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es war einmal...

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Quentin Mandrell schrieb am 21-02-2011 14:32:31 : Zukunftspläne
Mit fahlem Gesicht blickte Quentin nach oben in den Spiegel während er sich auf dem winzigen Waschtisch abstützte. Jedes mal das Gleiche. Das Rauschen des laufenden Wassers verursachte ein unangenehmes Dröhnen in seinen Ohren während von seinem Kinn das Wasser tropfte. Anfangs hatte er gedacht, die Übelkeit würde sich legen, doch Fehlanzeige. Gar nichts hatte sich gelegt, ganz im Gegenteil. Aufgrund der letzten Aufträge die ihn in eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme führte, wurde alles nur noch schlimmer.

Selbst wenn er den Durchflug durch das Wurmloch per Auto-Pilot vornehmen ließ, was allein schon ein extrem großes Risiko war, müsste er sich selbst schon mit einem überdimensionalen Hammer in die Besinnungslosigkeit prügeln um nichts von der ganzen Sache mitzubekommen. Im Grunde eigentlich an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Eine typische Geschichte über die sich die alten Haudegen in den Kneipen an den Raumhäfen schlapp lachen würden.

Irgendwo weiter hinter ihm ertönte ein akustisches Signal, doch Quentin blendete das Geräusch einfach aus. Er räusperte sich, versuchte so das unangenehme Gefühl und den sauren Geschmack aus dem Hals zu bekommen, doch es nützte nichts. Ganz im Gegenteil, es schien sich alles zu verstärken. Erneut warf er einen Blick in den Spiegel, dann griff er nach dem kleinen Handtuch und wische sich die Reste des Wassers aus dem Gesicht.

Das Geräusch das er kurz zuvor gehört hatte, stellte sich als eingegangene Nachricht heraus. Schnell rief Quentin die Zeilen ab und überflog diese. Sie stammten von der orbitalen Verteidigungsstelle welche ihm mitteilte, dass der Anflug des Carode Zureit nicht möglich war. „Was zum…“ Noch einmal las er die Zeilen, diesmal aufmerksamer. Soso, er musste sich also einer Kontrolle unterziehen und sich anmelden.

Hektisch griff er nach den Papieren für die Ladung und kontrollierte alles auf seine Vollständigkeit. Lieber würde er die ganze Ladung abwerfen und verschwinden als sich hier mit irgendwelchen illegalen Waren erwischen zu lassen. So oder so sollte er in der nächsten Zeit etwas genauer auf seine Auftraggeber schauen.

Die Ladepapiere wiesen die Ladung als ordinäre Bierfässer aus. Etwas, was ihm eindeutig vertrauenswürdig erschien. Er konnte es also wagen, eine Überprüfung anzufordern. Augenblicklich aktivierte Quentin das Kommunikationsinterface und stellte es auf die entsprechende Frequenz ein. „Hier spricht Quentin Mandel vom Frachtshuttle Exacter. Ich habe eine Lieferung an Bord für einen Empfänger auf Carode. Bitte leiten Sie alle weiteren Schritte für die Überprüfung ein damit ich meinen Weg fortsetzen kann.

Sekunden vergingen, dann Minuten, keine Antwort. „Wollen die mich verar…“

„Hier spricht Leander Pirelli vom ODC. Leider sind unsere Teams Zurzeit alle im Einsatz. Bitte haben Sie einen Augenblick Geduld und halten Sie Ihre Position. Sobald ein Team verfügbar ist, werden wir es losschicken. Vielen Dank.“

Quentin war irgendwie irritiert. Die Verbindung wurde direkt nach der Übermittlung der Antwort beendet. Dabei hätte er zu gern gewusst, was dieser ganze Affenzirkus eigentlich sollte und vor allem, mit wie viel Wartezeit er nun rechnen musste. Aber wieder einmal zeigte sich mehr als deutlich, dass die Behörden über keinerlei Feingefühl verfügten, ganz zu schweigen von Verständnis.

Quentin lehnte sich zurück und legte die Füße hoch. Nun blieb ihm nur zu hoffen, dass die Wartezeit nicht all zu lang sein würde, immerhin waren seine Vorräte hier an Bord des Shuttles mehr als nur beschränkt. Trotz der Installation eines zusätzlichen Laderaum-Moduls fragte er sich immer wieder, wie manche von den Leuten es so lange an Bord dieser Schiffe aushielten. Mehr als 2 Tage und er würde hier drinnen wahrscheinlich einen Koller kriegen.

Die Stunden vergingen und abermals stellte er einen Nachteil dieser Art des Broterwerbs fest. Wenn man nicht mit Fliegen, Verladen oder Schlafen beschäftigt war, war das Freizeitangebot mehr als nur begrenzt. Seit fast drei Stunden langweilte er sich nun schon zu Tode. Auf den öffentlichen Kanälen herrschte betretenes Schweigen. Nur ein paar Verrückte, die hier ihre Verschwörungstheorien predigten von denen die meisten so abstrus waren, dass sie bereits nach dem zweiten Satz keinen Sinn mehr ergaben.

An dieser Stelle ärgerte er sich aber auch über sich selbst. Hätte er damals etwas mehr Geld investiert und den zusätzlichen Holonet-Empfänger installieren lassen, hätte er sich wenigstens mit dem alltäglichen Unterhaltungsprogramm berieseln lassen können. Doch so blieb ihm nur in die weite Leere des Alls zu starren und weiter abzuwarten.

Fast 5 Stunden hatte es gedauert, bis die Überprüfung abgeschlossen worden war. Natürlich hatten die Beauftragten des ODC sofort herausgefunden, dass er vor kurzem vor Gericht stand. Wahrscheinlich genau deswegen hatten Sie das Schiff sprichwörtlich auseinander genommen. So oder so, für die Beseitigung des Chaos das die Jungs hinterlassen hatten, würde er wahrscheinlich ebenfalls 5 Stunden benötigen. Wäre da nicht das Lotsenschiff welches Ihn zur Eile rief.

Vielleicht war diese ganze Sache mit dem Transportgewerbe doch nicht so seine Welt. Quentin hatte immer gedacht, dass man sich den Großteil der Zeit langweilen würde, doch weit gefehlt. Der Stressfaktor war um ein vielfaches höher, als vermutet und wenn man die Erlöse betrachtete, dann stellte man sich mehr als deutlich die Frage, ob nicht ein alternativer Werdegang eine bessere Wahl wäre.

Während er dem Lotsenschiff auf dem vorher festgelegten Kurs folgte, kramte Quentin ein Werbeprospekt hervor, das er vor kurzem erhalten hatte. Es war an den ‚Flotteneigner‘ von heute adressiert. Manchmal fragte er sich, ob diese Werbefutzies eigentlich wussten, wem sie schrieben. ‚Flotteneigner‘. Von wegen. Auf der letzten Seite der Hochglanzbroschüre befand sich die Abbildung eines kleinen Jägers. Darunter, in Signalfarbe geschrieben, wurden die Vorzüge des Schiffes aufgezählt.

Langsam lehnte er sich zurück. Sollte er sich vielleicht eines von diesen Dingern zulegen? Vor kurzem hatte er irgendwo gelesen, dass die Kopfgeldjäger-Branche aktuell zu boomen schien. Das Geld lag quasi direkt auf der Straße, bzw. den intergalaktischen Routen. Vielleicht wäre dies eine echte Alternative.
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