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Thesian (*) schrieb am 20-10-2005 16:40:05 : Re: Folge: Ich habe unverzüglich mein Abo gekündigt.
Dazu habe ich mir doch glatt eine kleine Geschichte ausgedacht. Sie ist etwas länger, ich hoffe, man verzeiht mir das.

Irgendwo in irgendeiner mittelgroßen Stadt irgendwo in Deutschland. Es ist fünf nach fünf. Nachmittags.

Ein Mann, nennen wir ihn Kurt Käufer, betritt eine Filiale einer großen deutschen Supermarkt-Kette. Routiniert arbeitet er den von der werten Gemahlin geschriebenen Einkaufszettel ab, packt noch ein paar Chipstüten und einen Sechserträger Bier dazu und begibt sich zu den Kassen.

Zur selben Zeit tätigt Gerda Gründlich, ihres Zeichens Lohnbuchhalterin bei derselben Supermarkt-Kette, im selben Geschäft nach vollbrachtem Tagwerk ein paar Einkäufe. An der Hand hat sie ihre fünfjährige Tochter Tina, die von der Schwiegermutter nach dem Kindergarten im Bälleparadies des Supermarkts in die Obhut der örtlichen Kinderbetreuung gegeben wurde.

Wie es der Zufall will, treffen sich diese drei Personen an der Kasse wieder. Nun ist es wichtig zu erwähnen, dass der Inhaber bewusster Supermarktkette fünf Kinder, elf Enkelkinder und sogar schon drei Urenkel hat. Er ist daher für die Sorgen und Nöte von Familien besonders aufgeschlossen. Aus diesem Grund hat er in jeder Filiale sogenannte Vater-Mutter-Kind-Kasse einrichten lassen, an denen zudem - wohl in bewusster Abgrenzung von der "Quengelware" an den Kassen anderer Ketten - "mit jedem Einkauf eine Gratis-Tüte Kräuterbonbons" beworben wird.

Unser Kurt Käufer aber muss leider die Tücken dieser Idee erleben: Trotz des Hinweises, dass er stolzer Vater des Siggi sei, eines prächtigen Jungen von 23 Jahren, der zur Zeit als Zeitsoldat der Bundeswehr Deutschland am Hindukusch verteidige, wird er von der Kassiereren darauf hingewiesen, dass es sich ohne Begleitung eines minderjährigen Kindes an einer regulären Kasse anstellen müsse. Auch eine Bonbontüte sei unter diesen Umständen nicht drin.

Kurt schwillt nun langsam aber sicher der Kamm. Er ist nun wahrhaftig kein Prinzipienreiter, wahrlich nicht. Das kann auch der Otto-Karl bestätigen, und wenn er nüchtern ist, auch der Rolf-Dieter. Aber Kurt ist nunmal Vater, da beißt die Maus keinen Faden ab. Kurt ist ein Mann, der zu seinem Wort steht und das, kruzitürken noch eins, kann man jawohl auch von so einer impertinenten Kassentante im Supermarkt erwarten. Schließlich geht's ja auch ums Prinzip.

Nach ein paar Minuten, die kleine Tina hüpft bereits ungeduldig von einem Bein aufs andere, interveniert Gerda schließlich. Höflich aber bestimmt weist sie den Kurt zu recht: "Ich muss doch sehr bitten, mein Herr. Es liegt doch auf der Hand, dass eine Vater-Mutter-Kind-Kasse Familien, die ihre kleinen Kinder im Supermarkt dabei haben, einen zügigen Einkauf ermöglich soll. Sie sehen doch, dass alle anderen Kunden an diesen Kassen ihre Kinder dabei haben. Mit Verlaub, beenden Sie doch bitte dieses Theater, verzichten Sie auf die Bonbons und gehen Sie zur freien Kasse 3!"

Kurt, dem schon eine passende Antwort auf der Zunge lag, verkneift sie sich, bezahlt an Kasse 3 und fährt geladen mit Wut über diese nervigen Weiber nach Hause.

Hier könnte die Geschichte zu Ende sein.

Ist sie aber nicht.

Denn einige Tage später schreibt Kurt dem Inhaber der Supermarkt-Kette einen Brief. Auf Seite 7 heißt es u.a.:

"... hat wohl nicht mit der Gerissenheit meines Schwippschwagers Rolf-Dieter gerechnet. Hat herausgefunden, dass diese Person Gerda Gründlich, wohnhaft Kleine-Brötchen-Gasse 32, geschieden (!) ist. Arbeitet in Ihrer Firma. Als Buchhalterin! Bin ja, wie ich schon sagte, ein besonnener Mann. Aber dass Ihre Angestellten so mit mir umgehen! Rausschmeißen sollten Sie dieses Pack, alle miteinander. Die Kassentante, aber vor allem diese falsche Schlange von Buchhalterin! Kommt die doch mit Pappnase und macht einen auf Privatier, um hier die Kunden zu beschimpfen! Also wissen Sie, ich möchte Ihnen mal was sagen, hier kaufe ich bestimmt keine Brötchen mehr!"



Wird der Inhaber der Gerda wohl kündigen?
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