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es war einmal...

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Lazarus Blake schrieb am 29-09-2009 21:57:02 : Kamura-Raumhafen
Kamura-Raumhafen, Zirantheus. Gottverdammte Einöde. Er fragte sich noch immer, was er hier eigentlich tat. Freiwillig hätte er diesen Brocken im All nie und nimmer betreten. Und dann regnete es auch in Strömen. Es konnte ja kaum noch schlimmer kommen. Hoffentlich beeilten sich die Arbeiter der Warenabfertigung, denn er wollte so schnell wie möglich hier weg.

Verdammt noch mal!! Wie kam diese blöde Kuh dazu, ihn mit einer eiligen Fracht hier her zu schicken? Seine Götterdämmerung als Frachtschiff zu missbrauchen. Einfach unglaublich! Dabei waren die Knorren der NLS-Händler nur unwesentlich langsamer. Aber nein, es musste ja ein Kampfschiff sein, das wirkte gefährlicher, einschüchternder – die kam vielleicht auf Ideen..
Piraten dürfen auf keinen Fall in den Besitz der Ladung kommen.
Er hatte noch immer ihren beschwörenden Tonfall im Ohr. Und? Waren sie unterwegs Piraten begegnen? Nein! Nicht einem einzigen. Und als ob es nicht schon schlimm genug für den Kommandanten eines Kampfschiffes war, Fracht fliegen zu müssen, kam es noch dicker, als sie in den Orbit Zirantheus’ einschwenkten.
Tut uns leid, aber der Raumhafen ist für Großraumschiffe gesperrt.
Die Stimme des Mitarbeiters der Flugsicherung hallte noch immer nach.
Wir schicken ihnen ein Frachtshuttle, das ihre Ladung übernehmen wird... Nein, da werden sie in das Shuttle umsteigen müssen.
Was ein Arsch! Und zu allem Überfluss war die Fracht, die er im Gegenzug zum Meo bringen sollte noch nicht abgefertigt. Also hieß es warten.

Um sich etwas abzulenken und auf andere Gedanken zu kommen, hatte er sich, trotz des Regens, dazu entschlossen, sich ein wenig auf dem Raumhafen umzusehen. Lauter Hütten und kleinere Gebäude aus Bambus. Er konnte sich nicht vorstellen, dass so was bei einem Wetter wie gerade, wirklich dicht war. War aber auch egal, er hatte ja nicht vor, länger hier zu bleiben.
Eine kleine Bar hatte seine Aufmerksamkeit erregt: Tanzender Grakital.
Klang irgendwie. Was auch immer ein Grakital war. Jedenfalls war er hinein gegangen und hatte sich einen Drink bestellt. Befriedigt hatte ihn das, was er da zu trinken bekam zwar nicht, dafür hatte er aber erfahren, was ein Grakital war: nämlich die beliebteste Jagdbeute auf Zirantheus. Ein riesiger Fisch, der durchaus eine Größe von bis zu 20 m erreichen konnte und dessen Fleisch sehr delikat sein sollte. Die Jagd auf ihn war nicht so ganz einfach, da sich der Fisch die meiste Zeit am Meeresgrund aufhielt und nur zum Fressen eine gewisse Aktivität zu zeigen schien. Über die Art und Weise, wie man ihn am besten fangen konnte, schienen unterschiedliche Auffassungen zu existieren. Jedenfalls verloren sich die in der Bar anwesenden Fischer in ausführlichen Diskussionen über das Wie und das Wann.
Da Lazarus keine Lust verspürte, an der Diskussion teil zu haben, trank er seinen Drink aus, warf ein paar Credits auf den Tresen und verließ den Tanzenden Garkital.
Er warf einen Blick auf seine Uhr. Immer noch Zeit... Seine Laune sank schlagartig weiter gen Null.

Als er am Cafe ‚Schaumkrone’ vorbei ging, stieg ihm ein starker Duft von frisch gebackenem Kuchen in die Nase. Er machte auf dem Absatz kehrt und betrat das Cafe. Der Duft hatte ihn nicht getäuscht. Die Inhaberin hatte gerade einige Bleche frischen Kuchen aus dem Ofen geholt und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, als er sie darauf ansprach.
Und der Kuchen roch nicht nur fantastisch, nein, er schmeckte auch so. Lazarus hatte lange keinen so leckeren Kuchen mehr gegessen.
Während er so ein Stück Kuchen nach dem anderen verdrückte – das Pummelchen hätte seine wahre Freude hier gehabt – fiel ihm eine junge Frau auf, die draußen vor der Tür im Regen stand. Sie wirkte etwas verloren, hatte etwas trauriges an sich.
Nach einigem Zögern betrat sie das Cafe. Mit ihr kam eine eisige Windböe durch die Tür, die die junge Frau, sie mochte vielleicht 20 Jahre sein, der die nassen Kleider am Körper klebten, noch mehr vor Kälte zittern ließ, als sie es ohnehin schon tat. Unschlüssig stand sie einen Moment mitten im Raum, eine kleine Wasserlache bildete sich zu ihren Füßen. Dann ließ sie sich an einem der Tische neben dem Fenster nieder und starrte hinaus in den Regen.
Lazarus war sich nicht ganz sicher, ob es Tränen waren, die ihre Wangen hinunter rannen, oder doch eher Regentropfen.
Plötzlich hatte er keinen Hunger mehr. Das letzte Stück des leckeren Kuchens blieb ihm fast im Halse stecken. Die junge Frau, wie sie dort so traurig an ihrem Tisch saß, erinnerte ihn stark an zwei Jungen, die vor etlichen Jahren in einem ähnlichen Zustand auf dem Mars um ihr Überleben kämpften.
Er warf einen Blick auf seine Uhr. Na endlich! In spätestens 30 Minuten würde er wieder in der Luft sein.

Er war schon fast aus der Tür, als sein Blick auf ein ziemlich aufgeweichtes Pappschild fiel, dass neben der jungen Frau auf dem Stuhl lag: Suche Flug, biete Arbeitskraft.
Lazarus wusste gar nicht genau, warum er das tat, denn er brauchte weder eine zusätzliche Arbeitskraft, noch hatte er irgendeine Idee, was er mit ihr anfangen sollte. Vielleicht war es einfach nur Mitleid, oder er wollte nicht, dass sie an jemanden geriet, der ihre ganz offensichtliche Notlage ausnutzen würde. Aber er bot ihr eine Passage auf seinem Schiff, der SdN Death of a clown, an, die sie mit einem Lächeln, das Hoffung widerspiegelte, dankbar annahm.
Und zu allem Überfluss ließ er sich auch noch einige Stücke von dem Kuchen einpacken. Wieso um alles in der Welt nahm er dem Pummelchen Kuchen mit?!?
upic
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