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es war einmal...

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Genoveva[PAX] (*) schrieb am 08-02-2010 16:56:06 : Alte Banden
Genoveva nippte an ihrem Glas Revos-Wein. Seitdem sie das Miras verlassen hatte, hatte sie schon keinen mehr getrunken. Warum eigentlich? Immerhin war sie damals die Chefin eines intergalaktischen Transportunternehmens gewesen. Es wäre ein leichtes gewesen, das Zeug aus dem Miras zu importieren.

In Gedanken verloren warf sie einen Blick aus dem Fenster. Die Bar in der sie sich aufhielt, befand sich direkt gegenüber des Raumhafens. Schon als Kind hatte sie hier viel zeit mit ihrem Vater verbracht und den Schiffen zugeschaut wie sie starteten und landeten. Komisch, dass es einen immer wieder an solche Orte zurückzog.

Als sie mit einem Shuttle die Landezone ansteuerte, hatte sie eines der alten und behäbigen WU-Clanschiffe gesehen. Vor langer zeit besaß sie auch mal einen solchen Großraumtransporter. Trotz der Hässlichkeit und des Alters hatte er ihr jedoch stets gute Dienste geleistet. Ein solides Schiff.

«Kaum zu glauben, du bist es wirklich!» ertönte plötzlich hinter ihr eine Stimme.

Genoveva schreckte auf. Seit der Sache mit NAP war sie ihren schreckhafter geworden als früher. Neugierig drehte sie den Kopf und blickte in die tiefblauen Augen eines älteren Mannes. Sein braungebranntes Gesicht wies kaum eine Falte auf und die weißen Haare waren zu einem Zopf nach hinten gebunden. Genoveva lächelte. «Ralph, schön dich zu sehen, setz dich.»

Der Mann setzt sich und griff sich ungeniert eines der leeren Gläser welches er mit Wein füllte. «Als meine Assistentin sagte, du würdest um ein Treffen bitten, war ich irritiert.»

«So? Dürfen sich zwei alte Freunde nicht auf ein Glas Wein treffen um über alte Zeiten zu sprechen?»

«Nun, alte Freunde… Sicher. Dennoch, du bist scheinbar nicht mehr die, die du früher warst. Milde gesagt, einige aus der Gilde haben deinen Einstieg bei PAX mehr als nur misstrauisch beäugt. Erst recht nachdem, was so in den letzten Tagen geschehen ist.» Ralph nahm einen Schluck aus seinem Glas.

Genoveva war überrascht. Sie hatte nicht mit so viel Ehrlichkeit gerechnet. «Das erklärt zumindest, warum niemand der Anderen auf meine Anfrage reagiert hat. Nichts desto trotz, ihr als Händler solltet doch eigentlich froh sein, dass sich mal jemand um das Piratenproblem kümmert!» konterte sie.

«Möglich.» flüsterte Ralph und schwenkte dabei den Inhalt des Glases. «Wäre da nicht diese Sache mit den beiden Händlern gewesen. Oder glaubst du etwa, so etwas entgeht der Öffentlichkeit?»

«Ach, hör doch auf mit dieser alten Geschichte. Dabei handelte es sich zum einen um einen bedauerlichen Unfall, und zum zweiten um eine jemanden dessen Handelsschiff offensichtlich eine rote Kennzeichnung trug.» Noch während sie die Worte aussprach, fragte sie sich selbst, wen sie hier belügen wollte, sich selbst oder ihren Gesprächspartner. Immerhin sah sie die ganze Sache auch eher mit gemischten Gefühlen.

Ralph lächelte. «Keine Sorge, ich bin nicht hier, um mit dir über Politik oder Ähnliches zu streiten. Und so wie ich dich kenne, bist du sicherlich auch nicht um der alten Zeiten hier. Also, was willst du? Sollen wir unsere Reparaturdocks für euch öffnen? Ich sag dir gleich, dass kannst du vergessen. Seitdem die RIO-Typen sich hier zur Herrschaft aufgeschwungen haben, ist das sicherlich nicht drinnen!»

Genoveva lächelte nun ebenfalls. «Keine Sorge, nichts dergleichen. Aber schön zu sehen, dass du noch immer so glatt wie ein Fisch bist. Wie dem auch sei, ich möchte dich darum bitten, dass du mir einige Informationen besorgst.»

«Hm, ein großes Mitglied der PAX kommt auf mich zu und bittet mich um eine Recherche?» fragte er abfällig.

«Kein großes Mitglied der PAX, nur eine alte Freundin.» Genoveva zog einen kleinen Zettel aus der Tasche und schob ihn über den Tisch zu ihrem Gesprächspartner rüber.

Ralph nahm den Zettel an sich und warf einen Blick darauf. Langsam zog er die Stirn kraus auf der nun doch einige Falten auftauchten. «Das ist aber verdammt riskant, und vor allem wird das bei weitem nicht billig werden, selbst als Freundschaftstarif!»

Genoveva nickte. «Dessen bin ich mir bewusst, aber Geld spielt keine Rolle.»

Ralph nickte zustimmend, dann erhob er sich. «Also gut, ich werde sehen, was ich tun kann. Aber ich wird dir nichts versprechen. Sollte ich etwas für dich haben, melde ich mich.» Mit diesen Worten verabschiedete er sich und machte sich auf den Weg in Richtung Ausgang und ließ Genoveva allein zurück.
Dieses Posting wurde am 08.02.2010 16:58:28 editiert (subject) von shedao|shai

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