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es war einmal...

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Rokoko schrieb am 14-05-2010 0:44:12 : Geschäfte III
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Ich sausste aus der Loge, meinen Wettschein einlösen und gradewegs in einen hässlichen dicklichen Mann mit Krückstock rein. Oder eher in einen Krückstock hinein, der mir gleich nochmal zusätzlich entgegenkam. „Pass gefälligst auf, wo du hinrennst!“
Einer der Logenwächter machte Anstalten sich einzumischen, wurde aber mit einem kurzem Wink des besagten Krückstocks zurückgehalten.
Mir wurde plötzlich sehr nüchtern zumute.. diese Stimme kannte ich nämlich.
Hinter meiner Grosstante.. welche grade kurze braune schüttere Haare samt Bart ihr eigen nannte, tauchte jener Typ auf, wegen dem ich so furchtbar neugierig war.
„Wenn du schon in mich reinrennst, kannst du mir grad einen Gefallen tun. Geleite doch den Herrn Yamagashi zur Hintertür. Und wehe ich höre irgendetwas hiervon!“
Wenn Tante Felice etwas sagte, tat man dies. Oder man fiel auf der Stelle tot um.
Ich flüsterte „Natürlich, Lady!“ Der Krückstock dellte sich auf meinem Kopf ein, ich hatte das Wort Lady noch nicht zuende geflüstert.
„Natürlich!“ zuckte ich zusammen und reichte dem Herrn meinen Arm. Mein Wettgewinn würde warten müssen.

Er schaute mich an und nickte grad so ein Millimeterchen, das man sich eine Art Gruss reindenken konnte und ging den Gang weiter runter.
Ich zuckte kurz mit den Achseln und wies mit dem verschmähten Arm den Gang runter:
„Gradeaus und hinten links die Treppe ein Stockwerk tiefer“
Ein Herr Yamagashi also. Ich würde nachher mal schauen, was es so über ihn zu wissen gab. Lady Felice sagte nie was ohne Grund und ich beschloss ein wenig Konversation zu machen.
„Nennen Sie mich bitte Rokoko.“ Er blieb stehen und ich wäre fast in ihn reingelaufen, so langsam wurde mir das peinlich heute. Er schaute mich schon wieder an und nickte kurz, um dann weiterzugehen. So langsam fragte ich mich, ob er stumm war. Oder redeten Japaner allgemein so wenig? Ob ich ihn nach Japan fragen sollte?
Ich beschloss lieber nichts zu sagen, was eine Antwort erforderte, ich hatte mich heute schon genug blamiert.
„Mögen sie Architektur? Das Theater hier wurde im Neo-Jugendstil erbaut 2260, also über 100Jahre her. Daher kommen diese wunderschönen breiten Treppenfluchten. Hier in der Mitte der Treppe sollte mal eine Schwebeplattform hin, die runde Marmorplatte mit dem weissen Rankengitter ist im Erdgeschoss, aber nicht in Betrieb, wahrscheinlich einfach zu aufwendig für so ein Gebäude.
Schade eigentlich.
Unten jetzt nicht geradeaus, sondern rechts um die Blumensäule in den Gang hinein. Die Blumen an der Säule sind wundervoll, oder? Sie sind alle künstlich, aber ein wenig Rosenöl drauf und man sieht manchmal Frauen, die dran zu riechen versuchen!“

Ich kicherte leise, das war sehr lustig gewesen, wir hatten das mal versucht. Leider waren es nur zwei gewesen und wir hatten recht lange warten müssen.

