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es war einmal...

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Philippa Conaghy (*) schrieb am 11-08-2009 3:58:29 : Feuer unter'm Hintern
Die Urlaubsrückkehr auf ihre innig geliebte Kia Kaha ist mittlerweile schon mehrere Monate her und still und leise vonstatten gegangen. Kaspar, der vor der überstürzten Abreise neu erworbene und äußerst unsichere 1O, hat sich in ihrer, einige Wochen andauernden, Abwesenheit gemausert. Zwar hat er sein nervös anmutendes Stottern noch nicht ganz im Griff, aber dafür die Crew doch schon erstaunlich gut.

Doch wie würde er sich neben all den anderen, die Schiffe des Thenta Ma’Kurs bevölkernden, Chaoten ausnehmen? Nicht, dass er noch ein gutes Bild auf den Clan werfen könnte? Gut, sie musste ihn also von der Öffentlichkeit fernhalten. Nachher wüde noch einer denken, sie seien tatsächlich zu etwas fähig und die gute Tarnung würde auffliegen.


Mit festem Schritt und wippendem Pferdeschwanz betritt sie an diesem Morgen die Messe und findet dort, neben dem obligatorischen Glas Milch und Bananen-Pancakes bereits auf sie wartend, Alienor vor. Mit einem großen Datapad im Anschlag.

Und das vor dem ersten Bissen.

„Guten Morgen, liebe Alienor“, flötet sie, vielleicht etwas zu überschwänglich, um sich bloß nicht den Unwillen anmerken zu lassen.
„Dir auch, Philippa.“ Alienor ist schiffsweit die einzige Person, die sie nicht nur wie den Kapitän des Schiffes behandelt, sondern ihr auch noch Gehorsam abnötigt. Ein gewisser Erfolg ist nicht zu leugnen.
Vorerst ohne ein weiteres Wort setzt sie sich, nimmt einen Schluck und fängt an, die grossartige Neuentdeckung des innovativen Smutjes Janne mit viel Genuss in sich reinzufahren. Und Alienor verhält sich ruhig, wohlwissend, dass man Philippa niemals beim Essen stören sollte. Doch dann, mit dem Verschwinden des letzten Bissens, gefolgt vom letzten Schluck Milch:


„Du solltest dir dringend Gedanken um deine Wäsche machen. Wenn du sie immer so lange liegen lässt, bis wir die nächste Wäscherei anfliegen, kannst du einige Kleidungsstücke bald wegwerfen.“
Genervt rollt Philippa mit den Augen. Nicht schon wieder dieses leidige Thema...
„Ich hatte dir doch schonmal erklärt“, setzt sie an, doch Alienor unterbricht sie resolut.
„Ja, das weiss ich sehr wohl. Doch das Argument, dass dir die „doofe Trutsche aus der Waschküche“ deine Lieblingsjeans versaut hat, kann nicht ewig zählen. Ich hatte überlegt, deine Kleidung von nun an selber zu waschen. Dafür habe ich eine kleine Waschküche neben der Allgemeinen einrichten lassen.“
Mäßig begeistert zuckt sie nichtssagend mit den Schultern und rechnet in Gedanken die zusätzlichen Kosten aus.
„Ich nehme das als nachträgliche Zustimmung. Bei dieser Gelegenheit ist mir ein gewisses Bekleidungsstück mit einer gewissen Com-Nummer darauf erneut in die Finger geraten. Es lag ganz unten im Stapel. Ich wollte fragen, ob ich es nun endgültig entsorgen oder...“
Ohne Alienor anzugucken und hauchzart rosa um die Ohren steht Philippa auf und ruft ihr im Weggehen „Entsorgen!“ zu.

Als sich die Tür hinter ihr schließt, atmet sie einmal tief durch und wendet sich nach links zum Lift, der sie auf die Brücke bringen soll. Doch Alienors Fund nagt an ihr. Vielleicht sollte sie...

Statt auf die Brücke begibt sie sich kurzentschlossen in ihre Räumlichkeiten, durchstöbert den von Alienor nach Waschart sortierten Haufen und schnappt sich den Stofffetzen. Sie versieht ihn mit ihrer Com-Nummer und einer kurzen „Falls erwünscht.“-Notiz, steckt es in die einzige greifbare Verpackung, einen Donutkarton, und drückt dies dem ersten Crewmitglied in die Hand, das sie auf dem Flur trifft. Die junge Frau guckt leicht verwirrt, nimmt die Anweisung „Schick’ das mal an Oxana von SGP.“ mit einem Kopfnicken hin und geht zurück in die Richtung, aus der sie gekommen ist.

Relativ zufrieden mit dieser Aktion macht sich Philippa nun endlich auf den Weg in Richtung Brücke, der Kaffeeschwenk vorbei an der Küche ist obligatorisch und der Koffeinschub steht auch schon dampfend für sie bereit.

