stadt durch. Sie konnte sich an keine Lokalität mit diesem Namen erinnern, aber das sollte nichts bedeuten. Wichtig war nur, das scheinbar jemand angebissen hatte und sich so vielleicht eine erste Spur ergeben hatte.

Langsam klappte sie das kleine Kommunikationsgerät wieder zu und legte es beiseite. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es bereits kurz nach sechs war. Sie sollte also langsam mal rausfinden wo sich das „Big Lobster“ befand, immerhin wäre es extrem unhöflich, sich zu verspäten.



Stanton-City, Big Lobster
Genoveva war erstaunt gewesen. Das „Big Lobster“ war kein einfaches Lokal, sondern ein Restaurant der gehobenen Klasse. Genauso wie das Hotel befand es sich im etwas besseren Teil der Stadt. Was sie jedoch weitaus mehr verblüfft hatte, war die Tatsache, dass sie direkt nach dem Betreten des Lokals von einem der Kellner angesprochen und zu einem Tisch etwas abseits der anderen geleitet wurde. Dabei hatte der Kellner kein Wort mit ihr gewechselt, schien jedoch genau zu wissen, wer sie war.

Aus dem Augenwinkel erkannte sie nun, dass ich eine weitere Person näherte. Unauffällig griff Genoveva nach dem Weinglas vor sich und nippte einmal kurz daran. Als sie wieder aufsah, stand ein älterer Herr direkt vor ihr und lächelte sie an. Sein Anzug wirkte sehr hochwertig und seine ganze Erscheinung war sehr gepflegt. Genoveva erwiderte das Lächeln, erkannte jedoch sofort, dass es sich nicht um Lavtschenko handelte.

«Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Adrian Petrov, ich war so frei, Sie in dieses Etablissement einzuladen. Ich hoffe es entsprich ihren Vorstellungen?» stellte er sich vor, während er sich setzte.

Genoveva nickte. «Nun, die Weinkarte könnte etwas besser sortiert sein, aber im Großen und Ganzen entspricht es meinem Geschmack.» Genoveva ließ ihre Stimme bewusst etwas hochnäsig wirken um den Schein zu wahren. «Sie werden sicherlich verstehen, dass ich Sie nach dem Grund für diese Zusammenkunft frage und wem ich ihre Einladung verdanke.»

Petrov lächelte. «Aber selbstverständlich. Einer meiner Männer hörte von ihrer Anwesenheit, und auch, dass sie mit gewissen Wünschen hierher nach Stanton-City gekommen sind. Und da dachte ich mir, dass eine Einladung wie diese vielleicht der erste Schritt auf dem Weg zu einer zukünftigen Partnerschaft wäre.»

Genoveva verzog keine Mine und hob stattdessen ihr Glas erneut. «Interessant. In jedem Fall sollten Sie dann aber weit mehr zu bieten haben, als die Weinkarte.» provozierte sie ihn.

Petrov lächelte noch immer. «Oh, ich bin überzeugt davon, dass Sie mein Angebot zu schätzen wissen werden.» Wie aus dem Nichts holte er eine Datenkarte hervor und schob sie ihr unauffällig rüber.

«Das haben schon viele behauptet, und bisher war niemand dazu in der Lage, meinen Ansprüchen zu genügen.» langsam nahm sie die Datenkarte und schob sie in das kleine Lesegerät das sie aus ihrer Handtasche hervorgeholt hatte. Auf dem Display erschienen einige technische Daten und Spezifikationen, gefolgt von grafischen Diagrammen und Fotos auf denen zwei verschiedene Typen eines Gewehrs zu sehen waren. «Ein SFC-77, interessant. Standard-Waffe von militärischen Kommandoeinheiten. Hohe Reichweite, sehr präzise. Und sogar die Luxusvariante mit eingebauter Zielautomatik.»

Einen Augenblick herrschte Stille. Genoveva hatte die Datenkarte inzwischen wieder aus dem Lesegerät entfernt und zu Petrov rüber geschoben. Langsam griff sie nach der Serviette auf ihrem Schoss und tupfte sich den Mund ab. Emotionslos sah sie Petrov an und erhob sich dann blitzschnell aus ihrem Stuhl. «Leider entspricht Ihr Angebot nicht ganz dem, was mich interessiert. Sicherlich sehr hochwertige Ware, aber den Kinderschuhen bin ich schon seit langer Zeit entwachsen, falls Sie verstehen was ich meine.» Ohne eine Reaktion abzuwarten drehe sie sich um und entfernte sich langsam vom Tisch. Nach zwei Schritten blieb sie jedoch erneut stehen.

«Sollten sich ihr Angebot wider erwarten erweitern, wissen Sie ja, wo Sie mich finden, Adrian. Und vielen Dank für die Einladung.» Petrov schwieg. Auch wenn er sich nichts anmerken ließ, wusste Genoveva, dass ihn ihr Vorgehen sicherlich verärgert haben dürfte. Doch sie war sich ebenfalls sicher, dass sie schon bald wieder etwas von Petrov hören würde. Ein solches Geschäft würde er sich sicherlich nicht entgehen lassen wollen und wenn alles nach Plan laufen würde, dann würde schon bald Lavtschenko auftreten. Der neben ihr die männliche Hauptrolle dieses Theaterstücks.
Kontakt: ICQ :
  • Einsatzplanung - Genoveva(*) - 29.04.2009 12:26:31
    • Der erste Kontakt - Genoveva(*) - 04.05.2009 16:11:49
Hier kannst du nicht antworten!
Hier kannst du nur mit einem Ingamenick schreiben, zu jedem deiner Charaktere wird automatisch ein Charnick generiert, für weitere/andere Ingamenicks kontaktiere bitte das Dev-Team.