Am Ende des Ganges war dann ein kleiner Vorraum und eine Tür nach draussen. Zwei Wächter warteten höflich. Ich nickte ihnen zu. „Der Herr möchte gern vorzeitig gehen, ich hoffe sie wurden informiert?“ Die beiden nickten und schlossen die Tür auf. Ich verabschiedete mich. „ Einen wunderschönen und erfolgreichen Abend noch, mein Herr.“
Ich erwartete er würde kommentarlos verschwinden, zu meiner Verblüffung drehte er sich allerdings um, verbeugte sich leicht und meinte „ Es war mir ein Vergnügen, auf Wiedersehen.“

Er war weg. Ich machte mich also auf den Weg meinen Wettgewinn einlösen. Dummerweise waren inzwischen die Hälfte der Leute wegen ihrer Wetten und Getränke unterwegs, oder standen einfach nur umständlich irgendwo im Weg rum, um Konversation zubetreiben.. ich brauchte also annähernd eine halbe Stunde, um dort hinzukommen, wo ich hinwollte und der nächste Kampf wurde schon angesagt.

Der Wettgewinn war der letzte Lichtblick dieses Tages.
Es stellte sich heraus, das mein Vetter sich frühzeitig verdrückt hatte mit seiner Eroberung.
Andrev und Scala waren nach ein paar mehr Drinks zu gar nichts mehr zu gebrauchen, ich stand also allein mit schlechter Laune im Parkett herum, als das Unwetter losbrach.
Erstmal ging das Licht an, wo sonst nur die Scheinwerfer auf die Bühne und die Arena an waren, und von den Rändern her fing ein Gemurmel an sich wie eine Flutwelle zu lautstarken Rufe auszubreiten.
Irgendwie checkte ichs auch.. eine Razzia, na das hatte mir grad noch gefehlt. Zum Glück hatte ich weder Drogen mit, noch sonderlich viel getrunken, ich würde mich also ohne sonderlich viel Probleme herausreden können. Zumindest solange keine Presse auftauchte. Die bauschte sowas immer dann auf, wenn man es nicht gebrauchen konnte.
Ich hatte noch zwei Semester bis zum Uniabschluss, da konnt ich mir grössere Skandale grad nicht wirklich leisten.
Ich versuchte mich am Garderobenbedienstetenausgang.
Dummerweise stand davor schon eine Abordnung der Polizei samt Bus, wo wir alle reinverfrachtet wurden. Zum Glück keine Presse! Der Abend war auch so gelaufen.
Und wie sich herausstellen sollte, auch der Rest meines Lebens. Zumindest des Lebens, was ich bis dahin so gedacht hatte vor mir zuhaben, wie sich herausstellte, sollte alles etwas spannender werden.

Die Presse und die Anwälte kamen am nächsten Tag.
Der Besuch beim Gnorkwettkampf damals wäre ja noch irgendwie vertuschbar gewesen, aber Jabella – meine fiese kleine Schwester hatte es irgendwie geschafft mir die Besitzrechte an <Armangar der gepanzerte Eber> zuzuschustern, ich frage mich manchmal, wie sie das hinbekommen hat. Meine Anwälte haben den Kaufweg nicht zurückverfolgen können, das muss alles mündlich abgesprochen worden sein.
Ich wurde angeklagt an dem ganzen Event beteiligt gewesen zu sein.
Und ich bin während der Zeit mit dem Mitglied einer berüchtigten Piratenorganisation gesehen worden. Rausschmiss aus der Uni, Strafrechtliche Anzeige etcpp..
Inzwischen wusste ich einiges mehr über die verschlungenen Wege des Besitzrechtes.
Mein Ruf war ruiniert. Also kein Erbe - untragbar für den Konzern hatte es geheissen.
Und das es grade <Armangar der gepanzerte Eber> gewesen war, das ärgert mich heute noch!

Der Wettgewinn auf einem kleinen versteckten Konto hat für ein dreckiges kleines Frachtshuttle gereicht - der Beginn einer neuen Karriere und der Anfang meiner Rache!
Sollte Jabella doch glücklich werden mit dem Konzern ihres Vaters. Ich würde auch ohne Papas kleines planetengebundenes Imperium reich werden!
Und wenn ich dich erstmal aufgekauft habe, liebste Jabella, werde ich dein Gesicht in Öl malen lassen und es mir ins Büro hängen. Mit weissem Trauerflor ringsrum.

So fingen meine Geschäfte an..
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