Auf der Brücke angekommen überrascht sie der Statusbericht der Nacht nicht wesentlich: nichts passiert, alles ruhig; mal abgesehen von einigen Spätheimkehrern aus der stationseigenen Bar.

Zufrieden und ein bisschen gelangweilt lässt sie das Schiff aus der Station fliegen und Kurs auf das Sarn-Raal setzen. Dort soll es, wenn man einigen Piratensagen Glauben schenken darf, reiche Händler geben.

„Leute, wir brauchen mal wieder ein bisschen was Bares in der Kasse, nicht immer nur Bierdeckel. Wer was sieht, schreit laut und alle machen sich bitte umgehend an die Arbeit. Falls ihr noch wisst, wie das geht...“

An ihrem Kaffee nippend lässt sie sich in ihren Sessel plumpsen, legt die Beine über die Lehne und liest die Tagesnachrichten, die ihr Kaspar, entsprechend der Morgenträgheit seiner Chefin, in kleinen Happen zusammengestellt hat, bevor er selbst seine Schicht beendet hat. Doch ausser einiger fragwürdiger Äußerungen von Lee, die gerne mal einen wahnsinnigen Anstrich haben, und den letzten Verlautbarungen zu der überstandenen Epidemie, ist nichts Aufregendes dabei.

Gerade als sie anfangen will, sich effektiv die Langeweile mit Beinebaumeln und Haarezwirbeln zu vertreiben, zeigt ein aufdringliches Piepen die Anwesenheit eines weiteren Schiffes an. Da dies weder neu noch sonderlich interessant ist, greift sich Philippa eine Haarsträhne und reisst sich diese Sekunden später beinahe aus, als ein euphorischer Aufschrei irgendeines Guckindielufts sie zusammenzucken lässt.

„Chefin, da ist ein DAX! Ein echter DAX.“
„Na und, ein totes Tier im Weltraum...“
„Nein, ein Händler von diesen DAX-Typen.“
„Ach...die mit so viel Geld an Bord, richtig. Dann setzt mal alles dran, dem Tierchen den Hintern zu verbrennen, auf das wir uns dort mal umsehen können.“

Sie wirft die Beine zurück auf den Boden und begibt sich zur Sensorkontrolle. Die „rose of silence“ hat sich in das Blickfeld der M.I.S.S. Kia Kaha geschoben. Ein paar gezielte, und einige im Weltraumnichts versenkte, Schüsse auf den Heckantrieb des flüchtenden Schiffes reichen aus, um diesen ausser Betrieb zu setzen und das Objekt der Begierde für eine ausreichende Weile manövrierunfähig im All treiben zu lassen.

Einer der Guckindielufts setzt einen üblichen „Bitte bleiben Sie ruhig und unternehmen Sie keinen Blödsinn“-Spruch an die Crew des DAX-Händlers ab und Philippa macht sich, in Begleitung einiger freiwilliger Helfer, auf den Weg zur Schleuse, die mittlerweile ausgefahren und mit dem Opferschiff verbunden ist.

Das Bild, welches sich den vier Menschen in TM`K-Outfit beim Betreten des Schiffes bietet, ist das selbe wie immer: leere Korridore und hier und da eine in aller Eile geschlossene Besenkammer.

„Zum Glück ist auf den Schiffen dieser vorbildlichen Händler immer alles so genau ausgeschildert. Da weiss man immer gleich, wo man hin muss,“ erklärt sie ihrer Entermannschaft grinsend. Diese grinsen nur zurück und folgen ihr weiter, immer den Schildern „Brücke“ folgend.

Dort angekommen stürmt Philippa mit einem heiteren „Los, wo ist das Geld?“ in den Raum und bleibt wie angewurzelt stehen. Die Brücke ist bis auf ein bezauberndes Wesen vollkommen leergefegt. Dieses hält, was einem bei dem feuerrotem Wallehaar leicht entfallen könnte, einen Phaser direkt auf sie gerichtet und lächelt. Natürlich, es ist ein geradezu verzauberndes Lächeln, doch lenkt die Anwesenheit der schussbereiten Waffe Phil tatsächlich etwas von der Beobachtung ab.

„Nur über meine Leiche.“ faucht das Wunderwesen sie an.
„Das ist aber ein charmanter Willkommensgruss. Soweit möchte ich es aber ungern kommen lassen.“ kontert Philippa, von der Schroffheit etwas vor den Kopf gestoßen.
„Gut, dann geht wieder.“
„Ach weisst du, dass ist auch nicht die richtige Option, wenn ich ehrlich bin. Und ausserdem sollte dir aufgefallen sein, dass du alleine bist, und wir sind immerhin“, sie wirft einen schnellen Blick in die Runde und zählt, „zu viert.“
„Doch ich bin die Einzige mit einem geladenen Phaser, der direkt auf dich zielt. Also, wenn ich bitten darf?“ Es könnte nicht klarer sein, dass diese Bitte weniger Höflichkeit als Befehl ausdrücken soll.
Philippa überschlägt ihre Chancen, an das Geld zu kommen, schnell im Kopf und landet bei einer recht geringen Wahrscheinlichkeit. Gerade auch im Hinblick auf ihre drei Begleiter, von denen zwei die Kinnlade leicht hängen lassen und ihre Gastgeberin anstarren.
„Alles klar, wir verschwinden. Aber was hältst du von einem schönen Essen und einem Glas Wein mit mir?“
Das, was nur vorrangig als Ablenkungsmanöver gedacht ist, fruchtet überraschend gut. Verwirrt lässt die rothaarige Frau kurz ihren Phaser sinken und starrt nun ihrerseits Philippa irritiert an.

Diesen Moment nutzt das einzig noch klar denkende Mitglied der TM`K-Entergruppe aus, macht einige schnelle Schritte auf die Händlerin zu und ergreift ihre Arme so, dass er sie hinter ihrem Rücken in einem lockeren Griff über Kreuz halten kann und ihr den Phaser mit der freien Hand abnimmt.

„Du da,“, sie fuchtelt in die Richtung des Mannes, welcher hinter der Frau im DAX-Outfit steht und dessen Namen Phil nicht kennt, „nicht so fest zudrücken, keine Schäden hinterlassen und wenn möglich nicht ansabbern.“

Sie wendet sich um, tritt den beiden anderen Mannern jeweils links und rechts gegens Knie und fordert sie barsch auf, sich endlich auf die Suche nach dem vermaledeiten Geld zu machen. Wie aus einem schönen Traum wachgerüttelt, tauchen sie wieder in der Realität auf und geben Gas, um nicht auch noch einen Tritt in den Hintern zu bekommen.

Währenddessen schlendert Philippa uuber die praktisch eingerichtete Brücke, schaut hier und dort auf die Bildschirme und tut so, als hätte sie Ahnung von dem, was sie dort sieht. Ihr eigentliches Ziel, die Rothaarige, behält sie dennoch die ganze Zeit vor Augen.

Suomi wird gar nicht begeistert sein. Lass es, wird sie sagen. Und: Du kostest mich den letzten Nerv. Du und deine fixen Ideen. Egal, ein bißchen Spaß muss sein. Und Aufregung und Spannung. Sonst wäre es mächtig langweilig.

Bei den Gedanken breitet sich ein leises Lächeln in ihrer Mundpartie aus und eine kleine Sorgenfalte auf der Stirn. Die Meinung ihrer Schwester, und ganz speziell Suomis Meinung über sie, ist ihr alles andere als egal.

Und als es sich nicht länger aufschieben lässt, tritt sie an die Frau und ihren Bewacher heran, gibt ihm ein Zeichen, sie loszulassen und zwingt sie durch sanften Druck an den Schultern in einen der Sessel an den Konsolen und setzt sich ihr gegenüber.

„Du wirst mich jetzt doch nicht schlagen, oder? Auf so einen Mädchenkram stehe ich nämlich gar nicht. Allerdings“, sie unterbindet das wütende Luftholen ihres Gegenübers mit einer Handbewegung, „muss ich gestehen, dass du mich faszinierst. Allein der Schneid, uns so gegenüberzutreten! Mein Angebot würde ich gerne aufrecht erhalten. Also das mit dem Essengehen.“ beeilt sie sich zu konkretisieren.

Die Händlerin ihrerseits mustert Philippa mit einer Mischung aus Abscheu, Überraschung und einem Hauch Interesse.

„Ich meine das ernst! Ich möchte dich gerne einladen. Als Entschuldigung für den Überfall hier. Du kannst es dir ja überlegen. Mein Name ist Philippa Conaghy. Nachrichten an diese Nummer“, sie schreibt ihr mit einem Stift ihre Com-Nummer auf die widerwillig in ihrer Hand eingeschlossene Hand, „erreichen mich für gewöhnlich.“

Sie lässt, höchst ungern, die Hand los und die Frau alleine auf der Brücke zurück. Sie läuft zum Ausgang, deponiert den inhaftierten Phaser auf einer Ablage direkt neben der aufgleitenden Tür und verschwindet schnellst möglich auf ihr eigenes Schiff, um nicht einen verbrannten Hintern (oder schlimmer) zu riskieren.
Kontakt: ICQ :
  • Feuer unter'm Hintern - Philippa Conaghy(*) - 11.08.2009 3:58:29
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